Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Walkable Street

Um das Gehen als Mobilität zu fördern, müssen Straßen konsequent auf Fußgänger ausgerichtet werden. Wie könnte eine Straße aussehen, die auf die Fußgänger reagiert und ihnen den Platz gibt, den sie benötigen? Und könnten autonome Fahrzeuge für diese Funktion eingesetzt werden? In diesem neuen Straßentyp können Fußgänger Straßen sicher und flexibel an jeder Stelle überqueren. Leicht erfassbare Hinweissysteme unterstützen die Orientierung und lenken ihre Wege auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung für die unmittelbare Umgebung unterstützt.

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Dynamische Straße

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Eine Straße, die vollkommen eben ist und variabel in Funktionsflächen eingeteilt werden kann!

Um der Fußgängerin den Platz einzuräumen, den sie benötigt, wird die Straße dynamisch. Je nach Aufkommen der Fußgänger verbreitert sich die Zone, die sie in Anspruch nehmen können.

Stellen wir uns die Straße dafür als ein riesiges Display vor. Die verfügbaren Zonen werden nach dem jeweilig aktuellen Bedarf angezeigt. Doch wie? In die Straße selbst elektronische Anzeigeelemente einzubauen, wäre ein immenser Aufwand. Die Lösung liegt im Auto. Dieses ist das am weitesten technologisch entwickelte Element des Verkehrs.

In ihrer zukünftigen Ausstattung als autonome Fahrzeuge enthalten sie die Technik, um Straßenbereiche in ihrer Umgebung über Projektion zu markieren, analog zu den heutigen statischen Straßenmarkierungen.

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Autos sind dann keine Gefährdungsquellen für Fußgänger mehr, sondern Teil ihres Sicherungssystems.

So projiziert das Auto ein Stück Straße in der Länge von 15 m, das Fußgängern anzeigt, in welche Richtung das Auto fahren wird. Zusätzlich wird der Bremsweg in einer farbigen Zone sichtbar, die Fußgängern sowohl die Fahrzeuggeschwindigkeit als auch die für sie gefährlichen Bereiche intuitiv sichtbar macht.

Eine visuelle Darstellung des zu erwartenden Fahrtweges ist auch deshalb sinnvoll, da Elektroautos sich nicht mehr durch Motorgeräusche ankündigen. Auch Fahrräder können ihre Spur seitlich der Autospuren projizieren. Da die Autos im fließenden Verkehr untereinander vernetzt sind, können sie auch großflächige Bereiche der Straße markieren.

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Es gibt allerdings einen Bereich von 2m am Rand der Straße, der ausschließlich Fußgängern vorbehalten bleibt. In diesem Bereich haben auch Bäume und Stadtmöbel Platz.

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Die Straßenbreite verändert sich!

Die Dichte der Fußgänger pro Straßenabschnitt wird über das GPS-Signal der Smartphones erfasst. Je nach Fußgängeraufkommen richten sich die autonomen Fahrzeuge nun danach, indem sie auf einer, zwei, drei oder mehr Spuren fahren. Diese flexible Spureinteilung ermöglicht es, vielen Sonderfällen gerecht zu werden: Verstärkter Berufsverkehr in einer Richtung oder Straßensperrung für Autos zugunsten temporärer Fußgängerzonen und Straßenfeste.

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Was wäre, wenn ich an jeder Stelle Straßen überqueren könnte?

Bisher stellt die Straße eine Barriere zwischen den zwei Fußwegen auf beiden Seiten dar. Die Fußgängerin ist auf Ampeln und Zebrastreifen angewiesen, um sie gefahrlos zu überqueren. In diesem Straßentypus kann die Fußgängerin die Straße nun an jeder Stelle überqueren. Die Straße passt sich der Flexibilität, die dem zu Fuß gehen zu eigen ist, an. Um einen stärkeren Verkehrsfluss trotz der flexiblen Überquerungen aufrecht zu erhalten, errechnet das vernetzte Verkehrssystem für die Fußgänger dann zeitliche und räumliche Korridore. Dafür müssen Fußgänger neue Muster erlernen: Keine Projektion bedeutet keine Gefahr. Die Straße ist ein freier Fußweg.

Smart Sign

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Wer braucht bei autonomem Autoverkehr Straßenschilder? Fußgänger!

Das Smart Sign erweitert die Funktion des herkömmlichen Straßennamenschildes um ein Leitsystem.

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Wo lohnt es sich, entlang zu gehen?

Eine wechselnde Anzeige von aktuellen Daten gibt Auskunft über die Qualität einzelner Straßen (drei Achsen verweisen auf die Straßen links, rechts, sowie geradeaus). So können Fußgänger an jeder Kreuzung spontan Entscheidungen treffen, wie sich der weitere Weg fortsetzt. Es fällt leichter längere Strecken zu gehen, wenn der Weg in Abschnitte unterteilt wird. Indem Lautstärkepegel, Luftqualität und Sicherheit der Straßen angezeigt werden, wird das Vertrauen der Fußgängerin in ihren Weg gesteigert.

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Noch zwei Kilometer - gibt es irgendwo kostenloses Trinkwasser?

Am Fuß des Schildes werden weitere Informationen zu wichtiger Infrastruktur der Umgebung auf den Boden projiziert. Wo können meine Bedürfnisse nach Erholungspunkten, Toiletten und kostenlosem Trinkwasser gestillt werden? Die Infrastruktur dafür besteht bereits im Stadtraum, bereitgestellt durch Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Die Projektion zeigt, wo man sie findet. Weiterhin werden Möglichkeiten zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, sowie Unterstellmöglichkeiten bei schlechtem Wetter.

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Wie orientiere ich mich intuitiv im Stadtraum?

Da Menschen unterschiedliche Interessen im Straßenraum verfolgen, gibt das Smart Sign für die vorbeikommende Fußgängerin auch individuelle Hinweise. Um das Schild herum kreisen bewegliche, interaktiv auf die Fußgängerin reagierende Projektionen und zeigen ihr ihre Routen oder schlagen für sie interessante Ziele vor. Dafür sind im Smart Sign Sensoren untergebracht, welche sich mit diversen Apps der Smartphones verbinden und darüber aktuelle Routen, Vorlieben für Restaurants oder Musik und Fitnessdaten erkennen.

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Meine Informationen sind doch privat - will ich wirklich, dass sie jeder in der Stadt sieht?

Ich entscheide selbst, ob ich den Kreis der Projektion betrete. Die Informationen sind abstrahiert dargestellt, sodass Umstehende keinen tiefen Einblick in mein Privatleben erhalten.

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Smartphone in die Tasche!

Das Smart Sign lenkt den Blick bei der Orientierung im Stadtraum wieder auf die Umgebung anstatt auf das Smartphone. Das Gehen wird wieder zu einer qualitativen Erfahrung.

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Übertragbarkeit

Das Projektionssystem der dynamischen Straße, sowie die Displays des Smart Signs können miteinander kommunizieren. Es sind zahlreiche weitere Informationen denkbar für die Anzeige, wie beispielsweise Fluchtwege.

Ebene Straßen, autonome Fahrzeuge, dreiachsige Schilder. Moment, und wer projiziert nochmal was?

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Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Lisa Stohn (Kunsthochschule Weißensee) und Jhu-Ting Yang (National Taipeh University of Technology) in Kooperation mit BMW.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Dr. Frank Heidmann foto: Prof. Nils Krüger

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2016

Keywords