In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
B A C H E L O R A R B E I T . . . Gefühlt übermächtig schweben die Buchstaben über den Köpfen vieler Studierenden. Die Bachelorarbeit hat mir großes Unbehagen bereitet. Eine Mauer aus vielen Unsicherheiten und Fragen.
Ich kann diesen Kurs nur wärmsten ans Herz legen, um Struktur ins Fragenchaos zu bekommen und Sicherheit hinsichtlich der Bachelorarbeit zu erlangen. Es werden hilfreiche Tipps mit auf den Weg gegeben, Schreibübungen gemacht, offene Fragen geklärt, die einen beschäftigen und man kann durch nähere Auseinandersetzung rund um die Bachelorarbeit einen ersten Fahrplan für die eigene BA erstellen.
Ich werde erst einmal ein paar Tipps teilen, die mir im Laufe des Kurses weitergeholfen haben und später auf die Aufgaben eingehen.
Am Anfang des Kurse war diese große Ungewissheit.
- Wie strukturiere ich die Bachelorarbeit?
- Wie finde ich ein interessantes Thema, welches es noch nicht gab und interessant ist?
- Wie gehe ich korrekt mit Zitaten, Quellen und Literaturverzeichnis um?
- Wie schreibe ich in korrekter wissenschaftlicher Form?
- Was wird von mir erwartet?
Im Laufe des Kurses wurden viele Fragen geklärt. Wir haben über unseren aktuellen Stand, unsere Wünsche und Ziele gesprochen, sind gemeinsam in den Austausch gegangen, sind wissenschaftliche Texte und Bachelorarbeiten durchgegangen und es wurde ein Beispiel gezeigt, wie eine potentielle Strukturierung aussehen kann.
Nun komme ich zu den Tipps, die ich für mich im Laufe des Semesters aus dem Kurs mitgenommen habe und die mir auch bei der Themenfindung weitergeholfen haben:
1. Die Bachelorarbeit muss nachvollziehbar sein, damit der Leser theoretisch die gleiche Forschung betreiben kann.
2. Bei der Themenfindung im Kopf behalten, dass wir Designer sind. Nicht zu viel wollen, da man sich sonst leicht verrennen kann und es muss um ein Problem gehen, welches designtechnisch lösbar ist.
3. Themenfeld begrenzen. Manche Thematiken sind einfach zu riesig.
Hilfreiche Metapher: Man kann keine ganze Blumenwiese in die Vase stellen, sondern man wählt Blumen aus, die man in die Vase stellt.
Wenn man also ein Themenfeld interessant findet, kann man anfangs auf dieses eingehen. Im Laufe der BA ist es aber ratsam, sich auf ein Teilfeld zu konzentrieren, wenn die Thematik allgemein zu groß ist.
4. Thema im Exposé für die Anmeldung der Bachelorarbeit grob ausformulieren und nicht zu detailliert abgeben, wenn man sich noch unsicher ist. So hat man während der Bearbeitungszeit der BA einen gewissen Spielraum innerhalb der Thematik.
5. Wenn ihr verschiedene Themenfelder interessant findet und das Gefühl habt, euch nicht entscheiden zu können, lest zu den Themen erste Online-Artikel und Fachliteratur. So konnte ich für mich erkennen, in welche Richtung es mich eher zieht und wo ich tiefer reingehen möchte.
6. Sprecht mit anderen über eure Themengebiete, im Kurs und außerhalb. Stellt die potentiellen Themen anderen vor und fragt, was sie davon halten. Innerhalb des Kurses war es öfter so, dass jemand, der zwischen zwei oder mehreren Themen stand, über ein Thema länger und leidenschaftlicher gesprochen hat. Man hat also gemerkt, wofür die Person brennt und meist ist es ratsam, dieses Thema auszuwählen, da man sich intensiv und über einen längeren Zeitraum damit beschäftigen muss.
7. Nutzt die Konsultationstermine. Auch wenn ihr keinen neuen Arbeitsstand vorzuweisen habt, hört anderen Kursteilnehmern zu, wenn ihr könnt. Oftmals haben andere Teilnehmer ähnliche Fragen oder Problematiken oder man kann sich verschiedene Strukturen angucken, wenn jemand schon aktuell seine Bachelorarbeit bearbeitet.
All das kann auch zusätzlich Sicherheit und neue Impulse bringen, die einen weiterbringen können.
Während der BA:
8. Die Forschungsfrage als Leitfaden nutzen für eure Bachelorarbeit.
9. Wenn man sich dem wissenschaftlichen Schreiben nicht gewachsen fühlt, sollte man trotzdem einfach schreiben. Erst einmal seine Gedanken und in seinem Schreibstil schreiben, denn nichts frustriert mehr, als ein leeres Blatt und anschließend kann man immer noch über den Text drüberbürsten.
9. Zeitplan erstellen, um ins Machen zu kommen. Viele kennen es wahrscheinlich, sich in Theorie zu verlieren und dann ist keine Zeit mehr für den praktischen Teil vorhanden.
Was macht eine Bachelorarbeit zu einer guten oder schlechten BA?
Bei dieser Aufgabe sollten wir also eine Bachelorarbeit auswählen und untersuchen, was wir an dieser Bachelorarbeit als gelungen und was als weniger gelungen empfinden und sind diese dann anschließend im Kurs gemeinsam durchgegangen.
Ich habe mich für die oben angehängte Bachelorarbeit entschieden, da mir das Thema rund um Upcycling auch am Herzen liegt und ich ihren Ansatz als sehr gelungen empfinde, eine Art DIY Kreislauf zu entwickeln, um weniger Abfall aufkommen zu lassen und somit den weggeworfenen Gegenständen eine längere Lebensdauer zu verschaffen.
Hier meine persönliche und subjektive Analyse, kurz zusammengefasst:
+ Leitfrage/Forschungsfrage direkt am Anfang → Leser:innen wissen somit sofort, um was es in dieser Arbeit konkret geht
+ gute Einleitung in die Thematik mit Fakten und dann kurzer Umriss, was in der Arbeit behandelt wird und wie vorgegangen wird
+ Vorwort mit persönlicher Erfahrung
+ Quellen werden gut eingebaut
+ unterstützende Abbildungen im Theorieanteil, um schnellen Überblick oder Verständnis zu schaffen (z.B. eine Zeitachse „Chronik des Abfalls„)
+ gelungene Einleitung in den praktischen Teil → Leser:innen wird das Konzept verständlich mitgeteilt
+ Idee mit Mehrwert, die andere Menschen animieren möchte und reale Chancen hat (einfache Designs, die zum Nachmachen einladen)
- Inhaltsverzeichnis wirkt auf mich unruhig
- Vorwort und Einleitung hätten für mein Verständnis nicht getrennt werden müssen und irritieren mich persönlich.
- Das erste Zitat ist leider schon falsch zitiert und ist somit etwas ärgerlich. Könnte den Gesamteindruck direkt am Anfang trüben, wenn es auffällt.
- Geschichte wurde in der Einleitung kurz angeschnitten, z.B. Recyclingansatz in der Steinzeit und das wäre hinsichtlich der Thematik sehr interessant. Stattdessen kommen im weiteren Verlauf der Theorie viele Definitionen von Begriffen rund um Abfall und die Geschichte des Abfalls (Recycling mit inbegriffen, aber interessant wäre auch tiefer in diese Richtung gewesen).
- Es wäre schön gewesen, wenn der erwähnte Katalog noch in irgendeiner Form aufgetaucht wäre (wenn nicht fertig, dann zwei Beispielseiten).
Das Layout konnte ich weder positiv noch negativ bewerten, da ich es auf manchen Seiten als gelungen empfunden habe und auf anderen Seiten das Gefühl hatte, dass Elemente verloren auf dem Blatt schweben.
Insgesamt ist es eine gelungene Bachelorarbeit mit sehr guten Ansätzen und Umsetzungen, wie man Abfall durch den Designprozess in den Kreislauf zurückführen kann. Auch wenn Abfall eine zentrale Rolle in dieser Thematik spielt, so hatte es den Anschein, dass der Anteil rund um Abfall etwas zu viel war.
Der praktische Teil folgt einer schönen Grundidee und macht verständlich, worum es der Designerin geht. Weniger Abfall, mehr Wiederverwertung.
In dieser Übung ging es darum, das Essay „Research for, with and through design“ von Christopher Frayling zu lesen und ein Exzerpt unter Einbeziehung einer eigens formulierten Frage zu schreiben.
Die Aufgabe war für mich sehr arbeitsintensiv. Zunächst musste ich verstehen, was ein Exzerpt genau ist, welches Ziel es verfolgt und wie es hilfreich sein kann. Bereits das Herausarbeiten der Kernaussagen aus wissenschaftlichen oder philosophischen Texten auf Deutsch ist oft nicht einfach. Die relevanten Punkte aus einem englischen wissenschaftlichen Text zu extrahieren, empfand ich anfangs jedoch als besonders herausfordernd.
Letztendlich hat mir diese Aufgabe dabei geholfen, eine Fragestellung hinsichtlich eines Texts zu formulieren und ab da fiel die Erstellung des Exzerpts deutlich leichter, da man sich an dieser Frage orientieren konnte und genau da sehe ich Parallelen zur Bachelorarbeit.
Sobald eine Leitfrage bzw. Forschungsfrage für die eigene Bachelorarbeit ausformuliert wurde, hat man einen roten Faden, an dem man sich im Laufe der Arbeit stets orientieren kann.
Am 13.12.2024, ca. zur Halbzeit, mussten wir einen Zwischenstand präsentieren.
Mir hat diese Aufgabe geholfen, den Kurs und meinen Stand zu reflektieren, zu analysieren und einen neuen Wegweiser für mich zu schaffen.
Ich habe geguckt, mit welcher Ausgangslage ich in den Kurs gestartet bin, welche Tipps mir weitergeholfen haben, wo ich mich aktuell gerade befinde und wie mein Ziel am Ende des Kurses aussieht.
In dieser Aufgabe gibt es keine Vorgaben, es geht um die eigene Entwicklung und die eigenen gesetzten Ziele, die für jeden Kursteilnehmer anders aussehen können. Für mich hat es sich wie eine Übersicht und einen Fahrplan angefühlt, die mir auf meinem Weg noch einmal geholfen haben.
Ich habe mir als Ziel gesetzt, all die Fragezeichen aus dem Weg zu räumen, die ich zum Rahmen einer Bachelorarbeit habe, mein Thema zu finden und ein Exposé für die Anmeldung meiner Bachelorarbeit auszuformulieren.
Spoiler: Mithilfe des Kurses habe ich meine Zielsetzungen geschafft.
An diesem Tag bin ich besonders auf meinen aktuellen Arbeitsstand bzw. die Problematik der Themenfindung eingegangen und konnte nur durch die Präsentation und den Austausch herausfiltern, was mich offensichtlich mehr bewegt und beschäftigt.
Im weiteren Verlauf der Themenfindung hat mir dann die Vertiefung mithilfe von Online-Artikeln und Fachliteratur geholfen, herauszufinden, wohin es mich ein Tick mehr zieht.
Exzerpt, Exposé, Abstract, Essay,.. Wenn man nur wenig Berührung mit wissenschaftlichen Textformen hat, kann einem da schnell der Kopf drehen.
Bei dieser Aufgabe sollten wir ein Essay über das Thema „Von der (Un)möglichkeit, Design zu bewerten„ schreiben.
Erst habe ich schon wieder eine gefühlte Ewigkeit mit der Recherche verbracht, wie ein Essay auszusehen hat und musste währenddessen feststellen, dass es hier keine pauschale Antwort gibt.
Das war unter anderem auch Thema im Kurs, dass es an sich bei wissenschaftlichen Textformen meist nur um grobe Richtlinien handelt und es keine absoluten strengen Vorgaben gibt, an die man sich halten muss.
Besonders beim Essay habe ich es als erfrischend empfunden, dass man seine eigene Meinung und eigenen persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse einfließen lassen konnte und sich somit die Auseinandersetzung mit der Thematik als nicht zu trocken gestaltet hat.
Bei dieser Aufgabe spielt es weniger eine Rolle, auf welchem Stand man sich befindet. Im besten Fall dient die Aufgabe dazu, ein Exposé für die BA-Anmeldung mit ausgewähltem Thema zu schreiben. Aber auch wenn man noch nicht an diesem Punkt war, sollte diese Aufgabe als Schreibübung dienen und wir sind die Texte mit Anmerkungen zusammen im Kurs durchgegangen.
Für mich persönlich war diese Aufgabe ein großer Meilenstein, den ich mir gesetzt und erreicht habe und somit direkt für meine BA-Anmeldung ausformulieren und dann abgeben konnte.
Ich bin diesem Kurs sehr dankbar, da sich die Bachelorarbeit wie ein massiver Brocken angefühlt hat und durch den Kurs viele Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden konnten.
Ich konnte in meinem Kopf eine Struktur finden und Stück für Stück Klarheit gewinnen, was auf mich zu kommt, und das die Bachelorarbeit eben das ist, was sie ist: eine Bachelorarbeit und keine Atomphysik.
Uns wurde immer Mut zugesprochen, an uns zu glauben und das die Bachelorarbeit wie eine Aufnahme in den Kreis der Designkolleg:innen ist und die Professor:innen auf unserer Seite sind.
Trotzdem gehen mit der Bachelorarbeit noch die ein oder anderen Unsicherheiten einher. Bin ich dem wissenschaftlichen Schreiben gewachsen? Wird die Zeit ausreichen? Finde ich eine zufriedenstellende Designlösung? Was wird nach dem Abschluss auf mich zukommen?
Allerdings fühle ich mich nun gut gewappnet und habe Werkzeuge in die Hand bekommen und erarbeitet, die mir bei der Bachelorarbeit behilflich sind.