Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Forschungstagebuch

Ein kleines (gescheitertes) Experiment im Rahmen des MotionExp.12: Mobile Augmented Reality Kurses. Raus aus der Komfortzone und rein in den dreidimensionalen Raum. Jetzt möchte ich wieder zurück ins 2D, danke.

01 | Research: AR-Apps Spiele

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02 | Blender Workflow

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03.1 | Fine Art meets AR

Mein erstes AR Projekt in 3D – das erste Mal, dass ich mit Blender arbeite, in 3D animiere und eine AR-Anwendung exportiere. Was wäre hier sinnvoller, als es mit einem Medium zu verbinden, welches ich überschauen kann: traditionelle Kunst. Beim erarbeiten von Konzepten für den Kurs bin ich immer wieder im Bereich Fine Art hängen geblieben – Augmented Reality als Erweiterung eines analogen Erlebnisses. Traditionelle Kunst im Bilderrahmen vor einem, bewegt und erlebbar gemacht durch eine Animation auf dem Handy.

'Fine Art' (die schönen Künste, bildende Kunst oder auch Kunstwissenschaft) bezeichnet eine Kunstform die hauptsächlich auf einen ästhetischen Wert abzielt – sich also entgegen der Prämisse „form follows function“ stellt und sich dadurch vom Design zu unterscheiden vermag. Was diese Aussage angeht teilen sich die Meinungen, auch unter unseren Dozenten. Wie stark man Kunst von Design trennen möchte, ist damit jedem selbst überlassen und letztendlich nur eine Frage der Einstellung. 

Als studierte Designerin und freiberufliche Künstlerin sind die beiden Disziplinen zwar andersartig und unterschiedlich zu handhaben, laufen jedoch immer öfters, vor allem was die Kommerzialisierung angeht, zusammen. 

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Welche kreativen Designprozesse kann ich integrieren, um meine Arbeit neuartig zu gestalten, Menschen zu erreichen und meine Kunst erfahrbar(er) zu machen?

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2018 habe ich mich mit traditioneller Kunst (e.g. Buntstifte auf Papier) nebenberuflich selbstständig gemacht. Die Kombination aus Design und Kunst hilft mir dabei, mich zu vermarkten und Konzepte zu entwickeln, die sowohl Marken als auch ihre Fans ansprechen und in den Bann ziehen. Das Studium hilft mir, meine Ideen weiterzuentwickeln und out-of-the-box zu denken. 

Folgendes Konzept soll also einen Ansatz beziehungsweise einen ersten Test für kommende Projekte zwischen meinem Hauptberuf und meinem Hobby darstellen.

03.2 | Research: Fine Art AR Installations

Kunst in AR-Form ist kein neuartiges, jedoch weiterhin wachsendes Phänomen. Durch die Erfahrbarmachung stiller Kunst wenden sich Kunstschaffende und Museen an Kunstliebhaber sowie neue Zuschauer. Galerien, gefüllt mit neuen aber auch klassischen Werken, erwachen zu neuem Leben. 

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, möchte ich ein paar Querverweise zu  bekannten Fine Art Ausstellungen machen, die von der AR-Technologie profitiert haben.

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MX12 Mobile AR _ ws2021 - AR Museum Exhibition_ SF MOMA.jpgMX12 Mobile AR _ ws2021 - AR Museum Exhibition_ SF MOMA.jpg

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03.3 | Concept: An Ode to Pills

⚠️ Trigger Warning ⚠️

Folgender Abschnitt befasst sich mit dem Thema Medikamente und ihrem Überkonsum. Der Inhalt könnte Leser triggern und negativ tangieren.

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Medikamente sind ein wiederkehrendes Motiv in der Kunst. Seit Jahrzehnten inspiriert das Design der kleinen bunten Kügelchen die Visionen kleiner und großer Künstler. Auch ich bin seit langem angetan Werke mit einem pharmazeutischen Thema zu erschaffen – bin mir jedoch nicht ganz im klaren, wieso überhaupt. Ist es die bunte Ästhetik und organische Form, die einen zum Kauf und Konsum einlädt oder Wirkung dessen, kaputtes zu reparieren und Schmerzen zu lindern? Vor allem in Amerika, der Hochburg für Tablettenmissbrauch, bietet das Motiv der Pille eine geeignete Gesellschaftskritik an Manipulation durch Design und Überkonsum. 

[EDIT] On a second though: Im englischen werden Medikamente pharmazeutisch als 'drugs' betitelt. Der Übergang von legal verschriebenen zu illegal erworbenen Drogen ist fließend (,im Sprachgebrauch identisch) und führt schnell zur Abhängigkeit und Missbrauch. Das amerikanische Verhältnis zu 'drugs' sowie fehlende Regulationen hinsichtlich Kauf und Konsum machen das Thema (wohlmöglich) zum idealen Motiv.  

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Abseits dieser „tiefgründigen“ Untersuchung, sind Pillen durch ihre simple Form grafisch simpel darzustellen. Für einen ersten Test in der 3D-Modellierung und Animation spart mir das Motiv wohlmöglich Zeit und Nerven.

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03.4 | Research: (In)famous Pills in Fine Art

Ein kleiner Auszug berühmter Künstler, welche sich Medikamente zum Thema ihrer Werke gemacht haben.

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04.1 | Testing

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Tests mit verschiedenen Elementen, Texturen und Shadern, um die richtige Referenz zu rendern und potenziell eine einheitliche Serie zu erstellen. 

04.2 | Drawing

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04.3 | Failing

Wenn man lange Text schreibt, die Seite dann refreshed und man alles verliert, wünscht man sich eine Auszeit von Technik… 

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Kunst mit AR zu verbinden klingt leichter als es in Wahrheit ist, vor allem, wenn man kaum Erfahrung mit 3D Modellen oder ihrer Implementierung hat. Im Laufe der letzten 3 Wochen haben wir zu Zweit in verschiedenen Programmen versucht, das Blender Model über Bildmarker mit der Illustration zu verbinden - vergeblich. Weder Tutorials, noch Troubleshooting mit Freunden konnte vor Frustration retten. 

In Versuch #1 habe ich in Unity gearbeitet. Trotz Hilfe war ich nicht in der Lage mit Vuforia über die Webcam Playtesting zu betreiben (Black Screen trotz Kameraausrichtung, Webcam Error und Abstürze) oder einen Prototypen zu exportieren. Errors, Bugs und pure Unwissenheit auf 3 Rechnern (Win und Mac). Dabei war der grundsätzliche Bau der Szene, über die AR Session Origin bis zur Reference Image Library als Bildmarker, verständlich. Trotz dessen: kein Erfolg und viel Frustration.

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Versuch #2 begrenzt sich auf Adobe Aero - ein erstes Projekt mit der App, von der ich doch eher enttäuscht war. Die experimentelle Desktop-Version, die bei jedem zweiten Import abstürzt, lässt innerhalb weniger Klicks vertikale Bildmarker zu. Alle 3D Elemente die überlagert werden, verknüpfen sich automatisch. Leider ist die Desktop App (Stand Februar/März 2022) nicht in der Lage, aus .fbx oder .glb Exporten aus Blender die Texturen und Maps zu übernehmen. Alle importierten Modelle werden unifarben weiß dargestellt und lassen sich nicht mehr nachbearbeiten. 

Ein Workaround für diesen Umstand bietet Adobe Dimensions, in dem man seine eigenen Modelle importieren und minimal bearbeiten kann (begrenzt auf grundlegende Eigenschaften wie Farbe, Deckkraft oder  Lichtdurchlässigkeit). Die Einstellungen kann man wiederum in eine (erneute) .glb exportieren, mit der Adobe Aero dann auch was anfangen kann.

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Adobe Aero ist definitiv keine elegante Lösung. Viele Male erkannte die App den Bildmarker nicht, verdrehte die Ankerpunkte, blendete den Bildmarker nicht aus oder stürzte ab. Glücklicherweise konnte ich am Ende einen funktionalen, jedoch nicht äußerst ästhetischen Prototypen basteln. 

Meiner Einschätzung nach eignet sich Aero vor allem bei 2.5D Modellen, also beispielsweise für Karten, bei denen mehrere Bilder übereinander gelegt und im Raum arrangiert und animiert werden. Mit externen 3D-Modellen scheint sich die App eher schwer anzufreunden.

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Defeat

Viel spannender wäre eine Animation gewesen, wie das Glas bricht und Herzen herauskullern oder in der Pille umherwirbeln. Leider sprengen solche Experimente nicht nur den zeitlichen Rahmen (da ich parallel zwischen Masterarbeit und Job hin und her springe), sondern vor allem mein Skillset.

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Für die Zukunft wäre es schön, eine Person zu finden, die Ahnung von der Materie hat und mir dabei hilft meine Ideen umzusetzen. Augmented Reality kann ein spannendes Gimmick sein, um traditionelle Kunstausstellungen um eine erlebbare virtuelle Experience zu erweitern. 
So interessant ich diesen Ansatz finde muss ich zugeben, dass ich die falsche Person für die Umsetzung des Konzepts bin und somit lieber in geschulte Hände gebe, die wissen wie man mit Blender und Unity umgeht. Das Resultat meiner Bemühungen sieht eher dürftig aus und zeigt auf, dass ich 3D noch nicht so ganz gemeistert habe - in 2D fühle ich mich eh viel wohler :)

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Freies Projekt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2021 / 2022

1 Kommentare

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Josi! Unglaublich saubere und prägnante Arbeit. Du hast einen tollen Job gemacht! Ich applaudiere im Stehen.