In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
we dont know what we want but we know that we had it once and we know that we want it back.
Diese Zeilen aus dem Song „crack baby“ von Mitski verfolgten mich immer wieder im Kursverlauf des „Words and Pictures“ Kurses (WS 24/25). Das daraus resultierende Entwurfsprojekt „crack babies“ soll ähnlich illustrativ das Entstehen und Dasein von Gefühlswahrnehmungen innerer Leere thematisieren.
Der Titel steht dabei metaphorisch für die Empfindung von Leere, die generationsweise empfunden und mit jedem neuen Nachkommen von Geburt weitergetragen wird.
(Doch was machen wir mit dieser Leere, wenn sie mit uns geboren ist?)
In der ersten Version legte sich das Key Visual meines Projekts fest: Charaktere in Aquarellemalerei, die in ihrer Entstehung dem Zufall entsprechen und wessen dunklen Augen von schwarzer Farbe, und damit einer gewissen Leere gefüllt sind.
Auch gefiel mir der Kontrast zwischen ihnen und einem weißen Hintergrund, da sie so in ihrer Wirkung am ausdrucksstärksten sind und das Design den gewissen Hauch von Moderne und nicht „Märchenwelt“ erhält.
Anders als in der finalen Version entschied ich mich für eine simplere, minimalistische Typographie, die bis auf leichte Abweichungen in Graustufen und Kerning eher danebensteht (und deshalb im Prozess fast verworfen wurde).
Im Kursverlauf begeisterte ich mich fast für die Drucktechnik der Monotypie und versuchte sie im Design zu integrieren. Allerdings scheinten diese Elemente eher den Illustrationen entgegenzustehen und sich nicht mit ihnen zu verschmelzen.
So ging der Entwurfsprozess in eine zweite Phase hinüber:
Verkörpert wird die zweite Version des finalen Projekts durch eine Serie von Produkten, die alle das selbe Key Visual tragen:
Stehend vor einem leeren, malerweißen Hintergrund voller Erinnerungen, Chancen und Zukunftsvisionen werden sogenannte „crack babies“ von einem schwarzen Loch, dem Fehlen eines gewissen Etwas, ein Erfüllen einer nie zu erfüllenden Sehnsucht heimgesucht,
welches sich durch jedes Produkt individuell durchzieht und die immer dazugehörig begleitende Typographie einer handgezeichneten Graffiti-Art-Schrift fast aufzusaugen scheint.
Der dabei entstehende Kontrast aus einem leeren Hintergrund, tiefschwarzer digitaler Illustrationen und wieder weißem Text soll den Betrachter ansprechen und ihn dazu verlocken, in die Leere der Augen der analog aquarellierter Character-Illustrationen zu schauen.
(Was verbirgt sich nur hinter ihnen? Welche Qual, welches Leid, oder vielleicht auch ein bloßes Nichts?)
Das Buch dieser Version des Projekts ist ein Faltbuch, welches aus der Illustration auf einer A3-Seite besteht und so zusammengefaltet und geblättert wird, dass einem eine Erklärung gibt, woher die Leere in den Charakteren stammt und wie diese enstanden ist, und wie sie seitdem jeden Lebensaspekt zu verschlingen scheint.
Im Buch ist nur ein Charakter des crack babies zu finden, der universell und schlicht illustriert wurde, um jedem möglichen Leser:in ein Gefühl von Wiedererkennung und Verständnis zu geben.
Jedoch entstand in der Entwurfsarbeit eine Gruppe von zwölf gelungenen Charakteren in verschiedenen Farbstufen und Formen, sodass sie alle in einem Poster präsentiert und im zweiten miteinander experimentell zusammengesetzt wurden.
Die Poster sind jeweils in A3 erstellt worden und können getrennt, sowie einzeln aufgehangen werden.
Eine Partie Memory kann ein guter Weg sein, leere Zeit zu füllen.
So kann man dies auch mit dem „crack babies memory game“ und dessen zughöriger Verpackung tun, welches die zwölf Charaktere wieder miteinander kombinieren soll.
Zuletzt entstand in der Entwurfsarbeit ein Tischkalendar aus kleinen Postkarten für jeden Monat.
Im Unterschied zur ersten Version ersetzt bis auf die Tageszahlen die neue Handlettering-Typographie, um sich dem Format eines Kalendars anzupassen, und ihm einen persönlichen Touch zu verleihen.
Um die Produkte der Serie „crack babies“ in einer entsprechenden Verpackung transportieren zu können, entstand zu allerletzt eine weiße Tote-Bag-Tragetasche, die den Inhalt des Beutels noch einmal zusammenfassen und abrunden soll.
Zudem gibt es zu der Tragetasche auch einen passenden Sticker, um „crack babies“ auch außerhalb der Produkte zum Blättern, Betrachten und Interagieren visualieren zu können.