In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dokumentation einer Installation basierend auf der Analyse einer Gestalterpersönlichkeit im Rahmen des Kurses WHITE NATURE von Prof. Alexandra Martini.
Gestalten sie im Team eine eigenständige Raumstruktur ausgehend von der Analyse ihrer einflussreichen Gestalterpersönlichkeit aus dem Bereich Kunst, Architektur, Mode und Design.
Unsere vierköpfige Gruppe beschäftigte sich mit der deutschen Künstlerin Karin Sander. Sie stellt in ihren Arbeiten stets das Sichtbarmachen vorhandener, aber gleichzeitig noch verborgener Informationen in den Mittelpunkt, den Erkenntnisgewinn über ein Objekt oder Ort und arbeitet oft mit der Einbindung des Betrachters in ihr Schaffen.
Zu Beginn analysierten wir die Arbeitsweise und das gestalterische Werk der Künstlerin. Wir kristallisierten piktogrammatisch mehrere Begriffe heraus welche für uns die Kernthematiken ihres Schaffens kennzeichnen.
Diese Vokabeln sind u.a. Schlichtheit, Komplexität, Erkenntnisgewinn, Vielzahl, Zusammenhänge und Individualität. Im Folgenden in Reihenfolge dargestellt.
Im Anschluss daran verfolgten wir anhand experimenteller Materialkombinationen mit dem Werkstoff Gips einen freien Ansatz hinsichtlich des Zugangs zu unserer eigenen Installation.
Die transformative Synthese aus der inhaltlichen Analyse und den Materialexperimenten führte uns letztlich auf den Weg einer per se additiven Formkonstellation
Unsere Beobachtung war und ist sicherlich nicht als gänzlich neu zu beschreiben. Warum erscheint der Campus Pappellalle oftmals so leer, so verlassen? Trotz tausender Studierenden kann einen das Gefühl beschleichen man bewege sich in einem Raum der Durchreise. Wir alle leben in Berlin und studieren in Potsdam. Viele Ausnahmen au sgenommen, so scheint dies eine gängige und auch gern gewählte Lebenssituation.
Doch muss diese auch zwangsläufig bedeuten das wir als Studierende nur kurz am und auf dem Campus für die Zeit der Vorlesungen verweilen um dann schnellstmöglich der Verheißung der WG-Zimmer und Wohnungen zurück in die Hauptstadt zu folgen?
Wir sammelten zunächst empirisch Daten über die „Hauptverkehrsknotenpunkte“ an unserer Hochschule. Nach mehrfacher und stundenweiser Beobachtung machten wir drei stark frequentierte Punkte aus, an welchen unsere Installation möglichst viel Resonanz hervorrufen sollte.
Die Idee hinter unserer Installation ist das Aufmerksam machen auf eben diese Beobachtung. Wir entschieden uns dazu Berlin symbolisch auf unseren Campus zu holen.
Die naive Vorstellung des christlichen Paradies in unserem westlichen Kulturkreis führte uns zum Baum der Erkenntnis, von welchem verbotenerweise der Apfel durch die Eva entnommen wurde und was letztlich zur Vertreibung aus dem Elysium führte. Der Apfel steht in unserem Beispiel für das Paradies und wird sinnhaft mit missverständlichen Geräuschen aus dem Berliner Leben ergänzt.
Akustische Kulissen aus den Umgebungen der städtischen Läden, Plätzen und U-Bahnhöfen erschaffen einen vertrauten, urbanen Großstadtdschungel.Wir fertigten hierzu einzelne Äpfel als Hohlkörper an und versteckten darin eine Kombination aus handelsüblichen Computerlautsprechern und mp3-Spielern.
Wir möchten die Menschen auf dem Campus durch unsere Installation dazu anhalten stehen zu bleiben. Gruppen zu bilden, und Gespräche zu führen. Schlicht den Campus auch über die normale Vorlesungszeit hinaus mit Leben füllen. Gleichsam sehen wir unsere Installation als Gruppe für sich selbst, die ein Eigenleben besitzt und so den Raum auch unabhängig von Interaktion mit Leben füllt.
Der gestalterische Prozess spiegelte sich in Wendungen, Bögen, Sackgassen und Repliken wider. Die Symbolik und Aussage der Idee stand wiederholend formlos im Raum und doch ebenso zur Diskussion. Die offene Herangehensweise an die Entwicklung und die Hinführung zum eigentlichen Ergebnis möchten wir hier als prägenste Kurserfahrung hervorheben, da wir uns auf diese Erfahrung zukünftigt in vielen Disziplinen der Gestaltung berufen können und wir uns großen Nutzen davon versprechen.
Wir haben mit unserer Installation niemandem aus unserem Studienumfeld einen Vorwurf hinsichtlich der Verweildauer auf dem Campus machen wollen. Es sollte als schlichte Erinnerung dienen, als eine Aufmerksamkeit in unserem täglichen Treiben um kurz Inne zu halten und den persönlichen Standpunkt an der Hochschule zu reflektieren.