Routinen bestimmen Arbeitsabläufe im Allgemeinen, strukturieren den Alltag und entlasten durch vorbestimmte Entscheidungen. In der Gestaltung gibt es viele solcher Abläufe, die durch Regeln beschrieben und danach ausgeführt werden können. In der Informatik steht der Begriff „Routine“ für Abläufe im Computerprogramm, verbunden mit Wiederholungen und “wenn… dann…” - Strukturen. Viele unserer digitalen Aktivitäten mit scheinbar unendlichen Möglichkeiten lassen uns oft in gleichen Schleifen drehen, und das Ähnliche nochmals klicken, kaufen, anhören.

Bedeutungsvolle Zufälle überraschen und gelten als kreativer Moment. Durch Zufallsbegegnungen und Zufallsfunde werden wir aus dem bekannten Trott herausgeworfen und es ergeben sich neue Möglichkeiten für Reflexion, Ideen und Veränderungen. In unserer aktuellen Situation sozialer Isolierung werden die Möglichkeiten für Zufälle im Alltag noch stärker reduziert.

Der Zufall kommt zu Hilfe!

In diesem Kurs werden wir uns dem Thema gestalterisch, spielerisch, diskursiv und konzeptionell nähern. Dabei werden wir unsere Routinen visualisieren und sichtbar machen, Zufälle entdecken und Gelegenheiten für Zufälle gestalten. Wir werden hauptsächlich analog arbeiten, aber auch kleine Übungen in Processing machen. Können Zufälle generiert werden? Wie könnte unser Umfeld gestaltet werden, so dass Überraschungen, poetische Momente, bedeutungsvolle Koinzidenzen und Unvorhergesehenes den Alltag wieder mehr mitbestimmen?

Der Kurs wird zunächst für das Online Teaching Format konzipiert. Aber auch hier gilt:

Scheinerwerb durch regelmäßige und aktive Teilnahme im Kurs (online Präsenz), Referat, Diskursbeiträge, Arbeitsergebnisse, Präsentationen und digitale Dokumentation (incom).

Der Kurs richtet sich an alle Studierende des ersten Studienabschnitts (Interfacedesign, Kommunikationsdesign, Produktdesign).