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Gute Formulare gestalten: Semesterdokumentation

Gute Formulare gestalten: Semesterdokumentation

Formulare werden eingesetzt, um gezielt Informationen von den Ausfüllenden abzufragen.
 Die Erhebung dieser Informationen soll ihnen zu ihrem eigentlichen Ziel verhelfen – sei es ein Meldeschein, den man bei jedem Umzug ausfüllen muss, oder die Suche nach einer neuen Handyhülle auf Amazon.


Die JOBBÖRSE – eine App von der Bundesagentur für Arbeit – soll es Arbeitssuchenden ermöglichen bzw. erleichtern freie Arbeitsstellen zu finden und sich darauf zu bewerben. Nur leider kommt es noch bei der Nutzung der App zu Problemen.

Gute Formulare gestalten

Formulare – wenn auch oft mit lästigen bürokratischen Anträgen assoziiert – sind eine Form automatisierter Wissensabfragen und begegnen uns heute teilweise viel häufiger in digitaler Form. Bei der Gestaltung von Formularen kommt es darauf an, zu wissen, welche Informationen man aus welchem Grund erheben möchte, und wie man diese Informationen möglichst ohne Missverständnisse abfragt. Im Kurs „Gute Formulare gestalten“ mit Frank Rausch setzten wir uns mit ihrer Wirkung und Gestaltung auseinander und wie man die versehentliche Entstehung schlechter Formulare vermeidet.

Wo sind Formulare integraler Bestandteil des Produktes?

Aufgabenstellung

Fertige einen Entwurf für eine Dienstleistung oder ein Produkt aus deren Angebot an. Formulare (digital und/oder analog) sollten dabei die tragende Rolle spielen.

Ich habe Ausschau gehalten nach digitalen Produkten, die ohne Formulare nicht auskommen könnten.

Die App JOBBÖRSE soll Nutzern über ein Such-Formular Zugang zu Arbeitsangeboten ermöglichen. Die Dienstleistung, die diese App anbietet, würde also ohne das Formular nicht funktionieren.

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Was ist der Zweck dieser App?

Sinn und Zweck dieser Dienstleistung ist es, Arbeitssuchenden Zugang zu Arbeitsangeboten zu verschaffen. Inbegriffen ist dabei die Suche und die Bewerbungsphase. Die JOBBÖRSE soll dem Nutzer bis zur erfolgreichen Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber begleiten.

Hintergrundgedanke war dabei wahrscheinlich die Datenbank der offiziell als arbeitssuchend gemeldeten zu integrieren und die Arbeitslosenquote zu senken.

Analyse-Problem: App unvollständig und funktioniert nicht richtig

Ein Problem bei der Bearbeitung der Aufgabe und dem Erstellen eines Redesigns war, dass ein großer Teil der App entweder nicht funktioniert hat oder mir nicht zugänglich war.

Die Hälfte der im Hamburger Menü angezeigten Buttons ist nicht klickbar. Zudem führt gefühlt jeder zweite Tap auf einen klickbaren Button zum Absturz der App. Manchmal passiert der Absturz bei sehr bestimmten Buttons, sodass es sich in Zukunft vermeiden lässt – manchmal passiert aber völlig zufällig.

Ich musste mir also ein eigenes Bild der App bilden, einerseits aus dem, was ich von der App verstehen konnte, und aus dem, was aus der Web-Version der App hervorging. Ich musste den Kompromiss eingehen, nur das zu gestalten, wofür es eine Art Vorlage gab.

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Der Fokus des Redesigns lag auf dem bereits definierten Sinn und Zweck der App – den Nutzern Zugang zu Arbeitsangeboten zu verschaffen.

Indes war die oberste Priorität eine sinnige Such-Funktion zu gestalten, die Nutzern mit ein paar Klicks Angebote zeigen kann. Die Barriere zur Bewerbung oder Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber soll damit gesenkt werden. Man muss nicht mehr suchen, sondern hat das Gefühl, dass man schon fast da ist und kann sich voll darauf konzentrieren, den Job dann auch zu kriegen.

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Zu lösende Probleme

Die Such-Funktion der JOBBÖRSE hatte tatsächlich in sich zwei Suchleisten mit jeweils eigenen Filteroptionen, die über den gleichen Button zu öffnen waren. Die Filteroptionen waren verwirrend gegliedert und es war nicht eindeutig, was man damit machen konnte.

Viele Informationsabfragen haben sich gedoppelt, erschienen teilweise sogar vierfach. Die sogenannte „Klicksuche“ bestand aus Kategorien von Orten und Arbeitsbranchen, die mit jeweils drei Namen betitelt wurden. Die Filter für diese Suche beinhalteten teilweise die gleichen Abfragen wie die Suche selber.

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Informationsarchitektur

Im Hamburger-Menü sind scheinbar alle Untermenüs hierarchielos aufgelistet. Von diesem „Startpunkt“ ausgehend haben diese Untermenüs eine klassische Drill-Down-Struktur – mit einigen verwirrenden Überschneidungen und sinnlosen Unterpunkten (es sei denn die Bundesagentur für Arbeit setzt sich für die Einstellung im Ausland ein, ist es nicht notwendig, bei der Suche das Land abzufragen – zumal das schon mit der Standortabfrage beantwortet wird).

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Die neue Informationsarchitektur soll sich auf die Teilbereiche Suchen, Postfach und Termine fokussieren, die die drei Tabs in der Tableiste bilden. Dies sind die Unterpunkte, deren Funktionen ich nachvollziehen und mit der Job-Suche verbinden kann.

Die Klicksuche habe ich zu einer scrollbaren Kategorienliste umfunktioniert, in der man nach dem Drill-Down Prinzip nach Orten und Branchen filtern kann.

Priorität bleibt jedoch die Suchleiste verbunden mit Filteroptionen. Die Filteroptionen habe ich auf vier wesentliche reduziert: Angebotsart, Branche, Arbeitszeit, und geographischer Such-Radius.

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Visuelle Umsetzung

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Bei der visuellen Umsetzung der neuen Informationsarchitektur ging es vorerst um die Anwendung von Gestaltungselementen aus dem neuen Style Guide von Android 9 Pie und die sinnvolle Kombination derer.

Dabei muss ein hoher Grad an Barrierefreiheit gewährleistet sein, da Produkte der Agentur für Arbeit in der Regel eine sehr breite Zielgruppe abdecken.

Präsentation

Die Präsentation war für mich eine Chance, mich an der Arbeitsweise von Frank, unserem Kursleiter, zu üben und die Versatilität meines Gestaltungsprogramms (Adobe XD) zur transparenten Schilderung meines Arbeitsprozesses nutzen.

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Ich konnte so besser auf Feedback eingehen und es unter Umständen auch direkt implementieren. Ich muss allerdings eingestehen, dass es so schwieriger war die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den Punkt zu lenken, den ich kommunizieren wollte.

Redesign

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Kernidee des Redesigns

Beim Redesign habe ich zunächst den Kernnutzen von den Zusatzfunktionen isoliert und darauf aufbauend die zu erfolgreichen Nutzung notwendigen Funktionen ergänzt.

In der gegebenen Zeit konnte ich mich nur auf die Such-Funktion konzentrieren und das neue Design darauf anwenden. Die restlichen Funktionen erhielten ein konzeptuelles Redesign aber noch kein HiFi Screen Design.

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Nutzer sollen mit JOBBÖRSE Kontakt mit potentiellen Arbeitgebern aufnehmen und ihre Bewerbungen und die damit verbundenen Termine organisieren können: Job finden -> Such-Funktion, Arbeitgeber kontaktieren -> Postfach-Funktion, Bewerbungsgespräch planen -> Termin-Funktion.

Fazit

Der Kurs hat mir gefallen. Die Auseinandersetzung mit Formulargestaltung hat mir auf jeden Fall einen neuen Blickwinkel auf Design und seine Relevanz gezeigt.

Frank bringt einem mit sehr viel Spaß und Humor bei, was man bei der Gestaltung vor allem typografisch falsch machen kann. Für mich war es eine interessante Auseinandersetzung mit einer Thematik, die mich bis dahin nie wirklich gereizt hatte. Jetzt sehe ich aber überall, wo ich hinschaue typographische Fehler.

Ich sehe mich selber weniger als Typographie-Legastheniker – obwohl ich das wahrscheinlich noch bin. Ich bin fortan motivierter mich mit der Thematik auseinander zu setzen und schrecke nicht mehr davor zurück.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Frank Rausch

Zugehöriger Workspace

Gute Formulare gestalten · WiSe 2018/19

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2018 / 2019

Keywords

zusätzliches Material