In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Rituale begegnen uns allgegenwärtig, auch wenn man sie oftmals nicht bewusst wahrnimmt.
Im Kurs „Rituale. Formen. Gefäße“, unter der Leitung von Maike Panz, haben wir uns intensiv mit dem Begriff des Rituals und dessen Unterscheidung zu Routinen auseinandergesetzt. Hierbei haben wir uns über eigene Rituale ausgetauscht und diskutiert.
Mein erstes Ritual am Morgen ist nach einer Runde Sport, die Zubereitung meines Kaffees in meiner Bialetti. Ich liebe es mir hierfür Zeit zu nehmen und dann meinen Kaffe immer aus der oben gezeigten Tasse zu schlürfen.
Was auch nie fehlen darf, ist das Bananen-Porrige, welches meine Mitbewohnerin Jacky und ich uns jede Früh zubereiten, immer unterschiedlich toppen, und zusammen genießend in den Tag starten und uns dabei über die aktuellen News, Do Dos, Herausforderungen und Lichtblicke des Tages unterhalten.
Außerdem hat sich bei mir in meiner WG ein Ritual entwickelt, welches sich auf dem dritten Bild zeigt. Zu sehen ist ein Kanister Wein, den wir jeden Montag, manchmal auch an einem anderen Wochentag, leeren. „Montägliche Saufabende“, so nennen wir das.
Denke ich zurück an meine Kindheit, so erinnere ich mich gerne an die Osterzeit zurück. Mit VW Bus und Zelt sind meine Eltern mit meinem Bruder und mir jedes Jahr an den Gardasee gefahren, wo wir als Familie die Zeit zusammen genossen haben. Sei es draußen zu Frühstücken, mit dem auf dem Gaskocher gekochten Bialetti-Kaffee und Rührei, oder mit einer Mountainbiketour mit anschließendem Eis in der für uns besten Eisdiele der Welt.
Diese Erkenntisse, in meinem Fall das Ritual als schönes Erlebnis im Vergleich zur Routine, welche sich im Alltag oftmals versteckt, sollten wir in der zweiten Hälfte des Kurses ins Praktische umsetzen. Wie das bei mir ablief, wird im folgenden geschildert:
Mir war wichtig mein etabliertes Ritual auch in meinem Entwurf zu verwirklichen. Da mir Kaffeetrinken jeden Morgen eine riesen Freude bereitet, ich aber leider noch nicht die perfekte Tasse für mein individuelles Kaffee-Milchverhältnis gefunden habe, wollte ich diesen Wunsch angehen und mir meine Idealvorstellung einer Tasse selbst gestalten.
Nach zahlreichen Übungsstunden an einem Beispielmodell aus Clay, habe ich auf der Basis einer Holzplatte die Hälfte meiner gewünschte Tassenform aus Clay geformt. Damit sollte eine genauere Symmetrie im Endprodukt garantiert werden.
Im nächsten Schritt wurde die Negativform erstellt. Hierbei habe ich ein Zweiteiliges Modell plus Gießring aus Gips gegossen.
Nachdem die Gipsteile gut durchgetrocknet waren, konnten wir endlich mit dem Gießen der Endgefäße aus Steinzeugmasse beginnen. Hierfür wurden unsere Gipsformen mit der Masse gefüllt und nach kurzer Zeit wieder geleert, sodass sich nur die Wandstärke meiner Tasse in der Gipsform befand.
Fotografische Darstellung des Prozesses:
Die Steinzeug-/Porzellanmodelle wurden über die Semesterferien netterweise von Jörg Misch gebrannt. Um diese aber vollends nutzen zu können, müssen diese allerdings noch glasiert und ein weiteres mal in den Brennofen geschoben werden, was in den kommenden Wochen auf meiner ToDo-Liste steht.
Gefäße nach Brand Nr. 1:
Gefäße nach Brand Nr. 2 mit Glasur: