In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Die Menschen bewerten durch intuitive Mechanismen zur Urteilsbildung und Wahrnehmung und durch die Berichterstattung der Medien wenig bedrohliche Risiken über und andere bedrohliche Risiken unter. Vor allem die sogenannten systemischen Risiken werden unterbewertet. Sie verschlechtern allmählich die Lebensbedingungen für uns und unsere Nachwelt, sind häufig stark vernetzt, nicht-linear und global. Zu ihnen zählen unter anderem der Klimawandel, die Finanzkrise und die Gefährdung kritischer Infrastrukturen (Renn, 2014, S. 589 f.). Mit der zunehmenden Komplexität der Welt wächst die Schwierigkeit, Risiken adäquat einzuschätzen und zu kommunizieren. Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Gefahrenpotenzial einzelner systemischer Risiken zu visualisieren und diese effektiv zu kommunizieren, um somit einen Beitrag zur Aufklärung über Risiken und einen Diskussionsbeitrag zur Risikokommunikation selbst zu leisten. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt, aktuelle Beispiele analysiert und die daraus resultierenden Erkenntnisse an einem Prototyp angewandt werden. Die Arbeit zeigt auf, dass viele Parallelen zwischen der Gestaltung einer Risikokommunikation und dem nutzerzentrierten Designprozess zu ziehen sind. Denn eine Anpassung der zu kommunizierenden Informationen an die Bedürfnisse einer halbwegs spezifischen Rezipienten-Zielgruppe scheint eine kausale Korrelation mit der Effektivität einer Risikokommunikation zu sein. Trotz grober Zielgruppe (die deutsche Privatperson) soll das Ergebnis der Arbeit universell und übertragbar sein. Eine grundsätzliche Annahme dieser Arbeit ist, dass jeder für sich Mitgestalter unserer Zukunft ist und sein kann.
Zunächst wurde durch den Vergleich von repräsentativen Umfragen und amtlichen Statistiken erörtert was die aktuellen Befürchtungen und Ängste der Deutschen sind und wie ausschlaggebend diese in aktuellen Statistiken sind. Die Befragten der Umfrage waren größtenteils der Meinung, dass sich die Lebensbedingungen, die Gesundheit und die Sicherheit verschlechtern. In den Statistiken lässt sich jedoch erkennen, dass sich die Situation in Deutschland stetig verbessert. Einige der Themen die befürchtet wurden sind aber zumindest auf globaler Ebene oder in ihrer langfristigen Auswirkung gefährlich. Zu diesen zählten die Umweltverschmutzung und damit zusammenhängende Schadstoffe und Naturkatastrophen, die mit dem Fortschreiten des Klimawandels auch in Deutschland verstärkt ein Risiko darstellen können. Alles in einem spiegelt sich in der Zusammenfassung der Befürchtungen der Trend des Klimawandels* wider. Aus einer Studie des World Economic Forum geht hervor, dass der Klimawandel unter anderem auch mit den Wasser- und Nahrungsmittelkrisen zusammenhängt. Diese Krisen haben wiederum einen starken Einfluss auf die Situation der Menschen in der Dritten Welt. Diese Situation nehmen die Deutschen auch, obwohl die Statistiken ein anderes Bild zeigen, als sich verschlechternd wahr. Unter anderem entsteht dieser Eindruck, weil dort langsam die Auswirkungen beispielsweise der jahrzehntelangen Umweltverschmutzung sichtbar werden. Der Klimawandel ist ein systemisches Risiko und damit ein Trend, bei dem die Motivation zur Eingrenzung und Abmilderung gering ist, obwohl die Menschen sich der Gefahr zumindest zum Teil bewusst sind. Seine komplexe Ursache-Wirkungs-Strukturen sind unsichtbar oder erscheinen wenig plausibel, weil sie sich der sinnlichen Wahrnehmung des Menschen entziehen und/oder räumlich bzw. örtlich voneinander getrennt sind. Die Menschen fürchten sich eher vor den sinnlich wahrnehmbaren Folgen (Wirkungen) systemischer Risiken und missdeuten die Dringlichkeit der Bekämpfung derer Ursachen. Die Berichterstattung der Medien ist zum Teil kontraproduktiv, denn durch ihre Art der Risikokommunikation entsteht ein verzerrtes Bild der Realität und sie löst schlimmstenfalls Ängste und Paniken aus. Zudem gestaltet es sich durch die verschiedenen Selektionsmechanismen und der Möglichkeit, seine eigene Meinung überall (besonders im Internet) bestätigt zu sehen, besonders schwierig, bereits gefestigte „falsche“ Meinungen zu verändern. Unter diesen Voraussetzungen ist die Kommunikation systemischer Risiken eine zunehmende Herausforderung, gleichzeitig steigt aber auch die Notwendigkeit einer effektiven Risikokommunikation.
Die Medien sind aufgrund des Interessenkonflikts (das Erreichen von bestimmten Verkaufszahlen) bzw. aktueller gesellschaftlichen Entwicklung zum Teil gezwungen, alle Register zu ziehen, um die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Rezipienten zu gewinnen. Beim Vergleich von vier Gesellschaftstheorien wurde deutlich, dass sich die Gefühlswelten und Situationen der Menschen ähneln oder gleichen. Unabhängig von den Ursachen werden grundsätzlich gestresste und unsichere Menschen beschrieben. Auf Kosten menschlicher Eigenschaften versuchen sie durch Technologie dem sozialen und gesellschaftlichen Druck standzuhalten. Ihre Welt wird immer komplexer und unübersichtlicher, sie sind misstrauisch und überfordert. Jeglicher Versuch, Ruhe und Sicherheit ins eigene Leben zu bringen, läuft durch immer schneller wechselnde Umstände und ein Gefühl der ständigen Krise ins Leere. Eine Begegnung mit der Welt wird zunehmend zur Herausforderung. Es ist für die Medien somit immer schwieriger, die Aufmerksamkeit ihrer Rezipienten in einem für sie ausreichendem Maße zu erhalten. Die in der Arbeit beschriebenen Techniken zur Manipulation vereinfachen diese Aufgabe erheblich und werden daher bei der Berichterstattung angewendet. Die Journalisten verkennen aber, dass sie durch diese Herangehensweise den Effekt verstärken. Zum einen spitzt sich so das Gefühl der Menschen immer weiter zu, von Risiken umzingelt zu sein. Da es auf jeder Ebene und in allen Ecken ernst zu nehmende Probleme zu geben scheint, fühlt sich die einzelne Person weder verantwortlich oder noch in der Lage, daran etwas zu ändern (Renn, 2014, S. 317). Zum anderen verlangen so mehr und mehr scheinbare Probleme die Aufmerksamkeit der Menschen. Folglich bleibt weniger Zeit für jedes einzelne. Je mehr dieser Kreislauf voranschreitet, desto mehr sind die Medien gezwungen, noch skandalösere Nachrichten zu bringen, um zu ihren Rezipienten durchdringen zu können, oder wie Douglas Rushkoff (2013, S. 48) es beschreibt: „People lose the ability to respond to anything but terror“.* Dabei ist nicht zwangsläufig Ruhm oder Geld das Ziel der Journalisten, denn auch sie können sich den Entwicklungen nicht entziehen und sind damit Opfer und Täter zugleich.
Ein Risiko besteht aus zwei Komponenten: die Größe des Schadens und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Schaden eintrifft (Renn, 2014, S. 120). Die herangezogenen Statistiken machten deutlich, wie häufig beispielsweise das Gesundheitsrisiko Krebs zum Tode führt. Daraus ließ sich ableiten, wie wahrscheinlich eine fatale Krebserkrankung für eine in Deutschland lebende Person wäre. Wie schon erwähnt, ist es jedoch aufgrund der komplexen Wirkungs- und Ursachenzusammenhänge, aber auch durch Unsicherheiten und Ambiguität (Mehr- oder Doppeldeutigkeit) schwierig, eine Ursache für eingetretene oder mögliche Schäden zu definieren (Renn, 2009).Selbst wenn alle verfügbaren Informationen für etwas zusammengetragen würden, könnten die Chancen und Risiken, die in der Zukunft eintreffen, nur grob geschätzt werden, und selbst diese Schätzungen böten keine Gewissheit. Gerd Gigerenzer (2013, S. 37) schreibt dazu: „In einer ungewissen Welt ist es unmöglich, den optimalen Verlauf einer Aktion zu bestimmen, indem man die genauen Risiken berechnet. Wir müssen mit den ‚unbekannten Unbekannten‘ fertig werden. Überraschungen sind unvermeidlich.“ Auch Ortwin Renn schreibt, dass es aufgrund der komplexen Zusammenhänge grundsätzlich immer weniger möglich sei, eventuelle Nebenfolgen im Voraus zu erkennen und zu begrenzen (Renn, 2014, 290–292). Eine Folge kann auch positive Auswirkungen haben. Eine positive Wirkung ist im Gegensatz zum Risiko eine Chance. Kernkraftwerke können beispielsweise bedarfsgeregelt Energie liefern, während Kraftwerke für erneuerbare Energien ihre Betriebszeiten nach natürlichen Gegebenheiten (Wind, Sonne, Wasser) richten müssen (Faltlhauser & Geiß, 2012). Sind alle möglichen Wirkungen und Ursachen und die damit verbundenen Optionen systematisch identifiziert, werden die erwarteten Folgen nach ihrer Wünschbarkeit bewertet und somit ihr Nettonutzen bestimmt (Renn, 2014, S. 160). Sind die diversen Ursachen und Wirkungen, wie bei systemischen Risiken, auf komplexe Weise miteinander verknüpft, so werden zur Bestimmung des Nettonutzens spezielle Methoden benötigt. Computergestützte Modellberechnungen können verschiedene Szenarien simulieren. Aus den Daten der Simulationen können hypothetische Rückschlüsse gezogen werden, die häufig eine Bandbreite von Wahrscheinlichkeiten, also keine eindeutige Antworten, liefern und somit nicht deterministisch sind. Sie unterliegen Zufallsschwankungen und sind durch Datenunsicherheiten gekennzeichnet. Generell haben Risikostudien auf der Basis von Wahrscheinlichkeitsberechnungen solche stochastischen Eigenschaften. Es gibt einige aufwändige Projekte von Experten zur Bewertung und Identifikation von globalen Risiken, etwa das des World Economic Forum oder der Bertelsmann Stiftung. Da ich als Autorin dieser Arbeit keine Expertin bin, beziehe ich mich für den praktischen Teil hauptsächlich auf die Informationen im Global Risks Report 2015 des WEF. Zum Vergleich ziehe ich die Studie „Die ökonomischen Risiken der Globalisierung“ der BS heran, mit dem Ziel, so eventuelle Ambiguitäten oder Ungewissheiten erkennen zu können.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)
Es gibt nur einen Weg einen Menschen zur Veränderung seines Verhaltens zu bringen: Man muss ihn davon überzeugen, dass eine Veränderung notwendig ist und etwas Positives für ihn selbst oder die Öffentlichkeit mit sich bringt (Duarte, 2010, S. 42). Um einen Menschen zu überzeugen braucht es Vertrauen und das gewinnt man nur durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Problemen, Zielen und Wünschen seiner Zielgruppe (Duarte, 2010, S. 68). Gleichzeitig kann durch eine gezielte Zuhörer- oder Nutzerrecherche dieser Art sichergestellt werden, dass die Zuhörer auf ihrem Wissensstand abgeholt und somit durch die kommunizierten Informationen weder über- noch unterfordert werden. Durch die Nutzerzentrierung werden die kommunizierten Informationen für den Rezipienten selbstwirksam. Laut Renn sind Informationen selbstwirksam, wenn sie uns dabei helfen, die Optionen zu erkennen, die Folgen der Optionen abzuschätzen, die Wünschbarkeit dieser Folgen zu bestimmen und den eigenen Handlungsspielraum zu erkennen (Renn, 2014, S. 304). Dazu müssen die Handlungsoptionen für den Zuhörer einfach zu verstehen und umzusetzen sein und genau beschrieben werden (Duarte, 2010, S. 42). Das Präsentieren dieser Fakten reicht aber nicht aus, so schreibt Whalen:
You can’t depend upon people to act on facts alone. Often, the facts don’t have meaning without a context [...]. It’s not enough to present the facts for decision making. You must also provide the motivation for action (Whalen, 1996, S. 43).
Die Zuschauer müssten verstehen, dass etwas Großartiges verloren gehe, wenn sie nicht aktiv werden (Duarte, 2010, S. 28). Stattdessen werden bei Risikokommunikationen häufig negative Zukunftsszenarien beschrieben. Solche Szenarien können bei den Rezipienten laut Ortwin Renn Ablehnung, Lähmung oder Apathie auslösen (Renn, 2014, S. 317) und erreichen damit das Gegenteil einer aktiven Mitwirkung. Die Analyse einiger Beispiele machte deutlich, dass Risikokommunikationen oft schon an der groben Struktur scheitern. Gleichzeitig erweckt sie aber die Hoffnung, dass durch eine optimale Risikokommunikation ein Weg gefunden werden könnte, um die Motivation für aktive Handlungen bei systemischen Risiken zu erhöhen.
Der Klimawandel soll für die praktische Umsetzung als Beispiel zur Visualisierung von Risikobewertungen und der Kommunikation eines Risikos dienen. Der Klimawandel ist bereits Realität geworden und wird daher als Trend (und somit nicht als Risiko) bezeichnet. Damit ist, zusätzlich zu den natürlichen Klimaveränderungen, die Veränderung der Erdatmosphäre, die direkt oder indirekt auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, gemeint (WEF, 2015, S. 58). Er ist der Trend mit den häufigsten und stärksten Verknüpfungen der vom World Economic Forum bewerteten ökologischen und sozialen Risiken (WEF, 2015, S. 5). Schaffen wir es also nicht, unsere Treibhausgasemissionen effektiv zu reduzieren, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu anderen Problemen. Es wird etwa zu Nahrungsmittel- und Wasserkrisen, zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten und zu Migrationsbewegungen im großen Ausmaß kommen. Wie bereits beschrieben ist der Klimawandel jedoch für die Deutschen nicht sinnlich wahrnehmbar und schwer zu fassen. Der ökologische Fußabdruck soll daher dazu eingesetzt werden um einen Bezug vom Klimawandel zum persönlichen Leben der Zielgruppe herzustellen. Er dient als Hilfsmittel zur Identifizierung mit dem Thema. Der ökologische Fußabdruck zeigt an, wie viel biologisch produktive Landfläche eine Nation, eine Region oder ein Sektor zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt (unabhängig von der Verortung der Flächen) (Best et al., 2008, S. 4). Je nachdem, welche Waren und Dienstleistungen ein durchschnittlicher Bewohner in Anspruch nimmt, und je nachdem, wie effizient er die Ressourcen für die Bereitstellung dieser Waren und Dienstleistungen einsetzt, verändert sich die Größe und Zusammensetzung des ökologischen Fußabdruckes eines Landes (World Wide Fund for Nature, 2014 a, S. 16). Er bietet durch seine starke Reduktion einen anschaulichen Zugang für eine breite Zielgruppe (Best et al., 2008, S. 4) in Bezug auf den Materialfluss, die Flächennutzung und CO2-Emissionen (Best et al., 2008, S. 7). So lassen sich die Wechselbeziehungen zwischen dem Klimawandel und dem Verhalten einer Person (oder einer Landes) sehr gut darstellen und erläutern. Zeichnet sich durch diese Verbindungen nach und nach das komplexe Bild des Klimawandels ab, dann dürfte deutlich werden, dass eine Veränderung der eigenen Lebensweise notwendig und gut ist und keine große Herausforderung darstellt. Die Zielgruppe findet so eine Möglichkeit, sich mit dem Thema zu identifizieren und die Zusammenhänge zu verinnerlichen.
Die Informationsplattform soll eine webbasiertes und mit Desktop kompatibles Interface werden, also eine Website, die sich ausschließlich mit dem Klimawandel auseinandersetzt. Durch den Zugang über das Internet kann eine breite Masse an Personen erreicht werden. Gleichzeitig ist der Nutzer so nicht gezwungen, sich in Hast oder in aller Öffentlichkeit mit dem Thema auseinanderzusetzen. Er könnte sich so bewusst die Zeit und Muße für die Informationen nehmen. Idealerweise wäre die Website auch für mobile Browser kompatibel. Um das Informationsangebot dieser Plattform von den üblichen (manipulativen) Risikokommunikationen abzugrenzen ist von Zeitschriften oder Fernsehsender als Absender abzusehen. Darum sollte Absender dieser Webseite bestenfalls eine angesehene, neutrale und professionelle Bildungsorganisation wie das Bundesamt für politische Bildung sein, um als Konkurrent zu anderen Medien eine Chance zu haben. Zusätzlich wäre es möglich, die Webseite in einem Museum oder im Rahmen einer Ausstellung als Ausstellungsobjekt zu platzieren oder anzuteasern. Erfährt der Nutzer über diese Wege von der Webseite, so könnte automatisch ein gewisses Grundvertrauen geschaffen werden. Die Plattform ist in 5 aufeinander folgende Abschnitte unterteilt: 1. Teaser 2. Kurze Einleitung zum Thema Klimawandel zum Schaffung einer einheitlichen Wissensbasis 3. Kurze Einleitung zum Thema ökologischer Fußabdruck (zum Aufbau einer einheitlichen Wissensbasis) und die Möglichkeit, sich seinen eigenen Fußabdruck auszurechnen 4. Risikobewertung: Überblick über die mit dem Trend zusammenhängenden Risiken und ihren Bewertungen mit wahrscheinlich 2 verschiedenen Ansichtsmöglichkeiten 5. Risikokommunikation zu einem ausgewähltem Risiko
Hauptsächlich navigiert sich der Nutzer mit Scrollen durch die Abfolge der Abschnitte. Allerdings soll dem Nutzer durch eine Navigation die Möglichkeit gegeben werden, sich frei durch die feste Navigationsarchitektur zu bewegen, denn es ist davon auszugehen, das sich die Nutzer nicht alle 16 Risikokommunikationen auf einmal ansehen und die Website daher mehrmals aufrufen werden.
Die Zielgruppe der Informationsplattform ist die breite deutsche Öffentlichkeit. Ausgehend von den repräsentativen Umfragen, die im ersten Kapitel behandelt wurden, hat diese Zielgruppe Kommunikationsbedarf zum Thema Klimawandel, denn es besteht kein ausreichender Handlungswunsch. Man kann mittlerweile davon ausgehen, dass jeder bereits vom Klimawandel gehört hat und etwas darüber weiß. Dennoch sollen aufgrund der zum Teil widersprüchlichen Informationen von anderen Quellen die wichtigsten Grundlagen dazu und zum ökologischen Fußabdruck in einer Einleitung vermittelt werden. Der persönliche Bezug zum Thema soll durch die Verknüpfung der einzelnen Risikoaspekte mit dem persönlichen ökologischen Fußabdruck (oder dem deutschen Durchschnitt) hergestellt werden. Somit fokussiert sich meine Zielgruppe weiter auf die private Person der breiten deutschen Öffentlichkeit. Die Zielgruppe der Informationsplattform gehört nicht zur Risikogruppe vom Klimawandel und wird somit kaum direkt vom Klimawandel und seinen negativen Auswirkungen betroffen sein.
Die Evaluation bestätigte meine Vermutung, dass man mit dieser Art der Risikokommunikation Personen auf eine andere Art und Weise erreichen und zum Umdenken anregen kann. Beziehungsweise wird für mich deutlich, dass für eine effektive Risikokommunikation größere Anstrengungen erforderlich sind als beim Verfassen eines Artikels oder die bloße Visualisierung von Informationen. Die Verwendete Art und Weise ein Risiko zu kommunizieren solle auf jedes Risiko (des Klimawandels) zu übertragen sein. Durch die schon vorhandene Berechnungsmethode „ökologischer Fußabdruck“ gab es allerdings bei diesem Trend einige Vorteile, die es bei anderen Trends vielleicht nicht gibt. Zu prüfen wäre natürlich auch, ob eine größere Anzahl von Testpersonen ein ähnliches Ergebnis hervorbringt. Mit dem Abschluss dieser Arbeit fühlt es sich dennoch beinahe verrückt an, dass Risikokommunikation noch nicht in einem ausreichendem Umfang dem nutzerzentrierten Designprozess unterzogen wird. Denn Risikokommunikation verfolgt wie jedes Designobjekt oder jeder Präsentation das Ziel dem potentiellen Nutzer / Rezipienten von etwas oder zu etwas zu überzeugen. Bis zur Verteidigung würde ich den Prototypen hinsichtlich des Interfaces und der Kommunikation optimieren und mit einer größeren Anzahl an Personen und einer kritischeren Personengruppe testen.