In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Kurs entwarfen, konzipierten und produzierten wir eine 360° Station ID für den Science Dome der Experimenta.
Der Neubau wird zur Bundesgartenschau 2019 eröffnet und soll multifunktionale 360° Grad Kuppelshows für Groß und Klein ermöglichen. Diese Science Dome Shows reichen von Play-Back Fulldome-Shows, Vorträgen und Live-Konzerten, über Realtime-Visualisierungen mit Unity-basierten VR-Systemen und Konzerten unter dem Sternenhimmel bis hin zu Experimental-Liveshows. Für diese und kommende Module sollte eine einheitliche visuelle Identität entwickelt werden, die vor jeder Show passend zum Thema abgespielt werden soll.
Zu Beginn des Semesters wurde der Kurs in Teams eingeteilt, die nach den Himmelsrichtungen benannt wurden. So Bestand das «Team Norden» aus Donatus Wolf, Moritz Gruhl und Marius Claßen. Der Fokus lag erst auf der Bestandsaufnahme aller verfügbaren Informationen zu dem Science Center.
Zwar hat die Experimenta ein eigenes Corporate Design, aber für den Science Dome war eine Abwandlung dessen in Arbeit. Die Informationen, wie dieses Corporate Design auszusehen hat, kamen erst schrittweise während dem Semester. So gab es bis zum ersten Treffen mit Ralph Heinsohn (Creative Direction) viel Luft für Interpretationen und explorativen Ideen. Vorgaben für das Team waren bis dahin die Farbgebung, die Hausschrift «DIN Next», sowie welche Formate in der Kuppel in Zukunft abgespielt werden sollen.
Gebäude Eine Satellitenansicht war dann der entscheidende Schlüsselindikator für den weiteren Projektverlauf. So wurde hierüber sichtbar, dass sich die Kuppel des Science Dome in einem pentagonförmigen Gebäude befindet. Auch sonst ist in Printprodukten und anderen Werbemitteln immer wieder ein Fünfeck ein wiederkehrendes Element. Eine Idee war, diese Form als zentrales Stilelement in der Station ID zu verwenden.
Dome Inhalt Da die Station ID für viele unterschiedliche Formate eingesetzt werden soll, musste eine über den Wissenschaftsbegriff hinausgehende Rahmenhandlung definiert werden. So wurden drei Kernthesen zu einem Leitsatz formuliert.
«Die Station ID des Science Dome ist nicht nur das Schlüsselloch in die Welt der Wissenschaft, vielmehr eröffnet sie neue Blickwinkel und weckt beim Betrachter die Faszination, um Neues zu entdecken.»
Metaphern So wurden damit drei wichtige Metaphern assoziiert. Die Inhalte der Station ID bieten dem sehr jungen Publikum eine bunte Mischung aus verschiednen Eindrücken, während sich für Jugendliche und junge Erwachsene der Raum für unvorhergesehenen Abwechslungsreichtum und die Vielfältigkeit des Lebens eröffnet.
Station IDs Eine frühe Aufgabe innerhalb des Kurses war die Recherche und Analyse von bestehenden Station IDs. Die Wahl fiel auf die Marken «EA Games», «iTunes», und die jährliche Veranstaltungsreihe «Adobe Max». Hierbei wurde deutlich, wie wichtig ein konzeptionelles Grundgerüst ist, um die Marke in vielfältigen gestalterischen Varianten trotzdem gleichwertig identifizierbar zu halten.
Storywelten/Moodboard Um eben ein solches Grundgerüst zu schaffen, wurden Moodboards erstellt. Inspiration waren die Spiegelszenen aus Marvel Doctor Strange, der Kurzfilm Power of Ten und die Anfangsszene aus Prometheus. Hinsichtlich der Auseinandersetzung mit Spiegeln sollte ein System gestaltet werden, sodass aus normalen Bildern und Videos bizarre Welten und völlig neue Blickwinkel geschaffen werden.
Das Kaleidsokop Darüber hinaus wurde das Kaleidoskop zum Hauptuntersuchungsgegenstand im analogen, wie digitalen Raum. Der Begriff besteht aus den griechischen Wörtern «kalos» schön, „eidos“ Form, Gestalt und „scopein“ schauen, sehen betrachten. Vorwiegend spielen Kleinkinder mit diesem Gegenstand, da sie fasziniert von den außergewöhnlichen Formen und Farben sind. Aufgrund der Eigenschaft, die Welt aus völlig neuen Blickwinkeln zu betrachten und auf unerwartete Gebilde zu stoßen, passte es sehr gut zum definierten Leitsatz. Um dies näher zu analysieren, wurde ein Kaleidoskop für Kinder gekauft, aufgebrochen und mit unterschiedlichen Materialien bespielt. Auf der Seite, wo sich sonst das Auge befindet, wurde eine iPhone Kamera installiert.
Der Shutter Parallel wurde an dem Mechanismus eines Shutters gearbeitet. Dieser sollte den Zuschauer in die unterschiedlichen Welten sowohl ein-, als auch auftauchen lassen.
Passwort: animatic
Die Spiegelfläche Während dem Umgang mit dem Kaleidoskop wurde deutlich, dass die Inhalte doch einen viel zu künstlerisch-abstrakten Stil bekommen. Das Team fokussierte sich darauf, eine Möglichkeit zu entwickeln, die Inhalte zu spiegeln, ohne den Informationsgehalt zu verlieren. So entstand die Idee, eine Kamera in After Effects mit Blickrichtung zur Spitze einer gleichförmigen Pyramide zu setzen und die Innenseiten mit Videoinhalten zu versehen, die eine bizarre Welt erzeugt.
Videoinhalte Zu Testzwecken wurde Foundfootage in die Spiegelflächen gesetzt, was sehr gut funktionierte. Anschließend drehte das Team eigenes Videomaterial im Animationsstudio und konnte hierbei ein Motion Control System verwenden. Damit war eine komplexe Kamerafahrt immer gleich wiederholbar. Nach vielen Kameratestfahrten, unterschiedlich aufgebauten Welten, konnte das finale Material in den Cinema 4D Prototypen eingesetzt werden.
experimenta2018