Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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DENLIO - Aktenschränke in sexy

Im Kurs „Interfaces For Everyday Things“ ging es – wie der Name schon verrät – darum, alltägliche Gegenständen sinnvolle Funktionen über ein Interface hinzuzufügen. Zu Beginn galt es sich möglichst vielen alltäglichen Gegenständen bewusst zu werden und zu überlegen, wie man eben jene Gegenstände durch ein Interface verbessern kann. Von der Schuhsohle über das Warndreieck bis zum Kleiderschrank wurde nahezu alles zumindest erwähnt.

Mein alltägliches Ding

Meine Wahl fiel auf einen sehr trivialen Gegenstand. 
Im Laufe des Lebens sammelt man Berge von Akten an. Einige davon sind wirklich wichtig, Andere wiederum könnten eigentlich in den Papierkorb. Doch wer hat schon Lust sich durch die Berge von Akten zu wühlen, wenns denn nicht unbedingt sein muss?

Also lieber alles in Ordner verbannt und nie wieder angeguckt. Mit der Zeit sammelt sich so eine beträchtliche Ordnerwand an – mein „Everyday Thing“.

Warum denn jetzt der Aktenschrank?

Bei diesem Alltagsgegenstand war die besondere Herausforderung ein System, welches seit über 130 Jahren kaum verändert wurde weiterzuentwickeln. Eine Kombination aus maschineller Entwicklung und Interfaces war notwendig. Außerdem nimmt das Sortieren von Akten sowohl in Büros als auch bei Freelancern und anderen Selbstständigen nach wie vor einen großen Teil der Zeit in Anspruch. Man denke nur an die klassischen Archive von Großkanzleien und Co.

Das Problem

Noch zeitraubender als das Einsortieren ist das Digitalisieren und später das Wiederfinden von einzelnen Unterlagen. Der gesamte Umgang mit Papierakten ist immer noch sperrig, antiqiuert und – wenn man mal ehrlich ist – auch ziemlich langweilig. Die Problemfrage, die ich mir also gestellt habe war: Wie kann ich den Umgang mit Akten, Urkunden und sonstigem Papierkram ins 21. Jahrhundert bringen?

Idee & Prozess

Um das zu erreichen musste ich einen Weg finden, wie die Dokumente möglichst einfach digitalisiert und anschließend wahlweise ausgegeben oder eingelagert werden können. Die Lösung schien mir ein Gerät zu sein, welches Scanner, Rechner und Dokumentablage in sich vereint. Dachte ich zunächst noch daran, aus jedem der Aufgaben ein einzelnes Modul zu gestalten, so entwickelte ich durch das Feedback im Kurs die Idee Woche für Woche weiter und es entstand die Idee für den Aktenschrank der Zukunft – DENLIO.

Ergebnis

Mit DENLIO sollte es möglich sein, einen Stapel Dokumente einfach auf dem Gerät abzulegen und das Einsortieren und Digitalisieren der Akten dem Gerät zu überlassen. Danach sollten die Nutzer*innen (mithilfe von DENLIO) entscheiden können, ob sie die Dokumente in Zukunft brauchen würden oder nicht. Sollten die Nutzer*innen die Dokumente wie bspw. Geburtsurkunden o.Ä.) später noch benötigen, würde das Gerät sie einlagern. Sollten die Dokumente (wie bspw. Rechnungen o.Ä.) nach der Digitalisierung nicht mehr benötigt werden, würde das Gerät sie direkt wieder ausgeben, so dass sie entsorgt werden könnten.

Möglichst schlicht und minimalistisch sollte DENLIO wirken, also verwarf ich die Idee das Interface direkt auf das Gerät zu platzieren. Stattdessen konzipiert ich ein Interface für eine App, die die gesamte Verwaltung der analogen Dokumente von der Digitalisierung, bis zum Wiederfinden und der Ausgabe der Originale am DENLIO steuern sollte. Das gesamte Konzept inklusive aller Interfaces sollten wir schlussendlich auf einer Landingpage für unser fiktives Produkt präsentierren.

Landingpage_Herrmann_190120.pngLandingpage_Herrmann_190120.png

Reflexion & Fazit

Die Idee hat sich in den Einzelgesprächen und durch die Zwischenpräsentationen im Kurs maßgeblich verbessert. Ich denke ohne das umfangreiche und konstruktive Feedback wäre die Idee nicht so detailliert und ausgereift geworden. Der DENLIO lässt sich in der Form zwar umsetzen, jedoch dürfte es noch technische Schwierigkeiten geben, die beim Einlagern der Originaldokumente entstehen (z.B. beim stapelweisen Einscannen). Nichtsdestotrotz ist es eine interessante Konzeptarbeit mit viel Potential geworden.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Paul Thiele foto: Ivo Herrmann

Zugehöriger Workspace

Interfaces For Everyday Things

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2019 / 2020

Keywords