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Stadt in Stadt – In und um Raum

Eine Auseinandersetzung mit dem Raum und Arbeiten, die in diesem Sommersemester 2024 entstanden sind.

MICHAEL WOLF

Zum Thema Raum und Fotografen hatte ich direkt an Fotografien von Michael Wolf gedacht, dessen Ausstellung („Life in Cities“) ich im Urania Berlin 2019 das erste Mal sah. Dieser erlangte Bekanntheit vor allem für Fotografien von Megastädten. Tokio, Chicago und Paris fing er für seine Arbeiten ein, doch seine Lieblingsstadt war Hongkong, wo er seit 1994 lebte. Er brachte etliche Publikationen und mehr als 30 Fotobände heraus, etwa den Bildband Architecture of Density, der 2012 erstveröffentlicht wurde. Die Fotos sind zwischen 2003-2014 entstanden.

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Der Fotoband Architecture of Density zeigt die dichte urbane Entwicklung Hongkongs.

Ohne Straßen, Himmel, Horizont verflacht der Raum zu einer undurchdringlichen Abstraktion urbaner Ausdehnung – für das Auge des Betrachters gibt es kein Entkommen. Wolf fotografiert baufällige Häuser, brandneue Gebäude, noch verkleidet mit Bambusgerüsten oder Planen, ebenso wie vollständige bewohnte Wohn- und Bürokomplexe. Wolfs desorientierender Blick gibt dem Betrachter das Gefühl, die Gebäude würden sich ins Unendliche erstrecken. Ein Gefühl, das vielleicht wirklich der räumlichen Wahrnehmung der Einwohner Hongkongs entspricht.

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Sie wurden mit einem Teleobjektiv aufgenommen. Dadurch bekommen die Aufnahmen eine auf eine Eben reduzierte Wirkung und erlaubt es uns nicht, uns auf einen Punkt zu fixieren. Sie werden dann nicht mehr zu einfachen Fassaden, sondern werden wie formale, abstrakte Kompositionen. Marc Feustel, der den Essay zu dem Fotobuch verfasste, beschreibt Michael Wolf im Kern als „unermüdlichen visuellen Sammler“, der den größten Teil seines künstlerischen Lebens der Dokumentation und Würdigung des Reichtums Hong Kongs an Architektur und Alltagskultur gewidmet hat. 

1994 zog er in die Stadt und arbeitete dort als Vertragsfotograf für das deutsche Magazin Stern. Nachdem er mehr als 20 Jahre als Fotojournalist gearbeitet hatte und sehr frustriert über die immer schlechter werdenden Bedingungen des Berufes wurde, legte er 2003 den Beruf ab und fokussierte sich auf seine eigene künstlerische Arbeit.

Die Arbeit von den Betonhäusern, inspirierte ihn unter anderem für seine andere Serie Informal Solutions. Er erkundete Gassen der Stadt und erstellte eine visuelle Sammlung von Alltagsobjekten mit Artefakten, die für die Kultur stehen.

HOTEL SAVOY

Das familiengeführte Traditionshaus Savoy Hotel Berlin wird seit dem 01. März 2021 saniert und umgebaut. In dieser Zeit wurde es für verschiedenste Filmdrehs verwendet und die Räumlichkeiten stehen leer. Wir bekamen durch Friedericke die Erlaubnis und tolle Gelegenheit in diesem Hotel mehrmals zu fotografieren.

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AUSWAHL FÜR EINE SERIE

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POSTKARTE

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STADT IN STADT

Als Pionierprojekt in der DDR gestartet, liegt die damals in den 70ern errichtete erste Plattenbau-Großsiedlung im nördlichen Berliner Bezirk Lichtenberg - „Fennpfuhl“. Benannt nach dem gleichnamigen See, der von Grünflächen und hohen Plattenbauten umgeben wird, findet man sich hier in einer Art Trabantenstadt wieder. Rund 33 000 Menschen leben hier und machen Fennpfuhl zum zweitgrößten Kiez Berlins.

Die Wende brachte Geflüchtete und Zugezogene aus Chile, Vietnam und der ehemaligen Sowjetunion nach Lichtenberg. Es ist ein mulitkultureller Raum aus der älteren und der jüngeren Generation, die hier zusammenkommen. Das ehemalige Städte-Projekt bleibt weiterhin ein Projekt: nämlich das der sozialen Entwicklung.

ABFOLGE

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BILDER

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WERKSCHAU

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ABSCHLIEßEND

Ich habe in diesem Exkurs über das Räumliche neue Perspektiven auf die Herangehensweise mit diesem Thema aufgezeigt bekommen. Gerade die vielfältigen Visionen und Projekte, die im Kurs letzendlich entstanden sind, gehen über den physischen Raum hinaus. 

Mich interessiert vor allem die unabdingbare Beziehung zwischen Mensch und Raum: Wie verändert eine Community einen Raum und wie wird dieser durch die Gemeinschaft geformt? Wie am Beispiel vom Fennpfuhl, wurde der Ort über die letzten Jahrzehnte durch Bedürfnisse und Wünsche der Anwohner weiter ausgebaut. Ich finde es schön zu beobachten, dass meine Fotos widerspiegeln, wie ich mich in dem Viertel bewege und gleichzeitig meinen persönlichen Kennenlern-Prozess mit dem Ort dokumentieren. Die fotografische Auseinandersetzung hat mich dazu gedrängt, mit den Bewohnern in Kontakt zu treten. Ich möchte mich in Zukunft weiter mit dem Ort beschäftigen und Individuelle Geschichten von Personen und das Miteinander beleuchten. Aktuell stehe ich mit dem Stadtteilkoordinator im Kontakt und es wird über eine Ausstellung gemunkelt.

Die Exkursion(en) nach Hamburg und in das Hotel Savoy waren erfrischend und super wertvoll. Gerade für die hilfreichen Tips und How-Tos zum Fotografie-Beruf. Sonst kam dieses Topic immer sehr kurz oder gar nicht auf. Ich bin dir, Friedericke, sehr dankbar für die Transparenz und Offenheit. 

Auch was die Hängung der Serie angeht, habe ich in Erfahrung bringen müssen, dass Drucke auf Schaumstoff-Kapaplatten unbedingt beidseitig, vollflächig aufgezogen werden. Dann spart man sich das Wellen der Platten. Außerdem habe ich gelernt, dass eine Hängung über eine Wand viel Geduld fordert. Ich bin zufrieden mit meiner Serie in diesem Semester und weiß, dass das nur der Anfang war. 

Es war rundum ein tolles Semester – danke für diesen Kurs! :-)

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Friederike von Rauch

Zugehöriger Workspace

In und um Raum - Fotografische Untersuchungen

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2024