In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Der Kurs soft Objects...
Den Kurs habe ich vor allem gewählt, weil ich schon zuvor privat gerne genäht habe und mich auch schon im Stricken und Häkeln ausprobiert habe, ich wollte durch den Kurs tiefer in diese Techniken einsteigen und eventuell andere Herangehensweisen kennenlernen.
Wir haben mit der ersten Lasche begonnen und anschließend gezeigt bekommen, wie wir Maschen aufnehmen. Da ich bereits etwas Strickerfahrung habe, fiel es mir leicht, wieder hineinzukommen.
Zunächst haben wir rechte, dann linke Maschen geübt – letztere fielen mir etwas schwerer. Da wir überwiegend mit experimentellen Materialien arbeiten sollten, variierte die Schwierigkeit je nach Material.
Zudem sollten wir Samples mit XXL-Stricknadeln anfertigen. Dafür durfte ich die selbstgeschnitzten Nadeln einer Kommilitonin benutzen.
Beim Weben haben wir uns zuerst mit den 3 Techniken: Leinwand, Köper und Atlas beschäftigt.
Mit den Techniken : Leinwand und Köper ist es ziemlich einfach, jegliche Materialien zu verweben, auch dadurch, dass man anstatt eines langen Garns auch einzelne Stücke eines Materiales verwenden kann und diese seitlich einfach aus dem Webstück herausstehen können (s. Abb. rechts).
Die Atlasbindung ist allen, inkl. mir etwas schwieriger gefallen, hier gibt es nämlich ein komplizierteres System und jede Reihe ist anders zu weben.
Leider war ich an dem Tag des Nähworkshops krank, habe aber mitbekommen, dass die anderen ein kleines Kosmetiktäschchen/Federtasche genäht haben. Auch genäht habe ich schon einmal, deshalb war es nicht so schlimm, dass ich gefehlt habe. Und letztendendes habe ich die Technik auch für mein Endprojekt ausgewählt.
Der Smoke-Workshop in der nächsten Woche war jedoch sehr interessant, die Technik hat mir super gut gefallen und ich hatte auch überlegt sie in mein Endprojekt mit einfließen zu lassen. Jedoch merkte ich dann schnell, dass das smoken eine wirklich sehr mühsame und langwierige Aufgabe ist, weshalb ich mich dann noch umentschieden habe.
Das Sticken hat mir auch sehr gefallen, da die Technik relativ einfach ist und man trotzdem super schöne Verzierungen und Details damit erzeugen kann.
Unsere finale Aufgabe bestand darin, ein dreidimensionales Objekt (ca. 45 × 45 cm) zum Thema Recto Verso zu erstellen. Recto Verso bedeutet Vorder- und Rückseite, kann aber auch Gegensätze, Innen und Außen oder Doppeldeutigkeit umfassen.
Wir sollten dabei eine der vier erlernten Techniken – Stricken, Weben, Nähen oder Sticken – verwenden. Meine ursprüngliche Idee war ein kokonförmiges Objekt (siehe Abbildung). Später dachte ich an eine Würfelform aus verschiedenen ausgestopften Schläuchen. Doch keine dieser Ideen überzeugte mich vollständig. Sicher war jedoch, dass ich nähen und mit ausgestopften, organischen Formen arbeiten wollte, die sich miteinander verbinden lassen.
Inspirieren lassen habe ich mich zum einen von der Künstlerin Nena Cermak (s.Abb. schwarz,beige Skulpturen), die vor allem auf Instagram viel von Ihrer Kunst postet. Sie erstellt Skulpturen und mittlerweile auch Kleidungsstücke/ Kostüme. Dabei arbeitet sie auch oft mit dreidimensionalen, ausgestopften Formen aus Stoff. Den Look von dieser Technik mochte ich sehr gerne. Auch die Künstlerin Sang a Han (s.Abb. Schwarz,weiße Skulpturen) arbeitet mit dieser Methode und hat bei ihrer Exhibition: Pointed Warmth sehr interessante Formen kreiert, die mich inspiriert haben.
Empfohlen wurde mir die Künstlerin Silke Berg (s.Abb. bunte Skulpturen), die farbenfrohe, dreidimensionale Objekte schafft, die mit dem Raum interagieren.
Ich habe damit begonnen, aus dickerem Papier Schnittmuster anzufertigen und diese auf verschiedenfarbige Stoffe zu übertragen. Für jede Form habe ich zwei Stoffstücke in unterschiedlichen Farben ausgeschnitten.
Dann nähte ich die Stoffstücke zusammen und ließ ca. 5 cm lange Öffnungen frei, um die Formen später umzukrempeln und zu füllen. An engen Kurven habe ich kleine Einschnitte gesetzt und diese nach innen gebügelt, damit die Formen nach dem Umkrempeln glatte Kanten erhielten.
Zum Füllen habe ich eine Mischung aus gebrauchtem Kissenfüllmaterial (von Kleinanzeigen) und unbehandelter brauner Schafswolle verwendet. Abschließend habe ich die Öffnungen mit dem Matratzenstich bzw. unsichtbaren Stich vernäht.
Bei meinem Projekt standen vor allem die Farbgebung und die Form im Mittelpunkt, während die Nähtechnik eher als Mittel zum Zweck diente und weniger als gestalterisches Element.
Für die Farbauswahl ließ ich mich von aktuellen Trends inspirieren und blätterte durch die uns zur Verfügung stehenden Magazine. Dabei entdeckte ich eine spannende Farbkombination, die mich sofort überzeugte. Passend dazu wählte ich Baumwollstoffe aus.
Ich habe mich für organische Formen entschieden, die aber auch interessant wirken können, wenn sie für sich selbst stehen.
Bei meinem Endprojekt für den Kurs Soft Objects habe ich mich für das Nähen entschieden. Wobei hier die Technik nicht wie beim Weben oder Stricken auch direkt ein wichtiges Stilmaterial ist, sondern eher Mittel zum Zweck. Das macht die Auswahl der Stoffe und die Form des Objektes umso wichtiger. Deshalb sind dies die zwei Schlüsselelemente meines Projektes. Für die Farben habe ich mich an denen uns vorliegenden Magazinen orientiert. Ich habe dreidimensoniale, organische Formen erstellt, die jeweils zweifarbig sind. Sie können miteinander kombiniert werden, aber auch für sich selbst stehen. Das Thema Recto Verso wird sowohl in der Zweifarbigkeit/Farbgebung, als auch in der Veränderbarkeit des Objektes aufgegriffen.
Rückblickend hat mir der Kurs gut gefallen, besonders der Austausch untereinander, bei dem wir uns Techniken und Materialien durch Referate nähergebracht haben.
Bei meinem Endprojekt wusste ich bis kurz vor der Abgabe nicht genau, was ich machen würde. Ich habe erneut festgestellt, dass meine finale Idee oft erst im Prozess entsteht – sei es durch Inspiration, Recherche oder während der Arbeit selbst. Daher fiel es mir schwer, in den Vorbesprechungen über das fertige Projekt zu sprechen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine klare Vorstellung davon hatte.
Dafür muss ich aber sagen, dass ich nun sehr zufrieden mit dem fertigen Resultat bin.