In den letzten 25 Jahren hat sich in der Vermittlung von Informationen und Daten (also Wissen) so einiges verändert. Früher guckte man einmal am Tag die Nachrichten im TV, und das zu einer bestimmten Zeit. Einmal die Woche studierte man ein Magazin und jeden Morgen seine Tageszeitung. Diese Inhalte wurden von Journalisten produziert, also Menschen, die darin mehr oder weniger ausgebildet waren, unter dem Deckmantel der Demokratie und der Pressefreiheit uns mit Informationen und Daten zu versorgen, so dass wir Bürger schlauer wurden und bessere Entscheidung treffen konnten. Artikel, die eine Meinung vertraten, wurden auch als solche ausgezeichnet und wenn ein Leser einer anderer Meinung war, schrieb er einen Leserbrief, der eventuell auch veröffentlicht wurde.

Inzwischen ist alles anders. Jeder Mensch kann heutzutage etwas publizieren – in Sekundenschnelle. Die Reaktionen darauf kommen genauso schnell und unkontrollierbar zurück. Das digitale Zeitalter und die neusten Technologien machen es möglich. Überall sind bereits digitale Displays: wenn wir durch die Stadt laufen, in der U-Bahn sitzen, im Wartezimmer beim Arzt verweilen oder auf den nächsten Bus warten. Während wir zuhause noch die Möglichkeit haben, uns abzuschotten, werden wir im öffentlichen Raum geradezu mit Daten und Reizen überflutet, ob wir wollen oder nicht. Überall erreichen uns Informationen, die miteinander um die Rezipienten buhlen: unzählige Fernsehsender, Streamingdienste, Podcasts, Websites usw. übersättigen den Markt an Informationen. Gleichzeitig geben wir den digitalen Unternehmen einen Haufen Daten über uns selbst zurück.

Und wer weiß da noch, was richtig oder falsch, nützlich oder umnützlich ist? Wer vertritt welche Interessen hinter einer Botschaft und wer macht was mit meinen Daten? 

In meinem Kurs möchte ich mit meinen Studierenden die aktuelle Lage bewerten und gemeinsam in die Zukunft gucken? Wie sieht die Informationsvermittlung der Zukunft aus? Wir erreiche ich die Menschen im öffentlichen Raum heute und morgen? Wie nutze ich die neuen Technologien oder aber auch analoge Ideen, um mein Kommunikationsziel zu erreichen? Wo werden unsere inhaltlichen und rechtlichen Grenzen sein? Wie kann ich Daten und Informationen so intelligent und unterhaltsam platzieren, dass der Rezipient damit etwas anfangen und mit seinem Verhalten unsere Gesellschaft und das Leben miteinander verändern kann.

Hier einige Beispiele für Möglichkeiten, Informationen im öffentlichen Raum zu vermitteln:

• Augmented Reality

• Flashmob

• Guerilla-Aktion

• Mapping/Projektionen auf Wände/Objekte

• Creative Billboards / Sandwich Boards

• Grafitti, Clean Graffiti or Street Graffiti / Staircase Graphics

• Street Art

• Stickers, Zettel, Flyer, Bierdeckel, Business Cards

• Installationen/Roadshow/PopUp Store

• Produkte/Objekte (Ambush/Buzz Marketing)

u.v.m.

Bei den meisten Projekten wird natürlich auch die Einbindung von Social Media eine große Rolle spielen. 

Ziel des Kurses ist es, eine Information-Kampage zu entwickeln. Es ist nicht zwingend notwendig, aber es wäre natürlich klasse, wenn wir einige Projekte auch in die Tat umsetzen könnten. Die Auswahl der Themen besprechen wir zum Semesterauftakt.

Im Bereich Marketing/Werbung wurde schon so vieles umgesetzt. Lasst uns nun gemeinsam Infografiken im öffentlichen Raum machen. Ich habe tierisch Lust dazu? Ihr auch? Na, dann los... ;-)

Voraussetzung zur Teilnahme:

• Du hast eine Leidenschaft für die Wissensvermittlung

• Disziplin und Geduld