In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Ein Flaschenöffner, der den Kronkorken beim Öffnen verformt. Inspiriert vom Korkenzieher dreht man am Öffner, um den Kronkorken von der Flasche zu lösen.
Zuerst sammelte ich viele möglichst innovative Ideen und Inspirationen für einen Flaschenöffner ohne sie zu bewerten.
Spiel für 1.Date Bier Russisch Roulette Mutprobe Gummischnipser Gemeinsam öffnen Excalibur Fingerabdruck Touch Interaktion Fernzündung Hau den Maulwurf Strohhalm Boden hebt Flüssigkeit hoch Antialkoholiker Dosierung Erhitzen Schallwellen Einhändig Zange Ritual Kettenreaktion Flasche öffnet Flasche Kronkorken bleibt in Öffner/wird gleich entsorgt Alternativer Flaschenverschluss Wiederverschließbare Flasche Rapunzelzopf Bowling Zahnspange Langer Hebel für Senioren
Jede Woche arbeitete ich in der Werkstatt um iterativ neue Prototypen zu testen, womit sich eine Evolution des Designs vollzog.
Der Weg, den der Kronformer hinter sich hat, war ein sehr langer aufreibender Prozess voller Rückschläge, in dem sich Schritt für Schritt die Form herausgebildet hat.
Als Ziel setzte ich mir, einen Flaschenöffner zu entwickeln, der den Kronkorken auf besondere Art verformt. So wird dem sonst einfach weggeworfenen Kronkorken neue Bedeutung verliehen.
Das Prototyping begann ich damit, den Kronkorken auf so viele verschiedene Wege wie möglich zu verformen.
Im nächsten Schritt experimentierte ich damit, den Kronkorken auf der Flasche zu verformen. So bereitete ich mehrere Versuchsaufbauten vor, wie das Pressen durch einen Standbohrmaschinenhalter. Ich konnte zwar interessante Formen erzeugen, nur war das Abhebeln des Kronkorkens noch zu lösen. Allein durch Druck in der Mitte, so zeigten mir die Versuche, war dies nicht möglich. Ein weiteres Problem war, dass sehr viel Kraft aufgebracht werden musste, um das Blech zu verformen. Ich entschied mich deswegen für die Verwendung eines Gewindes, da es Kraft besonders gut überträgt.
Die Funktionsweise kristallisierte sich durch das Experimentieren heraus: Während durch Drehen des Gewindes in der Mitte Druck ausgeübt wird, hebeln Haken die Seiten des Kronkorken hoch. Ich variierte Form und Anzahl der Haken und des Druckpunkt, um sowohl ein reibungsloses Öffnen als auch eine individuelle Verformung zu ermöglichen. Am Ende stand ein millimeterwieses Austarieren der Hakenfüßchen; Abstand der Haken und Winkel des Blechknicks mussten genau auf die Kronkorkenzacken angepasst werden.
Für den finalen Prototypen schnitt ich für den Korpus ein Sechseck aus Stahlblech, an dem die drei Haken festgeschraubt werden. Um die Schrauben zu versenken und den Gewindestab in der Mitte zu führen schnitt ich mehrere Gewinde in das Blech. Für den Griff drehte ich einen Aluminium-Zylinder ebenfalls mit Gewinde und bohrte ein Loch für den Griff aus Messingrohr. Die Hakenfüßchen schnitt ich aus dünnerem Stahlblech, bohrte Löcher vor, schnitt die Form an der Blechschere und feilte per Hand die Zungenform. Anschließend bog ich das Blech an der Abkantbank auf den entsprechenden Winkel.
Alle drei Szenarien funktionieren an verschiedenen Verkaufsstellen, denkbar sind Edelspäti, Strandbar oder Firmen- oder private Events.
Szenario 1: Treueherz Der Kronformer wird an einer Verkaufssstelle von Kronkorkenflaschen bereitgestellt. Der Kunde öffnet sich damit seine Getränke und behält die Treue-Kronkorken. 10 gesammelten Chips kann er in ein kostenloses Getränk umwandeln.
Szenario 2: Pfandmarke An einer Bar werden die Getränke mit dem Kronformer geöffnet. Der Kronkorken wird dem Kunden als Pfandmarke mitgegeben. Gibt er ihn gemeinsam mit der Flasche wieder ab, erhält er seinen Pfand zurück.
Szenario 3: Souvenir Die Benutzung des Kronformers bietet ein unvergessliches Erlebnis. So habe ich meine Flasche noch nie geöffnet! Der verformte Kronkorken wurde somit mit Erinnerung aufgeladen und kann als Souvenir mitgenommen werden.
Das Projekt hat mir gezeigt, dass man sich durch Rückschläge beim Experimentieren nicht entmutigen lassen sollte. Bis zur letzten Woche hat der Öffner nicht funktioniert, aber ich war überzeugt, dass es gehen kann und habe immer weiter die Form optimiert.
Das Konzept des Mehrwerts durch die Verformung hat sich parallel dazu auch mehrfach gewandelt. Während ich anfangs von einem „Späti-Flaschenöffner“ ausgegangen war, hat der Schwenk zum drehbaren Öffner, der sehr stark an einen Korkenzieher zum Öffnen einer Weinflasche erinnert, mich auf eine Bahn gebracht, die einen edleren Verwendungskontext nahelegt.
Als besonders positiv habe ich das gemeinsame Bauen in der Metallwerkstatt während der Kurszeiten in Erinnerung.