Das Seminar „soft objects“ besteht aus zwei Seminarteilen die nur zusammen belegt werden können:

1/ „soft objects“ (Do. 10 Uhr bis 13 Uhr) / Prof. Silvia Knüppel, M.A. Justina Moncevičiūtė)

&

2/ „Textil & Konstruktion“ (Do 14 Uhr bis 17 Uhr / 

Es werden zwei Scheine vergeben:  und Entwurfsgrundlagen/„soft objects“ (6 CP) und analoge Modellbauwerkstätten (4 CP)

-> Nachdem Ihr durch das Kurswahlverfahren für den „soft objects“ Kurs zugeteilt und in den Kurs aufgenommen wurdet, tragt Euch bitte auch in den Workspace „Textil & Konstruktion“ ein (s. Link).

Das Seminar „soft objects“ untersucht die Beziehung zwischen traditionellen Textiltechniken – wie Stricken und Sticken – und ihren Anwendungsmöglichkeiten in einem räumlichen Kontext. In Zweiergruppen werden Konzepte erarbeitet, Modelle erstellt und der gesamte Prozess dokumentiert.

Im Rahmen des Entwurfsseminars werden die Techniken des Handstrickens und Stickens sowie der Umgang mit der Strick- und der digitalen Stickmaschine erlernt. Diese technischen Grundlagen werden anschließend experimentell genutzt, um innovative, räumliche „soft objects“ zu konzipieren. Am Ende des Seminars werden die Kursteilnehmer:innen ein dreidimensionales „soft objekt“ zum Thema „Recto/Verso“ in einer der beiden textilen Techniken gestalten und umsetzen. Zudem werden kulturelle und historische Bedeutungen von Textiltechniken und Rohstoffen untersucht.

Die Begriffe „Recto“ und „Verso“ beziehen sich auf eine grundlegende topologische Eigenschaft von Textilien: ihre Zweiseitigkeit. Die Flexibilität der meisten textilen Flächen ermöglicht es, sie zu biegen und zu falten, wodurch beide Seiten eines Stoffes gleichzeitig sichtbar werden. Diese Zweiseitigkeit ist Teil eines breiteren Spektrums von Kulturtechniken, die transmedialen Austausch, Materialtransfer und metaphorische Aneignung umfassen. „Recto“ und „Verso“ transportieren zudem Konnotationen wie „besser“ und „schlechter“, „richtig“ und „falsch“, „sichtbar“ und „verborgen“, „innen“ und „außen“. Das Thema des Seminars konzentriert sich auf die Dynamik des Öffnens, Schließens und Verschiebens zwischen Vorder- und Rückseite. Die Teilnehmer:innen werden das Konzept „Recto/Verso“ sowohl praktisch als auch experimentell erforschen und eigene Konzepte für Material- und Oberflächentransformationen entwickeln.Für die Herstellung des finalen „soft objects“ sollen maximal zwei Rohmaterialien verwendet werden. 

Vorkenntnisse in textilen Herstellungstechniken sind nicht erforderlich. Die Teilnahme am Kurs „Textil & Konstruktion“  ist Voraussetzung für diesen Kurs.