Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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SNES-Counter

Dokumentation einer Zählkonstruktion die unsichtbare Prozesse erlebbar macht. Entstanden im Kurs Grundlagen Körper bei Monika Hoinkis.

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Im Seminar haben wir uns mit der Praxis des Zählens aus gestalterischer Perspektive und der Zahl als Visualisierungsmethode auseinandergesetzt. Zählen - so der Ausgangspunkt - ist nicht nur eine sprachliche, kulturelle und mathematische Praxis, es ist auch Sichtbarmachung und Archivierung von Prozessen und birgt daher ein hohes ästhetisches Potential. Jeder Kursteilnehmer konstruierte ein elektromechanisches sensorbasiertes Zählgerät und realisierte damit eine individuelle reaktive Installation.

Das Ziel dabei war, in der Regel verborgene oder unbeachtete natürliche und soziale Prozesse durch den Zählvorgang unmittelbar sichtbar und erlebbar zu machen. Dabei kam die Physical-Computing Plattform Arduino zum Einsatz, sowie diverse Sensoren und – bei jeder Installation der gleiche – elektromechanische Impulszähler, wie man ihn zum Beispiel aus Produktionsanlagen kennt.

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Erster Versuchsaufbau:

Im ersten Versuch habe ich mich mit den Signalen zwischen der Console und dem Controller beschäftigt. Ziel war es, eine Lösung zu finden, ohne das ich den Controller öffnen musste. Anfänglich war das auch kein Problem. Durch einen Code konnten die einzelnen Signale mittels Arduino-Programmierung ausgelesen und verwendet werden. Es war nun aber für meinen Aufbau notwendig, dass auch die Kommunikation zur Console gewährleistet werden musste. Hier auch das Problem. Wenn die Console mit dem Controller und der Controller parallel mit dem Arduino-Board verbunden wurde, gab es Abweichungen der digitalen Signale. Die kleinste Abweichung führte nun dazu, dass die Console die Signale vom Controller nicht mehr lesen konnte. Somit ist dieser Versuchsaufbau nach viel Energie und Zeit gescheitert.

Schaltplan SNES-Console

Schaltplan

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Signalführung

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Programmierung Arduino

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Ergebnis

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Zweiter Versuchsaufbau:

Da die Variante, welche auf der Programmierung des Controllers beruhte, nicht funktionierte, musste es einen anderen Weg geben. Eine mechanische Umsetzung war die Lösung. Da die Steuerelemente des Controllers auch nur Kontakte darstellen, konnte ich diese für meine Lösung nutzen. Als Kontakt/Schaltelement nahm ich Kupferfolie, welche ich zwischen den Buttons platzierte. Wichtig war es, zwei Stromkreise zu benutzen, so dass der Spieler auch ein Signal auslöst, wenn dieser gleichzeitig springt und rennt. Nach dem Umbau des Controllers stellte sich heraus, dass diese mechanische Lösung gut funktionierte und das Spielen und Zählen durch betätigen der Buttons möglich war.

Button als Kontakte

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Der Controller

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Kupferfolie

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2 Stromkreise

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Beschreibung der Idee

Welche eigentlichen banalen motorischen Vorgänge stecken hinter dem Computerspiel? Der SNES Counter entkleidet das Geheimnis des Spielens und konfrontiert uns mit der Realität. Jeder Knopfdruck des Controllers wird numerisch erfasst und zeigt eine andere Art von Spielbilanz. Welchen Einfluss hat dieser Zähler auf seinen Betrachter? Können sogar die Rahmenbedingungen des Spielens durch die Installation verändert werden?

Gerade durch die Einführung des Computers in den 1980er Jahren, hat sich die Art und Weise des Spielens verändert. Wenn wir nun aber genauer hinsehen, gibt es bei den meisten Spielen ein simples Eingabegerät. Befinden wir uns innerhalb eines Spiels vergessen wir diese Hürde und schlüpfen in die Rolle der Spielfigur. Diese Zählinstallation soll irritieren und den Spieler aus dem Rhythmus bringen.

Gerade im Test ergab sich ein großer Widerspruch. Wenn wir spielen, probieren wir unter der Berücksichtigung, der uns vorgegebenen Zeit die meisten Spielpunkte zu sammeln (in Form von Goldstücken, Bonuspunkten etc.). Doch der Zähler verändert diese Sichtweise und der Spieler probiert nun effizienter das Spiel zu gestalten. Denn eine geringe Zahl stellt den Aufwand der betätigten Buttons entgegen das Sammeln von Punkten. Somit eine spannende und unbewusste Veränderung die sich hier vollzieht.

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Wichtige Erkenntnisse Spannend gestaltete sich gerade das Scheitern. Denn es wurden andere Wege gefunden die ein Problem mit gleicher Qualität lösten. Das war auch eine wichtige Erkenntnis für mich, da ich nun probiere, lösungsorientierter zu Denken. Es geht nicht um das Problem, sondern immer um die richtige Lösung.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: MH

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2012 / 2013

zusätzliches Material

Links