In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem praxisnahen Seminar haben wir zentralen Kommunikationsmittel für ein kleines Filmfestival gestaltet – darunter eine Broschüre, Flyer, Plakate, Beschilderungen und eine Website. Dabei haben wir ein typografisches Gestaltungssystem entwickelt und es konsequent auf alle Formate angewendet.
Das Gestaltungssystem basiert auf einem modularen Boxen-Prinzip, das Information klar strukturiert und typografisch inszeniert. Die schwarz-weiße Farbgebung war im Kurs vorgegeben. Jede Informationseinheit – wie Datum, Ort oder Thema – ist in eine separate Box gesetzt, wodurch Lesbarkeit und Orientierung erleichtert werden. Die Boxen stehen im Kontrast zu den großen, dominanten Buchstaben und erzeugen ein spannungsvolles, rhythmisches Layout.
Das erste Medium, das ich gestaltet habe, war das Plakat. Meine Entscheidung für die Typografie – Sprig Sans (FarieTypeFoundry) im Hintergrund und Sprig Sans Mono (FarieTypeFoundry) in den Boxen – traf ich bereits zu einem frühen Zeitpunkt und habe sie bis zum Ende des Projekts nicht mehr geändert. In den ersten Entwürfen habe ich bereits mit der Idee der Boxen gespielt. Ich habe relativ lange an den Proportionen gearbeitet, bis jede Box mit der entsprechenden Textzeile im Gleichgewicht stand. Damit war das Fundament für das gesamte Design gelegt.
Der Flyer erscheint im A6 Querformat und greift das klare Boxenprinzip aus dem Poster-Design auf. Vorne finden sich die wichtigsten Infos auf einen Blick: Ort, Veranstaltung und Datum. Auf der Rückseite sind die Interpreten und Songtitel übersichtlich in Kästchen präsentiert. Wer mehr über die kuratierten Musikvideos herausfinden möchte, kann sich im dazugehörigen Booklet informieren.
Bei der Gestaltung des Booklets war es mir wichtig, nicht nur den Songtitel und den Interpreten zu nennen, sondern auch weitere Informationen wie die verantwortlichen Agenturen/Designer und das Erscheinungsjahr aufzuführen. Diese Angaben habe ich konsequent in der zweiten Zeile der Überschrift platziert, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.
Zusätzlich enthält jeder Titel einen Informationstext zum jeweiligen Musikvideo. Passend zum Gestaltungskonzept ist jedes Video in einer eigenen Box dargestellt. Um Design und Inhalt miteinander zu verbinden, finden sich im Hintergrund ergänzende Rechtecke, die das Layout visuell abrunden.
Auf der Website habe ich das Prinzip der Boxen bewusster geordnet und klarer strukturiert als in den anderen Medien des Festivals. Mein Ziel war es, eine eindeutige visuelle Sprache zu entwickeln, die sofort erkennbar macht, was reine Information ist und was als aktives Gestaltungselement dient.
Der Fokus der Seite liegt auf dem Festivalprogramm. Um die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit zu unterstützen, erscheinen reine Informationseinheiten in weißen Feldern. Diese Flächen sind nicht interaktiv, sondern vermitteln nur Inhalte und Fakten zum Event.
Die schwarzen Felder hingegen markieren die interaktiven Elemente der Website und laden Nutzer:innen zur Handlung ein. Ein Klick führt entweder zum Lageplan, zum vollständigen Programm oder direkt zu den jeweiligen Video-Beiträgen.
Der Kurs hat mir insgesamt sehr gut gefallen, da er von Anfang an eine klare Zielsetzung hatte und dadurch eine gute Orientierung geboten hat. Der Einstieg mit analogen Methoden war für mich eine wertvolle Erfahrung, da er half, den kreativen Prozess nicht ausschließlich digital zu denken, sondern auch durch andere Herangehensweisen zu erweitern. Im weiteren Verlauf hatte der Kurs einen roten Faden, an dem man sich gut orientieren konnte.
Die Auseinandersetzung mit typografischen Konzepten, die praktischen Übungen sowie die vorgestellten Webseiten waren inspirierend und haben viele neue Anregungen gegeben. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis konnte ich meine eigene Arbeitsweise weiterentwickeln. Besonders positiv nehme ich mit, dass sich meine typografische Sichtweise im Laufe des Kurses deutlich geschärft hat und ich Typografie nun bewusster und differenzierter wahrnehme.