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Schmuck - mehr als nur Zierwerk

Die Erhöhung der eigenen Person ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Das Phänomen Schmücken zieht sich durch sämtliche Kulturkreise und ist ein wichtiger Bestandteil der des sozialen Integrierens. Dabei gilt das Bedürfnis sich zu schmücken, älter als das des Bekleidens. In der vorliegenden Arbeit wurde sich mit den Bedeutungen des Schmuckes im Wandel der Zeit auseinandergesetzt. Um dieses Phönomen zu untersuchen bedarf es der Untersuchung zweier Ebenen: Erstens, die Bedeutung des Schmuckes auf individueller Ebene und zweitens, die der sozialen Ebene. Die Auseinandersetzung mit dem Thema zeigte, dass in vormodernen Zeiten Identität und Individualisierung kein Thema war, da das Schicksal der Menschen meist vorgegeben war. Schmuck wurde auf individueller Ebene als Verlängerung der körperlichen Grenzen gesehen und somit Aufwertung der eigenen Selbst. Auf sozialer Ebene hingegen, galt Schmuck als Kommunikationsmittel & Identifikationsinstrument. Damit waren Stammzugehörigkeit und Positionen innerhalb einer Hierarchie gemeint. Soziologen glauben, dass sie sich nicht einmal bewusst waren, dass ihre Identität durch Religion und Tradition vorgegeben war. Diese Stabilität bedeutete aber auch gleichzeitig eine Starrheit, die Ausbrüche aus dem Gefüge nicht zulassen konnte.

Mit der Identitätskriese der Moderne, begann der Mensch diese dogmatischen Systeme in Frage zu stellen. Dem Individuum wird die Verantwortung zuteil, selbst über sich entscheiden zu können. Die Folge dessen spüren wir jeden Tag, da unsere Biografien, nicht mehr fest geschrieben, sondern veränderlich sind. Tradierte Ordnungen werden in Einzelteile zerlegt und können neu zusammengesetzt werden. Wir selbst können nun entscheiden, wer wir sein wollen und wie wir nach außen gesehen werden möchten. In der Modernen Zeit hat sich die soziale Ebene des Schmuckes nicht viel Verändert. Es bleibt ein Symbol der Gruppenzugehörigkeit. Doch auf der individuellen Ebene hat sich mehr getan. Hier kann der Schmuck einen idellen Wert haben - ein persönliches Andenken sein. Oder ein Symbol der Zusammengehörigkeit sein, wie dem Trauring als Verbingung zweier Menschen. Die dritte Rolle auf individueller Ebene nimmt die Wertschätzung des Schmuckes ein, wie die bei einem Geschenk, was getragen wird als Zeichen der Dankbarkeit. Was nun neu hinzukommt ist die Individualisierung durch den Schmuck - dem Abgrenzen zu sämtlichen anderen Personen mit Schmuck, der auf den Träger indivisualisiert zugeschnitten ist.

Bei dem Entwurf handelt es sich um maßgeschneiderten und selbst konfigurierbaren Körperschmuck aus Keramik. Das Besondere dieses Schmuckes ist nicht nur das hygienische Material und die Passgenauigkeit auf die entsprechende Körperstelle sondern die individuelle und einmalige Gestaltung der abgeformten Muster. Die Herstellung des eigenen individualisierten Schmuckes lässt sich in 3 Schritten durchführen. Zuerst wird die Körperstelle des Trägers abgescannt via 3D Scannen (Schulterbereich, Kopf, Handgelenk o.Ä.). Danach kann der Träger sich entscheiden, welche Formen, welche Anzahl, Farbe, Verteilung und Tiefe sein konfiguriertes Muster haben soll. Wenn die Gestaltung abgeschlossen ist kann der Träger gespannt auf sein persönliches Schmuckstück warten. In der Zwischenzeit wird aus dem 3D Scan eine Brennhilfe entworfen und eine Negativform des konfigurierten Musters erstellt. Nach dem Brennvorgang kann mit einer speziellen CNC Fräse für keramische Werkstoffe das Muster bearbeitet werden. Und ist anschließend zur Abholung bereit.

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Abgabe für den Katalog des Kurses

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Produktdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Nils Krüger foto: BH

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2014

Keywords

zusätzliches Material