In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Projektwochen-Kurs »Farbtagebuch, Arbeiten mit dem Cube« unter der Leitung von Christine Mangelsdorf sollte ein Plakat mit vielen Farben und Farbkombinationen entstehen, welche mit dem tragbaren Farberfassungstool »Cube« erfasst wurden.
Dieses Farberfassungstool ist schon ein cooles Gerät. Man läuft durch die Welt und hält den Cube einfach auf ein Material, einen Untergrund etc., dessen Farbe einem gefällt und ein Sensor misst und schickt die entsprechenden Farbwerte per Bluetooth aufs Smartphone. So kann man schnell eine eigene Farbkollektion zusammenstellen. Für mich war es eine schöne Erfahrung mit dem Cube die Farben in meiner Wohnung zu messen und ihn an Böden, Schränke, Sofa, Postkarten und Federtasche zu halten. Der Cube misst zwar nicht sehr akkurat, doch um eine Idee vom Farbton zu bekommen, reicht der kleine Würfel allemal.
Ich habe in meinem Gestaltungsprozess allerdings gemerkt, dass ich so ein Gadget nicht benötige. Ich arbeite seit langem mit den Farbtafeln in Illustrator, Photoshop und InDesign, die mir eine umfassende Auswahl an Farbtönen - und nuancen geben. Des Weiteren arbeite ich stets sehr farbenfroh, experimentell und spontan, sodass ich vorher selten weiß, welche Farben ich verwenden werde. Ich merkte während der Gestaltung, dass ich trotz reichlich gesammelten Farbtönen viel zu wenig hatte bzw. zu wenige Töne, die sich voneinander unterschieden oder nicht kräftig genug waren oder mir in Kombination zusammen nicht gefielen. So stockte ich meine gesammelte Cube-Palette mit selbst gewählten Farben aus den Adobe Farbpaletten auf.
Beim ersten Treffen hielt Frau Mangelsdorf einen Vortrag über Farbe und sprach auch ungewöhnliche Farbkombinationen an. Das gefiel mir sehr gut, denn Farbe und »schwierige« Kombinationen mag ich sehr gerne. Illustration und Pattern Design begleitet mich schon ein Weile, deswegen war es mir schnell klar, ein illustriertes Muster zu kreieren. Nach kurzer Überlegung über das Thema meiner Arbeit hatte ich schnell ein Idee: ich wollte das erst Mal etwas Psychedelisches machen; das passte auch gut zu ungewöhnlichen Farbkombinationen. Bei Pinterest sammelte ich etwas Inspiration und illustrierte Berge, Pilze, Vögel und allerlei mehr.
Nachdem ich meine Illustrationen digitalisierte, begann ich mit dem Aufbau des Musters. Ich hatte sehr viele Elemente zur Auswahl, die sich im Schwarz-Weiß-Stil zu wenig voneinander abhoben und so ineinander verschwommen. Normalerweise mache ich zuerst eine Version des Musters in schwarz-weiß und koloriere anschließend alle Elemente. In dieser Situation mit etlichen kleinen Motiven wich ich aber davon ab und malte die Motive mit den Farben des Cubes an. Wie bereits oben erwähnt, gefielen mir die Farben noch nicht in Gänze, sodass ich die Sättigung anpasste, neue Farben hinzufügte und Verläufe anlegte. Mein Ziel war es, möglichst unnatürliche Farben zu verwenden und so pinselte ich ganz spontan drauf los und fügte die Farben hinzu, die ich benötigte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam ich in einen guten Fluss und so gefiel mir das Muster bereits sehr gut, es hatte eine schöne Dynamic und erinnert mich etwas an Hieronymus Bosch. Die Vorarbeit in Illustrator war beendet. Wenn die Mustererstellung in Illustrator abgeschlossen ist, wechlse ich zu Photoshop und füge Texturen und weitere Effekte ein. Ebenso frische ich die Farben noch auf und experimentiere mit den Einstellungsebenen, bis ich zufrieden bin.
_Illustrationen
_Farbpaletten
_Koloration
_Beginn des Musters
_Repeating Design
_Ansicht Muster
_Einfügen von Hintergrund und Texturen & Korrekturen
_Alternative Gestaltung
Es ist schön, einmal mit dem Cube gearbeitet zu haben. Es macht viel Spaß, den Cube an Dinge zu halten und Farben zu sammeln. Selber kaufen würde ich ihn mir allerdings nicht. Für meine Gestaltung hat er keinen Zusatznutzen. Für die vielen Farben, die ich in meiner Gestaltung nutze, wäre es ein großer Mehraufwand erst Farben einzufangen, bevor ich sie verwenden kann. Die Farbtafeln in den Gestaltungsprogrammen haben für mich den selben Nutzen. Sozusagen hat ja dort bereits jemand mit dem Cube alle möglichen Farben eingesammelt, also muss ich das nicht erneut machen. Außerdem probiere ich einfach gerne Farben aus und klicke mich munter durch die Farbpaletten auf der Suche nach dem richtigen Ton. Die Kurse von Frau Mangelsdorf machen mir an der FH immer am meisten Spaß, denn dort kann ich meinen Gestaltungsideen freien Lauf lassen, genauso auch wieder in diesem Kurs. Ich konnte die Zeit in diesem Kurs nutzen um das erste mal ein psychedelisches Muster zu gestalten; das wäre mir zuvor wohl nicht als ersten in den Sinn gekommen. Dass ich hierzu noch das Vergnügen hatte, Farbdetektiv mit dem Cube zu spielen, war ein schöner Mehrwert, den ich gerne mitnehme.