In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Das Ziel dieses Kurses war es, mit Hilfe von Mikro-Elektronik eigene Musikinstrumente zu entwickeln. Neben theoretischen Grundlagen wurden eigene In- und Output-Module gebaut, programmiert und Interaktionskonzepte realisiert. mu.do.se ist ein Musical Interface, dass den Bass und Rhythmus von Musik in Vibrationen verwandelt, die auf den Rücken eines Menschen übertragen werden, sodass man Musik fühlen kann, ohne sie zu hören.
Wie können wir als Gehörlose Musik verstehen? Diese Frage beschäftigt mich sehr. Derzeit kann man überall Musik mit Hilfe von Technik visualisieren. Mit Programmen wie „Audiosurf“ werden Töne in Farben umgewandelt. Können wir so Musik virtuell auf einem Bildschirm verstehen? Wir Gehörlose sind visuelle Menschen und haben trotzdem wenig Erfahrung mit Musik. Mit Visualisierungen auf dem Bildschirm wirkt Musik interessant und schön und sie wird für mich greifbarer. Trotzdem fehlt immer etwas, um mich wirklich mit der Musik zu verbinden.
Aus diesem Grund entschied ich mich, für mein Musical Interface mit Vibration zu arbeiten. Stefan Hermann empfiehl uns, SoundWaver zu benutzen. Zum ersten Mal verwendete ich SoundWaver, um die Musik aus der Nähe zu fühlen. Es wird auf den Tisch gestellt und vibriert zur Musik; auf dem Tisch ist es mit den Armen und Händen spürbar. Mich hat begeistert, wie ich die unterschiedlichen Töne als „Fühlmusik“ wahrnehmen konnte. Aber die Musik kann man nur mit Hilfe von Technik in Vibration verwandelt werden. Einige Wochen lang experimentierte ich mit meinem neuen SoundWaver. Mein Ziel ist es, für Menschen, die taub sind, Musik in Entspannung zu verwandeln. Deshalb wollte ich mu.do.se bauen. Jeder kann mit mu.do.se beispielsweise im Zug oder im Café benutzen, ohne dass sich andere dadurch gestört fühlen.
Wie kann man Musik spürbar machen? Dieser Frage sollte im Rahmen des Kurses nachgegangen werden. Zunächst überlegte ich, welche Körperstelle am besten geeignet ist, um Vibrationen zu spüren. Nach mehrmaligem Testen stellte ich fest, dass man den Rhythmus der „Vibrationsmusik“ am besten am Rücken wahrnimmt. Die Tonquelle für das Experiment muss relativ eindeutig und klar sein. Eine genaue Differenzierung zwischen Musik und Geräuschen ist nur mit großer Konzentration möglich. Techno oder Elektro beispielsweise sind gute Musikarten, um die Geräusche in Vibrationen zu verwandeln.
Ich habe in die mu.do.se 8 Vibrationsmotoren und ein Force Sensor Resistor eingebaut. mu.do.se wird automatisch ausgeschaltet, wenn man keinen Druck darauf ausübt.
Ein weiteres Ziel von mu.do.se ist es, die Haltung zu verbessern. Viele Anfänger haben Probleme, die Körpermitte stabil zu halten. Das Interface emuliert ein USB-Midi-Gerät, das über ein Midi-Instrument angesteuert werden kann, sofern dabei Midi-Daten mit dem Programm Ableton Live ausgegeben werden. Damit soll man die Geräusche eines Videospiels, Musik oder eines Filmes als Vibrationen wahrnehmen können. Bei Videos mit viel Musik kann man das Gerät gut nutzen und bekommt einen guten Eindruck von der gewählten Musik. Als Problem gestaltete sich vor allem das Teensy-Board, da es leider nicht zur Verfügung stand. Ich musste das Gerät mu.do.se nur mit Midi-Dateien über Ableton Live benutzen.
Ich habe mu.do.se als lateinische Abkürzung für Musik - Musical, sentire - fühlen, Rücken - dorsum gewählt.