Hintergrund der Bilder

Für das Fotobuch habe ich nicht mit eigenen Bildern gearbeitet, sondern Fotografien von einem Freund, Benga, verwendet, der seine erste Reise in das Herkunftsland seines Vaters, den Kongo dokumentiert hat. Die Reise nach den Spuren seiner Vorfahren hat ihn ebenfalls nach Angola geführt.

Herangehensweise

Am Anfang habe ich überlegt, wie ich es bewerkstellige, seine Geschichte zu erzählen. Das erste Kennenlernen der Familie, die Eindrücke von Menschen, Straßen und Natur, die innere Auseinandersetzung mit seinen Wurzeln.

Nach Gesprächen mit ihm, bin ich zu dem Schluss gekommen, das seine Geschichte auch stellvertretend eine Geschichte von vielen Mixed Personen ist, die zum ersten Mal das Land eines ihrer Elternteile kennenlernen und viele ähnliche Erfahrungen sammeln.

Deshalb habe ich seine Erfahrungen mit meinen eigenen Erfahrungen und denen von Freund:innen verglichen und daraus einen eigenen Text geschrieben. Dieser zieht sich in Fragmenten durch die Seiten. Aus dem Text geht auch der Titel des Buches „New Sense of Home“ hervor, der in einer Zeile auf der letzten Seite des Buches vorkommt und dieses abschließt. So ergibt sich eine Klammer, die das Buch einrahmt.

Text

Stepping off the plane,

into a new climate,

the air so thick,

it catches my breath.

On the streets—

countless faces,

endless vehicles,

a rhythm so different

from what I know.

Voices call out,

I watch it all unfold,

overwhelmed.

The stories my father told me—

of the people,

the places—

now come alive,

tangible,

real.

For the first time,

I meet my family—

so many faces,

so many stories.

I am moved, overwhelmed—

and often lost.

They know me, but I’m searching for their names.

Some want to get to know me,

while for others,

I’m merely a curiosity.

Adventurous journeys,

through picturesque landscapes,

marked by roads

with fragile infrastructure.

Nature,

majestic and untamed,

yet with every step,

I face checks

from the police and military.

I stand out —

at home, I am seen as Black,

here, I’m considered white.

A journey to my ancestors,

a story

written by oppressors,

a story

I seek to understand for myself,

a story

few can even imagine.

At last,

I can grasp my roots,

still tender, but they’re here.

The journey has brought me

a new sense of home.

Produktion

Die Bilder erscheinen entweder einzeln im Hoch- oder Querformat oder als Collagen, die den Eindruck vermitteln, als würde man mit einer Lupe noch tiefer in die Erinnerungen und das Leben eintauchen. Sie folgen keiner chronologischen Reihenfolge, sondern sind in ihrer Abfolge visuell und rhythmisch stimmig

Insgesamt sind es 37 Bilder auf 78 Seiten.

Format: DIN A4

Papier: 150g Meta Paper extrarough warmwhite

Cover: 270g Meta Paper extrarough 2.0 warmwhite

Bindung: Ich habe mich für eine offene Bindung entschieden, damit die Bilder mehr Raum bekommen, das Blättern angenehmer ist und weil es besonders gut zu den Naturaufnahmen passt.

Schrift: Für den Text habe ich die Schrift Format_1452 des Schwarzen Schriftgestalters Frank Adebiaye gewählt – schlicht und serifenlos, aber mit einem besonderen Twist.

Fazit

Der Kurs hat mir super viel Spaß gemacht, da ich seit dem 1. Semester aber nicht mehr mit Bildern gearbeitet habe, ist mir es anfangs etwas schwer gefallen und ich musste mir über die Zeit erst mal einen Blick für die richtige Reihe erarbeiten.