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Historische Grundlagen der Designkritik

Im Sommer 2012 besuchte ich das Seminar von Renate Flaggmeier im „Museum der Dinge“ in Berlin – Kreuzberg. Vor dieser Kulisse, die auch das Werkbundarchiv beherbergt, diskutierten wir im mehr oder weniger regelmäßigen 14-tägigen Turnus über Design, Designpreise und ihre Kriterien, teilweise sogar sehr heftig.

Was hat mir gefallen?

Allein das Museum und das Archiv wären schon ein Kurs wert. Ich muss gestehen, dass ich vor dem Kurs nichts vom Werkbund (noch nicht einmal von seiner Existenz) wusste. Und so bin ich dafür schon einmal dankbar, dass ich nun mehr weiß.

Die Untersuchung der Designpreise bestätigte in den meisten Fällen schon erahntes brachte jedoch für mich zumindest eine Überraschung: Den Recycling Designpreis. Den kannte ich vorher nicht. Er ist auch vielleicht nicht so designorientiert, wie man es sich erhofft, allerdings scheint er fair und sinnvoll zu sein.

Zuletzt: die Suche nach unserem eigenem Lieblingskriterium! Fand ich spannend, da in meinen Augen ein wenig Selbstreflexion und -definition von Zeit zu Zeit ganz gut tut.

Was hat mir nicht gefallen?

Für die Erarbeitung von Grundlagentexten, war für mich, der für historische Texte eh ein bisschen läger braucht, der Kurs am falschen Ort und zur falschen Zeit (und im falschen Semester). Aber da musste ich wohl die Schuld bei mir suchen und so hieß es zumindest bei mir: sich zusammen reissen und trotzdem aufmerksam sein! Ein kleines Übel, für das, was mir der Kurs sonst gebracht hat.

Weitaus grösseres Missfallen erregte bei mir die Haltung von einigen meiner Kollegen. Ich verurteile ja niemanden dafür, wenn er in der Werbung für Global Player arbeiten möchte, die sich weder um faire Arbeitsbedingungen, noch um die Umwelt kümmern und dazu stehen. Aber die Aussagen „Was soll ich denn alleine ändern?”, „Die anderen machen es doch auch nicht!” etc. hängen mir gelinde gesagt zum Hals raus. Besonders, da ich mich als Gestalter in der Position sehe, etwas ändern zu können und zu müssen!

Was habe ich gemacht?

Für eine Untersuchung der Designpreise habe ich die beiden großen deutschen verglichen: den „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ und den „German Design Award“. Die Präsentation befindet sich hier.

Zum Abschluss des Seminars sollten wir uns Gedanken über unser wichtigstes Designkriterium machen und ein erklärendes Manifest dazu verfassen. Mein Text behandelt Nachhaltigkeit, jedoch nicht nur auf den Umweltaspekt bezogen, sondern ein bisschen umfassender betrachtet.

Was nehme ich mit?

Zu allererst, die tollen Protokollplakate, von denen ich kein einziges gemacht habe, sie aber wenigsten in meinem Projektarchiv digital archiviert wissen möchte.

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Aber ernsthaft: es ist ein schwierig eine vollständige Antwort darauf zu geben, da ich während des Kurses Erfahrungen und Eindrücke auf sehr vielen verschiedenen Ebenen und von unterschiedlicher Intensität gesammelt habe. Zum einen natürlich die Erkenntnisse, die sich aus den Untersuchungen der Designpreise, Erarbeitungen der Texte und den Diskussionen ergeben haben, sowie mit dem Kriteriumsmanifest auch Erkenntnisse über einen selbst, zum anderen die visuellen Eindrücke, die z. B. ein Glas von Henry van de Velde oder die Architekturzeichnungen von Hermann Muthesius hinterlassen haben. Ich hörte viel, was interessant genug war, um sich damit weiter zu beschäftigen oder auch aufschlussreich genug, um sich nicht mehr damit beschäftigen zu müssen.

Mir hat es Spaß gemacht!

Fachgruppe

Theorie

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Renate Flagmeier

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2012