In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dokumentation des Kurses »Buchbinden Einführungskurs (Gruppe B)« bei Friederike Goll (SoSe22)
(Das Cover ist ein Überbleibsel aus der Druckwerkstatt.)
(Diese fantastischen Drucke waren ebenfalls übrig geblieben.)
Als mein Abschlussprojekt gestaltete ich ein Fotobuch, welches den Workshop „The Untold River“ am Kunstgewerbemuseum Dresden, an dem ich Anfang August teilnahm, dokumentiert. In diesem Workshop mit Amy Franceschini und Lode Vranken (Futurefarmers) bauten wir eine Druckpresse, welche durch die Elbe betrieben werden sollte. (Dies funktionierte, allerdings wurde es von der Wasserschutzpolizei untersagt)
Da wir in unseren Drucken keinen Text verwenden wollten, führte ich das in dem Buch so weiter. Ergänzt wurden die Bilder durch grafische Elemente, die sich über das Buch entwickeln. Sie sollen das Verständnis dem Fluss gegenüber, von einer einfachen Linie hin zu einem komplexen, organischen, wandelbaren System andeuten. Sie spiegeln zudem auch unseren Prozess und die Druckpresse an sich wider. Von den geraden Holzlatten, über das oktagonale Rad, bis zur runden Druckwalze.
Die Drucke sind eine Kombination aus Riso mit Medium Blue auf Munken Lynx 120g/m² und Schwarz/Weiß Indigo auf Metapaper Extrarough 175g/m². Diese wechseln sich innerhalb der vierblättrigen Lage ab: Jeweils ein Blatt Riso, Indigo, Riso, Indigo. Die Idee ist, dass sich die Risofarbe auf die Indigodrucke abfärbt. Dies passierte ungewollter Weise bei meinem Classical Bias Buch.
Das „Cover“ besteht aus Gaze, die normal auf den Buchrücken geleimt wurde und lediglich über den gesamten Buchblock verläuft. Dies erzeugt auch eine gewisse Dynamik in der Handhabung, da sich die Gaze bewegt und bei bestimmte Lichtverhältnissen Moiré-Effekte erzeugt. Ich habe in diesem Semester viel anderweitig mit Gaze gearbeitet, weshalb es interessant war, sie in ihrem eigentlich Kontext ebenfalls neu zu denken. Ein weiterer Aspekt kommt aus dem Kurs Decolonizing Data Visualization bei Prof. Marian Dörk. Dort haben wir über das Sichtbarmachen von Arbeit (in dem Fall konkret von Datensammlung/-bearbeitung und -visualisierung) gesprochen. Dies lässt sich aber gewissermaßen auch hier anwenden, da Gaze eigentlich im Ergebnis nie sichtbar ist oder sein sollte, aber trotzdem eine wichtige, strukturelle Aufgabe übernimmt.