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WIND – Kursdokumentation

Das »kreative Potential« des Windes. Welche gestalterischen Möglichkeiten bietet die Windkraft?

In der folgenden Dokumentation präsentiere ich meine Gestaltungsprozesse und Ergebnisse des Kurses WIND bei Monika Hoinkis.


Windexperimente

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Als einstimmende Übung zur Windthematik bekam der Kurs die Aufgabe mit einem Fön und weiteren Hilfsmitteln, welche sich auf dem Hochschulgelände auftreiben ließen, spannende und/oder ästhetische kurze Videoloops (ca. 15 sec.) zu drehen, eine wunderbare Möglichkeit sich mit den Teilnehmern im Kurs bekannt zu machen und sich dem Thema spielerisch zu nähern.

Nachdem die ersten experimentellen Videos noch an der FH entstanden, wurden im Anschluss in Einzelarbeit noch weitere Videoloops (30 sec.) angefertigt, wobei mich vor allem die natürliche und poetische Gestaltungskraft des Windes inspiriert hat, ohne die artifizielle Verstärkung durch einen Fön.


Wind als Bedrohung

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Im Kurs war die Besichtigung der Sonderausstellung des Deutschen Technikmuseums „WINDSTÄRKEN“ mit einbegriffen, wobei ich mich in einer Gruppenarbeit näher mit der Bedrohung für Mensch und Umwelt durch den Wind beschäfigt habe. Dazu folgender beschreibender Auszug:

„Wind als Bedrohung – Der Wind ist Naturgewalt und eine bedrohliche Kraft. Seinen negativen Auswirkungen, wie etwa bei Windchill, Erosion und Sturm, werden die entsprechenden Schutzmaßnahmen von Mensch und Tier gegenübergestellt.“ [Quelle: Ausstellungsseite](http://www.sdtb.de/Windstaerken.1897.0.html „Quelle: Ausstellungsseite“)

Durch den Besuch lernte ich die vielfältigen Dimension und Bedeutungen des Windes kennen, ob kulturell, religiös, sportlich, schaffend oder zerstörend; die Auswirkungen sind in allerlei Bereichen zu beobachten und bieten einen großen Spielraum für gestalterische Ansätze, die im weiteren Kursverlauf eine Rolle spielten.


Windzeichengerät: Ensō

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»Méthode Graphique« Setzen Sie sich mit der »Grafischen Methode« nach Marey auseinander. Konstruieren Sie auf der Basis ein analoges, windbetriebenes Zeichengerät aus einfachen Materialien. Entwickeln Sie zu nächster Woche drei unterschiedliche Ansätze wie die kinetische Kraft des Windes in eine analoge Zeichnung umgesetzt werden kann. Welche unterschiedlichen Zeichenmittel sind dafür interessant? Bilden Sie Varianten aus Konstruktion und Zeichenmittel.

Der Einführungsaufgabe folgend wollte ich weiterhin auf möglichst natürlichem Wege das Potential des Windes nutzen. Die Aufgabe der grafischen Methode ermöglichte mir zu untersuchen, wie denn der Charakter des Windes beschaffen sein könnte. Ich recherchierte im Bereich der Wasserfarben und Kalligraphie, wobei ich auf den Begriff „Ensō“ stieß, der auch Pate für mein Zeichengerät stand und im folgenden Absatz näher erläutert wird.

Das Ensō (円相, japanisch: Kreis) ist ein Symbol aus der japanischen Kalligraphie. Das Ensō zeigt den Zustand des Geistes im Augenblick des Erschaffens. Viele Zen-Buddhisten glauben, dass sich der Charakter des Künstlers vollständig darin zeigt, wie er das Ensō zeichnet.

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Ich habe ein Windrad auf einer alten Wasserpfeife gelagert und einige Zeit mit einem Tropf experimentiert, um einen kontinuierlichen Zeichenprozess zu erzielen.

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Die Wetterbedingungen waren zunächst schlecht, es dauerte einige Zeit um den richtigen Moment abzupassen.

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Der Tropf sowie der finale Aufbau.

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Windobjekt: Crystal Spheres

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»Windobjekte« In Projekt 1 lag der Fokus weniger auf der Konstruktion und wie diese den Wind nutzt (Input), als auf dem zeichnerischen/visuellen Ergebniss (Output). In Projekt 2 geht es nun um die Konstruktion selbst: Entwerfen und konstruieren Sie ein »Windobjekt«. Das Objekt soll sich dadurch auszeichnen, dass es die Windenergie auf besondere, interessante, neue/überraschende Art und Weise nutzt. Der Output ist dieses Mal das Objekt selber, bzw. Input und Output verschmelzen zu einem Objekt mit besonderem (windbasiertem) Verhalten. Die Ästhetik oder die Poesie der Bewegung steht im Vordergrund.

In Crystal Spheres wird die natürliche Windenergie mit dem Licht der Sonne für eine ästhetische Anmutung kombiniert. Zum Einsatz kamen dabei Alufolie, Luftballons und kleine Windflügel. Die erstellten Formen erinneren an Früchte die vom Baum hängen und scheinen dabei vollkommen artifiziell. Diesen Effekt habe ich gezielt genutzt um sie in einem natürlichen Kontext zu platzieren und somit einen starken Kontrast zu schaffen und eine entfremdende Wirkung zu erzielen, als handele es sich um futuristische oder außerirdische Gebilde.

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Windlöcher

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Als Übung zwischendurch sollten wir die zerstörerische Kraft des Windes nutzen und ein mindestens bleistiftbreites Loch mit einem windbetriebenem Gerät in ein DIN A4 Blatt schlagen.

Hierbei sollten Bauelemente zum Einsatz kommen die auf dem Hochschulgelände zu finden zu finden waren, woraufhin meine Gruppe und ich eine Konstruktion aus einer Flasche, Ästen, Klebeband, Steine und einem rostigen Nagel anfertigten um unser Ziel zu erreichen.


Flugobjekt: Surippuringu

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Den Abschluss bildetete ein Wochenendseminar mit Studenten der UDK Berlin. Über einen Zeitraum von drei Tagen wurden in mehreren Kleingruppen Fluggeräte zunächst an der FH Potsdam konzipiert, dann in den Räumlichkeiten der UDK gebaut und im Anschluss auf dem Flughafen Tempelhof einem Flugversuch unterzogen. Dabei entwickelten wir den Gleitsegler „Surippuringu“ (jap. „Gleitring“).

Ziel war es durch ein möglichst einfaches Konzept und leichte Baustoffe ein Fluggerät mit einer möglichst langen Flugphase zu konstruieren. Am Gerät waren Sensoren und eine Spycam angebracht, um Flugdaten auswerten zu können und um die Flugphase in einem Video nachvollziehen zu können.

Die finalen Fluggeräte wurden gemeinsam mit einem Heißluftballon in die Luft gehoben und mittels einer Ausklinkvorrichtung wieder zu Boden gelassen.

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Aufgrund der simplen Bauform konnten wir einige Prototypen erstellen um die Flugeigenschaften zu optimieren. Die beiden besten Varianten ließen wir auf dem Tempelhofer Feld fliegen, wobei sich eine spannende Auf– und Abbewegung beobachten ließ.


Fazit

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Mein Ziel im Kurs war es, meine handwerklichen Fähigkeiten auszubauen und mit Prozessen aus der Naturzu gestalten. Mir haben besonders die stillen und poetischen Momente gefallen, in denen ich auch persönlich in mich gehen und den Wind einfach wirken lassen konnte. Die Erfahrungen aus der Entwicklung, Umsetzung und Durchführung der einzelnen Objekte waren sehr inspirierend und das Feedback im Kurs sehr hilfreich. Ich habe das Gefühl meinen Blick für interessente Details in der Umwelt und im Alltag geschult zu haben und werde versuchen das auch in zukünftige Projekte mit einfließen zu lassen.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2013