In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Kurs „PAPIER“ bei Klaus Keller, experimentierten wir zu unterschiedlichen gestalterischen Anwendungsbereichen mit den Werkstoffen Papier und Pappe. In wöchentlichen Abschnitten beschäftigten wir uns mit den Methoden Falzen, Pop-Up und Clustern, mithilfe deren Grundlagen wir zum Abschluss des Kurses ein individuell gewähltes Projekt umsetzten.
Im ersten Teil der Übungen erhielten wir eine Einführung in verschiedene Falttechniken, die wir anschließend selbst erproben konnten. Mithilfe eines Falzbeins gelang es, das Papier präzise zu knicken und dadurch plastische, komplexe Oberflächenstrukturen zu erzeugen. Im nächsten Schritt wurden die entstandenen Formen fotografisch festgehalten. Dabei lag der Schwerpunkt darauf, die räumliche Wirkung der Objekte sowie das Zusammenspiel von Flächen, Licht und Schatten gezielt als gestalterisches Mittel einzusetzen.
Im nächsten Schritt setzten wir uns mit Pop-Up-Techniken auseinander. Die Aufgabe bestand darin, dreidimensionale Strukturen zu entwickeln, die sich beim Aufklappen ergeben. Der Fokus lag dabei auf dem Überraschungsmoment, in dem sich beim Entfalten das Papierobjekt hervorhebt. Die Übungen und Materialien bauten aufeinander auf, sodass man das Gelernte in jedem Themenbereich anwenden und vertiefen konnte. Zum Abschluss des Kursabschnitt sollte innerhalb einer Gruppenarbeit eine Reihe an Pop-Up-Objekten gesammelt und ebenfalls fotografisch inszeniert werden.
In der letzten Einheit stand das Thema Cluster im Mittelpunkt. Ein Grundelement wurde mehrfach hergestellt und anschließend in Clustern arrangiert. Durch die zum Teil systematische, wiederholte Anordnung eines Papierobjekts sollte ein dynamisches Muster entwickelt werden. Dieser Prozess ließ sich in unterschiedlichen Variationen umsetzen, wodurch eine Reihe spannender, rhythmischer Kompositionen entstand. Die Wirkung und Strukturen wurden zusätzlich durch gezielten Lichteinfall in den Fotografien betont.
Zum Thema „Tierisch“ konnten wir frei wählen, welches Lebewesen wir aus Papier bildlich und plastisch gestalten wollen. Bei meiner Garnele habe ich mich besonders mit der Falttechnik beschäftigt, um die charakteristische Körperstruktur zu erzeugen. Diese prägt den Hauptteil der Figur und verleiht ihr den Wiedererkennungswert des Tieres und seiner Form. Zusätzliche Elemente wurden geklebt. Mithilfe von Adobe Illustrator erstellte ich die Skizzen, sowie eine Schablone, aus der ich die einzelnen Teile herausschneiden konnte.
Für mein Abschlussprojekt vertiefte ich das Thema Pop-Up und legte den Schwerpunkt auf die Dimension und Gestaltung der Oberfläche. Visuell ließ ich mich dabei von den Schutznetzen für Obst im Supermarkt inspirieren, da ich nach einer Struktur suchte, die sich, ähnlich wie ein Akkordeon, durch den Entfaltungswinkel manipulieren lässt. Um einen räumlichen Effekt zu erzielen, entwickelte ich eine kreisförmige Konstruktion, die sich beim Aufklappen kugelförmig erhebt und so die flache Ebene durchbricht, indem sie nach oben ragt. Im geschlossenen Zustand entspricht das Format etwa DIN A3, beim Öffnen verdoppelt es sich entsprechend.