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Slow Planet: Carls Dokumentation

Dokumentation meiner Arbeiten im Kurs Slow Planet. Es ging mitunter um Zukunftsfragen, wie unser Leben auf einem Slow Planet aussehen könnte, welche Prozesse uns bevorstehen, um eine nachhaltige Welt zu erschaffen. Thema war auch, kritisches Denken über unser eigenes Handeln zu erlernen und wie wir dieses Wissen in Gestaltungsprozessen anwenden können. In meinem Endprojekt habe ich mich damit befasst, wie man durch einen Bus Gesellschaft zusammenführen kann.

Mein Leben vor und während des Lockdowns

Slow Planet war Teil des Sommersemesters 2020, welches aufgrund des COVID19-Lockdowns vollständig im Home Office stattfand. Deshalb gab es im Einstieg für den Kurs die Aufgabe, in zwei Bildern zu beschreiben, wie sich das eigene Leben durch im Vergleich verändert hat. 

Ich habe in zwei einfachen Illustrationen meine Aufenthaltsorte und Fahrtwege gegenübergestellt. Mit einem Schlag lebte ich, wie viele andere, auf einem Slow Planet. Ich bewegte mich von nun an nur noch emissionsfrei auf kleinem Raum. Mein Leben verlief langsamer, ich hatte mehr Schlaf und war ausgeglichener. Das, worüber wir in dem Kurs spekulieren wollten, wurde plötzlich zumindest für mich Realität.

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Online Energy Selfportrait

In dieser Übung setzten wir uns mit dem CO2-Verbrauch unseres Internetkonsums auseinander und erstellten dafür ein Portrait. Dafür sollten wir das Plugin Carbonanalyser für Firefox nutzen.

Herangehensweise

Da Carbonanalyser nur den Internet-Traffic durch Firefox aufzeichnen kann, habe ich nach einer besseren Lösung gesucht. Deshalb habe ich Tilman gefragt, der auf die Idee kam, den Traffic mit Wireshark aufzuzeichnen. Damit konnte ich zumindest meinen gesamten Computer aufzeichnen und nicht nur Firefox. Tilmann schrieb zusätzlich einige Skripts, mit denen ich die Daten auswerten konnte.

Probleme

Weil die Skripts auf Windows nicht exakt gleich liefen, hatte ich einige Probleme; die Auswertung hat mich deshalb einige Tage in Anspruch genommen.

Die Formel, mit dem der Verbrauch berechnet wird, verallgemeinert die Zahlen sehr stark. Natürlich hängt der tatsächliche CO2-Verbrauch von vielen Faktoren ab (bspw. Auslastung der abgerufenen Server, Stromverbrauch des eigenen Computers, etc), somit zeigen die Zahlen eher eine ungefähre Richtung. Außerdem nutze ich natürlich nicht nur mein MacBook zum Surfen, sondern auch etliche andere Geräte wie mein Handy, meinen Fernseher, etc. Diese sind hier nicht erfasst.

Ein großes Problem war auch, dass viele Dienste nicht unter ihrem Namen erscheinen, sondern als CDN, das sich nicht immer zurückverfolgen lässt. Deshalb hat OneDrive bei mir nur einen CO2-Verbrauch von 16g, obwohl es eigentlich weit mehr verbraucht haben müsste.

Visualisierung

Ursprünglich wollte ich meinen CO2-Verbrauch mit dem Verbrauch der Herstellung von Fleisch und anderen Dingen vergleichen. Jedoch entschied ich mich dagegen, weil dabei nur völlig zusammenhangslose Milchmädchenrechnungen herauskommen würden, die zwar polarisieren und verständlich sind, aber entfernt von jeder Realität wären. Stattdessen entschied ich mich, die Dienste in Kategorien aufzuteilen und den Verbrauch mit der Kompensation durch Eichenbäume gegenüberzustellen. 

Reflexion

Nicht nur habe ich visualisiert, welchen immensen CO2-Verbrauch das Internetsurfen vor allem durch Streaming hat und wie viele Eichenbäume man bräuchte, um allein meinen (in der Masse unbedeutenden) Internetverbrauch zu kompensieren. Ich konnte auch einiges darüber lernen, wie ich die Daten visuell verständlich verpacken kann.

Version 2

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(alte Version auf Onedrive)

(Hinweis: Kompensation gilt für Eiche, die Schnitt 240g CO2 pro Woche aufnimmt)

Nintendo Switch Material Portrait

Eine weitere Übung war es, sich kritisch mit den Innereien eines technischen Gerätes auseinanderzusetzen und dafür ein Portrait zu gestalten.

Ich habe dafür die Nintendo Switch untersucht, die auch gerade in der Coronakrise eines der beliebtesten Konsumgüter war. 

Herangehensweise

Ich wollte vornehmlich darstellen, welche Materialien in der Switch enthalten sind und wo sie herkommen. 

Die Recherche war sehr aufwändig, weil es kaum Informationen darüber gibt, welche Materialien in der Switch vorhanden sind. Ich habe mich deshalb größtenteils an den Material Profiles des Fairphones orientiert. Da fast alle technischen Geräte ähnliche Materialien benutzen, hat das gut gepasst. Ich habe außerdem noch zusätzliche Recherchen gemacht und beispielsweise auch Nintendos eigene Aussagen berücksichtigt. Dennoch ist das Portrait keinesfalls vollständig, es kann auch fehlerhaft sein!

Visualisierung

Ich habe etliche Anläufe gebraucht, um auf eine einigermaßen zufriedenstellende Visualisierung zu kommen. Anfangs war mein Portrait mehr eine kleinteilige Recherche. Nun sind es wenige, aber zusammenhänge Informationen.

Reflexion

Es ist wichtig zu wissen, wie technische Geräte entstehen. Hinter einem Produkt stecken nicht nur Konzeption, Entwicklung und Idee, dessen muss man sich als Gestalter*In bewusst werden. Dass Cobalt beispielsweise (noch immer!) in derart unregulierten Zuständen gefördert wird, war mir selbst nicht bekannt.

Die vielen Anläufe, die ich für die Visualisierung gebraucht habe, haben mich in jedem Schritt ein bisschen weiter gebracht. Inzwischen bin ich auch damit ganz zufrieden, obwohl ich die Typo noch einmal ändern würde. Eine große Schwierigkeit war es auch, alle Infos für auf zwei Seiten zu verarbeiten. (Mehr waren für die Instagram-Seite der FHP nicht möglich)

Version 4 (für Instagram)

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Human Powered Alarm Clock

Aufgabe: Prototyp für ein Human Powered Object, das nicht durch Strom, sondern einzig menschliche Energie funktioniert.

Charlotte Riemann und ich haben einen Wecker konzipiert, der durch Körperwärme beim Schlafen geladen wird. Er klingelt erst nach der eingestellten Schlafzeit, zum Beispiel acht Stunden. So startet man niemals müde in den Tag, ganz im Sinne der Entschleunigung. Der Wecker könnte außerdem ein Handy laden.

Beim Schlafen entsteht ohnehin viel überschüssige Wärme, die meistens einfach nur den Raum aufwärmt. Man schläft im Schnitt acht Stunden am Tag, warum also nicht die überschüssige Energie verwenden?

Die zugehörige Matratze würde durch eine Flüssigkeit die Energie an einem Ort sammeln und dort in Strom übertragen.

Bild für Instagram und Real-Life-Prototyp

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Abschlussprojekt: Abgeholt! Der Dialogbus

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Abgeholt! Der Dialogbus ist ein Bus, der durch Berlin fährt und Menschen verschiedener Herkunft aus unterschiedlichen Kulturen und Altersgruppen zusammenführt. Es wird über gesellschaftlich relevante Themen diskutiert. Der Bus hat das Ziel, die Blasen der Teilnehmer*Innen platzen zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Menschen aus anderen Milieus kennenzulernen.

Dieses Abschlussprojekt habe ich zusammen mit Nele Kontny und Omar Felix Faber bearbeitet. 

Zum Projekt (https://fhp.incom.org/project/15583)

Bild für die Klimaschau

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Fazit zum Kurs

Ein Kurs wie Slow Planet ist in meinen Augen absolut essentiell. Gestalter*Innen sollten lernen, ihre Projekte nicht nur aus ästhetischer Sicht kritisch zu überdenken. Es ist wichtig zu erfahren, welche Auswirkungen unsere Produkte auf Natur, Umwelt, Mensch und die Gesellschaft haben, wie wir Prozesse dahingehend verbessern könnten. Durch die kleineren Projekte habe ich außerdem einiges darüber erfahren, wie ich Probleme und Konzepte verständlich darstellen kann.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Keine Angabe

Betreuung

foto: Prof. Myriel Milicevic

Zugehöriger Workspace

Slow Planet

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2020