Durch die Vernetzung über das Internet kann heute jeder Produzent sein. Ob Crowdfunding, Open Source oder Fabbing, um nur einige zu nennen: Die neue Art der Produktion hat eigene Strukturen der Finanzierung, der Herstellung, der Vermarktung, und des Austausches entwickelt. Es bleibt zunächst die Erkenntnis, dass es sich hier um den Ausdruck eines verändernden Konsumbewusstseins und -bedürfnisses handelt. Als Konsument möchte man heute viel mehr Einfluss auf die Produkte bekommen, um so einen individuelleren Ausdruck seines Selbst zu erhalten, anders als es die Massenproduktion der vergangenen Jahrhunderte möglich gemacht hat. Inwieweit kann man als Gestalter den Konsumenten in seinem Individualisierungsbedürfnis allein lassen und ihm zumuten, die Dinge des Gebrauchs selber zu produzieren? Inwieweit ist der Konsument bereit, sich darauf einzulassen und eigene Anwendungen für unbestimmte Objekte zu entwickeln?

Das entworfene Objekt spielt mit diesen Fragen. Es ist bewusst so gestaltet, einen Anreiz zur Auseinandersetzung zu generieren, ohne seine wahre Funktion zu offenbaren. Diese Auseinandersetzung mit dem Objekt stellt eine Herausforderung für jeden einzelnen dar.

Jeder Mensch ist anders und definiert sich aus seiner ganz eigenen persönlichen Entwicklung und Erfahrung und nimmt Dinge auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahr. Daher wird jeder im „Piece of Cake“ – Porzellanobjekt eine unterschiedliche Funktion oder Anwendungsmöglichkeit sehen. Es bietet die Möglichkeit, sich als totaler Laie bis Technikprofi mit dem Objekt und seinen Anwendungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, es so zu einem eigenen Produkt weiterzuentwickeln.