In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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CI, Maintitle und Credits für einen Dokumentarfilm. „Am Rande der Stadt“ ist ein episodischer Dokumentarfilm über den Alltag in einer Favela in Rio de Janero.
Dauer des Films: 43:18 Minuten (inkl. Title und Credits) Premiere: 17. März 2007 in Stuttgart Produktion: REEL DOCUMENTS Christian Carlos Keil
„Am Rande der Stadt“ ist ein Dokumentarfilm über die ausgegrenzten Menschen in der Sambametropole Rio de Janeiro. Hauptprotagonisten des Films sind die Mitglieder einer Arbeiterfamilie aus einem der zahlreichen Elendsviertel (favelas), die mit ihrem Alltag die Normalität, aber auch das Drama ihrer Situation verkörpern. Über ein Fünftel der Stadtbevölkerung, rund 2,2 Millionen Menschen, leben in den Slums Rio de Janeiros. Gefangen zwischen der Gewalt von Drogenhändlern einerseits und der Polizei andererseits kämpft die überwiegend afro-brasilianische Favela-Bevölkerung gegen die weit verbreiteten Vorurteile gegenüber den Favelados an und versucht, durch harte, aber ehrliche Arbeit und engen Familienzusammenhalt ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Im Laufe des Films, der von Originaltönen der Betroffenen, eindrucksvollen Bildern und brasilianischer Musik getragen wird, entwickelt der Zuschauer ein Verständnis für die tragische Situation dieser bescheidenen und liebenswürdigen Menschen.
Quicktime Movie der kurzen Version auf portugisisch (7,7 MB)
Nach mehreren Variationen und Rücksprache mit der Produktion wird nun nur noch der Titel des Films im Maintitle gezeigt.
Die Bilder des Titels thematisieren die Unterschiede zwischen arm und reich in Rio. Besonders die örtliche Nähe der Favelas zu den touristischen Sehenswürdigkeiten soll dem Zuschauer deutlich werden.
Als Hauptmotiv (auch auf dem Plakat) dient eine Ansicht der berühmten Jesus-Statue. Zum einen wird somit der Ort eingeführt (schließlich könnte mit „Stadt“ jede Stadt gemeint sein), zum anderen repräsentiert die Statue auch die Idee der Gleichheit aller Menschen, die in einer Stadt wie Rio de Janero wohl kaum weniger vorhanden sein könnte. Der Frieden der Szenerie wird durch einen kreisenden (Touristen)-Helikopter gestört. Zusätzlich deutet der ungewohnt bewölkte Himmel (normalerweise wird die Statue nur bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein gezeigt) an, dass es in Rio nicht nur schön ist und „immer die Sonne scheint“. Anschliessend gewinnt der Title an Geschwindigkeit und zieht den Zuschauer in die Gegensatzproblematik der südamerikanischen Metropole.
Neben dem klassischen Rolltitel sollten die Protagonisten des Films nochmals in besonderer Form hervorgehoben werden und über die einfache Nennung der Namen hinausgehen.
In chronologischer Reihenfolge laufen vertikale Ausschnitte mit Interview-Szenen der Personen ähnlich einem Rolltitel über die Leinwand. Die Ausschnitte sind im extremem Querformat angelegt und zeigen die Personen häufig nur im Anschnitt.
Die verwendete Musik des Rappers MV Bill handelt von dem Wunsch vieler Brasilianer aus Ihrer jetzigen Situation auszubrechen und thematisiert somit die Grundproblematik des Films
Die Produktion und Gestaltung der Credits war zum Zeitpunkt der Präsentation (und dieser Dokumentation) noch nicht abgeschlossen.
So wird sich die konkrete Auswahl der Personen-Clips sicherlich nochmals ändern und auch einige kleine Änderungen im eigentlich Rolltitel sind sicherlich nicht unwahrscheinlich.
Da es sich um einen seriösen Dokumentarfilm handelt sollte der Titel des Films nicht so verspielt wirken. Trotzdem muss sich heutzutage auch ein Dokumentarfilm vermarkten und eine markante „Marke“ sollte die Pressearbeit unterstützen. Zusätzlich wird der Film gleichwertig in drei Sprachen (deutsch, portugisisch, englisch) vertrieben. Der Titel Schriftzug musste also in allen drei Sprachen erkennbar bleiben. Der Schriftzug basiert auf der ITC Conduit Bold von Mark van Bronkhorst (einige Buchstaben wurden leicht abgeändert). Die Schrift funktioniert sowohl auf Bildhintergründen, als auch auf Farbflächen. Wird das Logo auf einem Bild verwendet, so scheint der Hintergrund immer ein wenig durch, um so den rauen improvisierten Charakter zu unterstreichen (angelehnt an Wandmarkierungen in den Favelas).
Ebenso wie der Maintitle und die Credits wurde auch das DVD Package in drei Sprachen produziert. Der Inneren des DVD Packages findet sich bereits der komplette Film in Form von kleinen (1,6 x 0,9 mm) Thumbnails. Zur Erstellung dieser Thumbnail-Übersicht realisierte ich ein kleines Script in Processing, dass einen Quicktime Film ausliest und die Übersicht automatisch generiert. (Siehe Abbildung im Abschnitt „Informationen zum Film“)
Das Motiv der Jesus-Statue aus dem Maintitle wurde für das Packaging verändert, indem der komplette Himmel ausgetauscht wurde. Dies geschah zum einen um dem Format gerecht zu werden, aber auch um eine bessere Lesbarkeit des Textes zu ermöglichen.
Zur Erstellung des Maintitles arbeitete ich sowohl mit Final Cut HD, After Effects 7, als auch Cinema 4D.
Final Cut verwendete ich zum Schnitt der Anfangsequenz und Abstimmung zwischen Bild und Ton.
In Cinema4D animierte ich den Schriftzug. Dieser liegt auf einer Fläche (mit einem Material aus einem PNG mit dem Schriftzug) die von zwei Punktlichtern beleuchtet wird. In der Animation wird der Nebelwert der Licht verändert, so dass der Schrifzug scheinbar aus den Wolken herauswächst.
Die in Cinema4d vorbereitete Animation wird in After Effects über als oberste Ebene über den Film addiert. Ausserdem habe ich die Jesus/Helikopter Sequenz in After Effects farblich korrigiert. Zum einen habe ich mit verschiedenen Effekten auf einer Einstellungsebene den Himmel dramatischer erscheinen lassen (Selektive Farbkorrektur plus ein JPG eines schönen Himmels mit durchbrechender Sonne). Über die korrigierte Ebene wurder die freigestellte(ebenfalls farblich/kontrast optimierte) Jesus-Statue platziert. Für die unterschiedlichen Sprachversionen muss nur noch die Ebene mit der Schriftzug-Animation ausgetauscht werden. Die Abstimmung des Maintitles erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Produktions-Assistentin und dem Regisseur des Films.