In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Ziel des Kurses war es, mit typografischen Mitteln, einen kurzen Videoteaser oder Trailer für einen Podcast unserer Wahl zu gestalten.
Da ich kein regelmäßiger Hörer von Podcasts bin, wusste ich anfangs nicht, in welche Richtung sich mein Projekt entwickeln würde, geschweige denn, wo ich anfangen sollte. Durch eine Freundin wurde ich aber auf den Podcast »Serial« aufmerksam gemacht, in dem die amerikanische Journalistin Sarah Koenig versucht, durch neue Indizien und Interviews einen 15 Jahre alten Mordfall aufzuklären. Adnan Syed wurde damals durch die Aussage seines Bekannten Jay Wild verhaftet, der behauptete er habe Adnan geholfen, die Leiche seiner Ex-Freundin Hae Min Lee in einem Park bei Baltimore zu vergraben. Adnan bestreitet bis heute jegliche Mittäterschaft, sitzt aber aufgrund eines fehlenden Alibis und einer fragwürdigen Gerichtsverhandlung noch immer im Gefängnis. Diese Geschichte, als Fan von Detektivgeschichten und Thrillern fesselte mich sofort und ich wusste, dass ich mein Thema gefunden hatte.
Um einen passenden Stil zu finden, fing ich an mich mit dem Fall zu beschäftigen und mich Seitenweise durch Foren wie z.B. den redditthread zum Podcast https://www.reddit.com/r/serialpodcast/ zu wühlen. Schnell wurde klar, dass die Sendung viele fanatische Fans hat, die versuchen zur Lösung beizutragen, Indizien und Fotografien hochladen und ihre eigenen Theorien dazu haben, wer der wahre Mörder von Hae Min sein könnte. Da der Mord im Februar 1999 passierte, versuchte ich mich zu erinnern, wofür dieses Jahr für mich stand. Es war Zeit der Anfänge des kommerziellen Internet, der Mobiltelefone, grellen Neonfarben, aber auch einer Welle der Gewalt die die USA durchrollte. An mehreren amerikanischen Schulen kam es zu Schießereien, schlimmster Fall: das Massaker an der Columbine Highschool.
Der Podcast wird beworben mit dem Satz: „For fans of True Detective“ und das stimmt vermutlich. Auf mich traf die Einschätzung zumindest zu. Ich überlegte, welche Merkmale alle Detektivserien gemeinsam haben und das war ganz klar die Detective Investigation Wall.
Mein ursprünglicher Plan sah vor, eine Solche Wand bei mir zu Hause mit dem ausgedruckten, im Internet gefundenen Material nachzubauen, zu fotografieren und nachträglich zu animieren. Um einen schnellen ersten Eindruck zu bekommen, setzte ich die Szenerie grob in Photoshop um und schnitt ein paar Sekunden in After Effects. Bei den verwendeten Schriftarten orientierte ich mich am Corporate Design von Serial und benutzte die Flama Light für gesprochenen Text, sowie die Sackers Gothic Medium für Namen.
Ich dachte mir, dass ich vermutlich bald Platzprobleme bekommen würde, wenn ich den Text immer neben den jeweils sprechenden Personen anzeigen wollen würde. Um die Komposition Schritt für Schritt besser planen zu können, gestaltete ich eine zweite Version, in der sich die Wand nach und nach vervollständigen sollte.
Da mir die Ästhetik nicht besonders gut gefiel und ich gerade zum ersten Mal die Kamerafunktionen in After Effects ausprobiert hatte, versuchte ich mich an einer etwas abstrakteren Variante.
Die Bildqualität würde zum Problem werden, das war klar, denn wenn man überhaupt Bilder der damals beteiligten Personen im Internet fand, waren diese meist pixelig und verschwommen. Das eckige Format der Fotos, die schwerelos in einem Raum zu schweben scheinen, schien mir auch nicht passend. Ein Filter auf den Bildern und eine Runde Maske brachten ein ausgeglicheneres Ergebnis.
Ich habe mich bei der visuellen Gestaltung weitgehend an den Stil meines vierten Sketches gehalten. Die expandierenden Kreise, die ich ursprünglich um die sprechenden Personen auftauchen ließ, habe ich jedoch wieder entfernt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie die Anmutung des Videos zu unruhig werden ließen. Die farbigen Wolken im Hintergrund passten meiner Meinung nach zur Ästhetik des Videos und sahen auch einfach schön 90er Jahre-mäßig aus.
Passwort: serial
Der Kurs hat mir wirklich gut gefallen. Nachdem wir zu Anfang Abschlussfilme gesehen haben, die innerhalb vergangener Seminare entstanden sind, war ich noch etwas verunsichert, ob ich mit der Qualität mithalten könnte, denn meine After Effects Kenntnisse waren sehr limitiert. Das Feedback in der Gruppe und von Professor Dufke, der eigentlich zu jedem Thema noch ein passendes Plugin oder einen Workaround aus dem Ärmel schütteln konnte, halfen aber sehr. Ich bin sehr positiv überrascht über das Ergebnis meiner Abschlussarbeit und kann sagen, dass ich über das Semester einen guten Schritt nach vorne gemacht habe.