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Theorien und Praktiken des Kollektiven

öffentlich

Jegliche Form des Kollektiven ist von einer spezifischen Ambivalenz gekennzeichnet: es ist gleichermaßen in reaktionäre wie emanzipatorische Diskurse verstrickt, es changiert zwischen imaginärer Besetzung und identitätsstiftendem Zusammenschluss. Ausgehend von diesem »Dilemma« der Gemeinschaft, das wir als Symptom für eine übergeordnete Problematik des Politischen sehen, wollen wir uns mit Konzepten von Zusammenschlüssen aus Sozial- und Politiktheorie, Medien- und Kunstwissenschaft, feministischer Theorie sowie Philosophie beschäftigen.

Einem Denken über das Kollektiv ist grundlegend die Frage nach dem »Anderen« eingeschrieben. Wir erleben gerade eine Zeit, in der abermals an ein »Wir« appelliert wird: zum einen geht es um ein europäisches »Wir« und zum anderen um ein menschliches »Wir«, welches nichtmenschlichen Lebensformen jegliche Handlungsfähigkeit und Rechte abspricht. Diese Anrufung an ein »Wir« verweist auf den Status der Gemeinschaft als etwas Gemachtes, nicht einfach Vorliegendes. Dabei sind an diesen Prozessen der Kollektivierung nicht nur Menschen und menschengemachte Verhältnisse, sondern Hybride aus Medien, Affekten und Sprachen beteiligt. Dieses Gemachtwerden von Kollektiven verspricht jedoch auch utopischen und heterogenen Ansätzen, Formen des Kollektiven jenseits von Naturalisierung und politischem Essenzialismus neu zu denken.

Zusätzliche Informationen: Das Seminar besteht aus zwei Veranstaltungsblöcken. Der erste Teil wird im Mai in Potsdam stattfinden. Den zweiten Block wollen wir im Juli auf einem Gutshof in Stolzenhagen (Brandenburg) verbringen. Wir erhoffen uns mit theoretisch interessierten Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen der FHP sowie einigen Gästen aus Theorie und Kunst eine produktive Auseinandersetzung mit dem Thema des Kollektiven. Eine finanzielle Beteiligung an der Unterbringung und der Verpflegung wird erwartet. Das Seminar ist geöffnet für Studierende von der FHP aus den Studiengängen Europäische Medienwissenschaft, Kulturarbeit, Soziale Arbeit und dem Fachbereich Design.

Aufgrund des besonderen Formats und der Begrenzung der Teilnehmer_innen auf 15 Personen bitten wir alle Interessierten uns einen kurzen Text zu schicken, in welchem kurz (ca. 1 Seite) erläutert wird, was Euch an dem Thema interessiert. Email bitte an naomie.gramlich@uni-potsdam.de.

Die Seminarvorbereitung und –leitung wird von Martha Holewa, Naomie Gramlich und Sabeth Kerkhoff durchgeführt und von Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Prof. Anne Quirynen und Dr. Jörg Sternagel betreut.

Semester

Sommersemester 2016

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