In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
LOOPIT is a intuitive Midi-Controller which enhances looping via combining the functions of a looper, a mixer and an effect-station. It was created by Elias Suske during a project at the University of Applied Science Potsdam, Interaction-Design, Course »Musical Interfaces« by Stefan Hermann – Winter 14/15.
Ein Looper ermöglicht es dem Musiker mehrere Stimmen, Instrumente oder Rhythmen gleichzeitig erklingen zu lassen. Dabei können Parts aufgenommen werden um danach in einer Endlosschleife abgespielt zu werden. Das erweitert die Möglichkeit alleine zu musizieren um ein vielfaches.
Einen Looper kann man sich als eine Art Werkzeug oder Instrument vorstellen, dass auch gelernt werden muss. Das Timing und der Aufbau der Gesamtkomposition spielen dabei eine entscheidende Rolle. Während man sich auf der einen Seite auf seine Instrumente konzentriert, muss nebenbei der Looper timing-genau gesteuert werden und eine Liedstruktur aufgebaut werden. Dies ist vor allem bei improvisierten Sessions eine Herausforderung.
Herkömmliche Loopgeräte sind meist sehr komplex aufgebaut. Viele Funktionen erweitern zwar die Möglichkeiten generell aber hemmen oft den kreativen Prozess durch zu viele technischen Ablenkungen. LOOPIT kombiniert die wesentlichen Funktionen eines Loopers, eines Mixers und eines Effektgeräts um dem Musiker auf intuitive Weise an die Musik zu führen.
Manche verwenden ihr Loopgerät als Ideensammler, manche spielen sich Grundrhythmen ein um darüber zu solieren und manche kreieren ganz neue Klangwelten anhand der eingespielten Loops. LOOPIT passt sich den Bedürfnissen des Musikers an:
Drei separate Spuren können genutzt werden um Loops aufzunehmen. So lassen sich zum Beispiel Rhythmus und Backing-Vocals getrennt von einander aufzeichnen oder Liedteile (Refrain, Strophe, etc) auf mehrere Spuren aufteilen.
Jede Spur besitzt einen Lautstärke Fader. Ein weiterer Fader bestimmt die Masterlautstärke des gesamten Tracks. Dadurch können Trackparts aus- und eingefadet werden oder der ganze Track bei ruhigen Liedstellen lauter gestellt werden.
Pro Spur stehen drei Effekt-Sets mit jeweils vier Effekten zur Verfügung. Diese können stufenlos miteinander kombiniert werden. Ausserdem können die Effekt-Sets in der Audio Software per Mausklick ausgetauscht werden. LOOPIT vereint die Funktionen eines Multi-Effektgeräts bei einem schlichten und intuitiven Interface.
Jeder der drei Tracks kann mit dem Track Select Button angewählt werden. Eine rote led über dem Track Select Button signalisiert welcher Track aktiv ist. Wird ein Track aktiviert so werden umgehend alle eingestellten Effekte dieses Tracks auf das Live Audio Signal gelegt. Drückt man den Button bei ausgewählter Spur erneut, so schaltet man ein Effekt-Set weiter. Die Trackstatus Led leuchtet für 2 Sekunden in einer bestimmten Farbe auf und indiziert damit das ausgewählte Effekt-Set. Die Effekt-Sets könnten zum Beispiel so eingestellt werden:
Effekt-Set 1: 1. Flanger 2. High Pass Filter 3. Long Delay 4. Long Reverb
Effekt-Set 2: 1. Chorus 2. Low Pass Filter 3. Short Delay 4. Short Reverb
Effekt-Set 3: 1. Beat Repeat 2. Telephone Filter 3. Filter Delay 4. Tape Delay
Wird der Record/Play/Overdub Button betätigt so startet man den jeweiligen Modus für den ausgewählten Track. Die Effekte, sowie Veränderungen daran, werden mit in den Loop aufgenommen. Drückt man den Button zweimal schnell hintereinander so stopt der Track und kann mit erneutem drücken von vorne wiedergegeben werden. Hierbei signalisiert eine RGB-Led den jeweiligen Zustand der Spur. Es gibt 4 Zustände:
Bei Betätigung des Track Delete Buttons wird der aktuelle Track sofort gelöscht.
Die Master Effekte sind nach dem Loop geschalten. Das bedeutet die Effekte haben sowohl auf den spielenden Track als auch gegebenenfalls das Live Signal Einfluss. Dabei werden sie im Falle einer Aufnahme nicht mit in den Loop aufgenommen. Mit dem Master Effect Assign Button kann eingestellt werden welche der aktuellen Spuren die Master Effekte beeinflussen. Es gibt auch die Möglichkeit alle Spuren auf einmal oder paarweise Gruppen zu effektieren. Das visuelle Metronom kann mit dem Metronom Button zugeschaltet werden. Das Metronom passt sich automatisch der Geschwindigkeit des Referenz-Loops (erster Loop) an.
Auf der Rückseite des Controllers befindet sich eine 3,5 mm Buchse an der jedes herkömmliche Fuß-Pedal angeschlossen werden kann. Dieses dient als Record/Play/Overdub Button. Eine Mikro-USB Buchse verbindet den Controller mit dem Computer und versorgt ihn mit dem nötigen Strom.
Ich hatte schon ein bisschen Programmier-Erfahrung mitgebracht. Aber dieses Projekt hat mich definitiv einen riesen Schritt weiter gebracht. Da der Code über 2300 Zeilen hat ist er als Download dem Projekt angefügt.
Ich hatte zwar schon einen Lötkolben in der Hand. Aber die bisher gesetzten Lötstellen konnten an drei Händen abgezählt werden. Ich kann nach diesem Projekt sagen das ich nun gut 500 Lötstellen mehr auf dem Konto habe. Auch die Auseinandersetzung mit technischen Bauteilen war mir neu oder das Lesen eines Bauteil-Datenblatts. Nach etlichen Versuchen und Fehlschlägen war es mir möglich einen Schaltplan zu erstellen den ich nun Stück für Stück testen und produzieren konnte.
Der Controller ist aus Schwarz lackierten MDF Platten gebaut und hat eine weiße, gelaserte Plexiglas Deckplatte. Viel Dank geht an die Modellbau-Werkstattleiterin Anne Boenisch ohne die ich dieses Gehäuse nicht in so einer Qualität produzieren hätte können.
Ein Herzensprojekt von mir ist abgeschlossen. Wenn ich auf die letzten zwei Monate zurückblicke habe ich sehr viel Zeit und Schweiß in die Produktion von LOOPIT gesteckt. Aber es hat sich gelohnt und viel Spaß gemacht.
Ich mache viel und gerne Musik und somit konnte ich zwei Interessen – Interface Design und Musik – vereinen. Mein Anspruch war es den Controller einmal als Instrument nutzen zu können. Und dieses Ziel habe ich erreicht. Das Demo-Video zeigt übrigens einen improvisierten Ausschnitt einer langen Jammsession und dessen Originalton.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Endprodukt aber die größte Errungenschaft war mein Lerneffekt in den vielen Bereichen die dieses Projekt angeschnitten hat:
Ich möchte mich bei Stefan Herman bedanken der diesen Kurs geleitet hat. Es war eine tolle Erfahrung und das Resultat von allen Teilnehmern ist beachtlich.
Ich kann diesen Kurs allen Studenten empfehlen die sich für Physical Interaction Design und Musik interessieren.