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Stadtklima erlebbar machen - Potsdam RE-GREEN

Stadtklima erlebbar machen - Potsdam RE-GREEN

Der Kurs „Stadtklima erlebbar machen - Wissensvermittlung im urbanen Raum“ war ein Kooperationsprojekt mit der AG Smart City der Stadt Potsdam. Ziel des Kurses war ein Vermittlungskonzept zum Thema Klimawandel in der Stadt, das sich mit den Herausforderungen auseinandersetzt.

Mein entstandenes Projekt Potsdam „RE-GREEN“ beschäftigt sich mit der einer Karte um im Stadtgebiet durch Platzierung von Bäumen, Sträuchern und Fassadenbegrünungen ein Re-Design des urbanen Raumes hinzu mehr grünen Orten vorzunehmen.

1 / Recherche

Die Idee zur App entstand nach einer Recherchephase und mehreren INPUT Sessions während der Kurstermine.

Besonders sprachen mich die Informationstexte zur Hitzekarte Potsdam, der allgemeinen Entwicklung des Stadtklimas , aber auch zur abnehmenden Diversität der Natur in Europa und dem großen Thema des Wassermangels, der dieses „Artensterben“ befeuert.

Weitere Inspiration erfolgte durch die Vorstellungen des Programms GiessdeinKiez.de, RBB und ARTE Dokumentationen und der EXTRASS Studie der Universität Potsdam, die sich mit Lösungsvorschläge gegen extreme Naturereignisse befasst.

2 / Konzept

Aus all diesen Inspirationen folgte nun meine Konzeptentwicklung.

Ich wollte eine App gestalten, die als Lerninhalt dient, dessen Thema sich direkt mit Problemen des Landes Brandenburg auseinandersetzt, die Interaktiv ist und den Nutzer animiert erneut auf das System zuzugreifen, die anteilig von Gamifikation und Nutzerbeteiligung lebt und in diesem Rahmen auch direkt mit Daten hinterlegt und wissenschaftlich umsetzbar ist. 

Die Herausforderung war nun eine Balance zwischen Information und Spaß der Nutzer*innen zu finden.

Landing Page App.pdf PDF Landing Page App.pdf

3 / Teil I. Die Karte

Der erste Teil des Konzepts funktioniert wie folgt:

Man tippt auf den Karten Bereich und hat die Auswahlmöglichkeit von Szenarien oder einer freien Platzierung.

Szenarien sind beispielhaft platzierte Begrünungen oder stadtbauliche Umbaumaßnahmen, die in Zukunft geplant sind. ( Form der Bürgervermittlung möglich.)

Die freie Platzierung funktioniert so :

In der App ist eine Karte hinterlegt, idealerweise mit 3D Models der Gebäude die an den Straßen der Innenstadt stehen.

Die Karte wird mit verschiedenen klimarelevanten Daten hinterlegt, wie den der Hitzkarte Potsdam´s, der Luftqualität , oder durch das Hinzufügen einer „Tageszeit - Simulation “ die Schattensimulationen ermöglicht der durch Gebäude und Bäume erzeugt wird.

Diese Daten werden als wechselbare „Farb-Filter“ in die Karte eingebaut . So werden besonders belastende Orte herausgearbeitet, die schlichtweg ungesund oder stark versiegelt sind. 

Der Nutzer hat dann die Möglichkeit Assets zu platzieren. Diese bestehen aus verschiedenen Bäumen, Sträuchern oder auch Fassadenbegrünungen. 

Beginnen würde ich hier mit Zierpflanzen und einer geringen, aber prägnanten Auswahl der Flora Brandenburgs. Vielleicht einer Zahl von 30-50 Pflanzen und Baumarten, um nicht zu überfordern. Hier kann bei Erfolg  dann nachgebessert werden.

Die Assets können frei auf der Karte platziert werden und simulieren dann ihre Umwelteinflüsse mit verschieden einstellbarer Wachstumszeit.

Beispiele sind hier Einstellmöglichkeiten von z.B. 1, 5, 10, 20 und 50 Jahren um dann auch wirklich Unterschiede erkennbar zu machen, aber auch zu zeigen das die Platzierung an vielen Orten realistisch nicht möglich ist. 

Durch das Tippen auf das platzierte Asset öffnet sich ein kleines Infofenster mit Infos, wie relevanten bedrohte Insenktenarten die auf der Pflanze leben oder diese als Nahrungsquelle nutzen, der Umwandlung von Co2 in Sauerstoff in einem definierten Zeitraum aber auch Durchschnittswerte zu Schattenflächen. Weitere interessante Daten können hier gerne noch ergänzt werden.

Das Konzept sieht vor nach Platzierungen von unterschiedlichen Kombinationen an Assets Erfolge und Errungenschaften freizuschalten. Beispiele finden sich im Prototypen.

Allgemein soll auch eine Übersicht, bzw. Zusammenfassung zu öffnen sein, diese soll neben der grafischen Ebene auch auch informeller Ebene eine Übersicht der eigenen „Verbesserungen“ liefern.

Final soll auch eine „Speicher“ und „Teilen“ Funktion des Fortschritts möglich sein. Dies dient unter anderem Für „Spielstände“ von Designs aber auch für die GEO - Markierungen des AR-Bereichs

3 / Teil II. AR - Bereich

Im AR Bereich werden die auf der Karte  platzierten Assets oder Assets aus erstellten Beispielszenarios genutzt um mit Handykameras unsere eigenen Kreationen darzustellen und optische Veränderungen in die Umgebung zu streamen. 

Auch hier kann die Wachstumszeit verändert werden. Modelle verändern sich so und werden größer, liefern „bessere“ Werte und mehr Schattenflächen. 

Die Umgebungsfilter sollen auch in dieser Ansicht funktionieren und auch hier die „verbesserten“ Daten anzeigen.

Extra :

Wenn man nah an Assets heran tritt, erscheinen kleine „Low-Polygon“ Modelle von Insekten und Tieren, die die Pflanzen als Lebensraum oder Futterplatz nutzen. Diese fliegen durch das Bild oder krabbeln an den Baum Modellen umher.

Wenn man mit der AR Kamera nahe heran tritt oder auf sie tippt, werden sie gesammelt und der Sammlung hinzugefügt.

AR Ansicht.pngAR Ansicht.png

4 / Teil III. Enzyklopädie Brandenburgs

In der App gelistete Flora wird in der Sammlung festgehalten um nützliche Informationen wie Wuchshöhe, Sauerstoff Produktion aber auch allgemeine Informationen und Links zur (idealerweise Seiten von öffentlichen Einrichtungen) Pflanzenart festzuhalten und den nötigen wissenschaftlichen Hintergrund zum nachlesen und stöbern zu liefern.

5 / Teil IV. Sammlung

In der Sammlung werden alle sammelbaren Erfolge oder 3D Models von Tieren festgehalten. Dies ist eine Art Anreiz die App erneut zu nutzen um Erfolge freizuschalten und nach Updates zurückzukehren.

Die von mir gewählte Unterteilung in Kategorien ist hier lediglich ein Vorschlag, der auf Daten der Universität Freiburg beruht und ist gerne noch anpassbar.

6 / Teil V. Events

Dieser Bereich dient als erste Überleitung zu einer der Konzepte der anderen Teilnehmer:innen und ist in meinem Konzept eher ein Extra.

In diesem Bereich soll man die Assets, dann auf Eventflächen, also Stadtflächen die sowieso umgestaltet werden, nach eigener Vorstellung umgestalten können. Durch Votings könnten erstellte Designs dann in die Umgestaltung der Stadtflächen mit einbezogen werden.

7 / Realisierbarkeit und Grafischer Stil

Mir ist durchaus bewusst das es schwierig ist an messbare Daten zu kommen, um die ökologischen Vorteile von verschiedenen Pflanzen auf vergleichbare und vor allem realitätsnahe Daten herunter zu brechen und das Wachstum immer von den jeweiligen Umwelteinflüssen abhängt. 

Für manche Pflanzen ist dies bestimmt auch pauschal nicht möglich zu mitteln und das Wachstum ist ja sowieso nicht linear. Mein Vorschlag wäre erstens:

Hier besonders nochmal mit mehreren „Warning Buttons“ zu arbeiten, die nicht zu aufdringlich sind aber vermitteln, dass die Daten nicht exakt realistisch sind. 

Soweit es geht mit Mittelwerten zu arbeiten. Bei vielen Bäumen war es relativ schnell möglich Werte zu Sauerstoff nach einer Wachstumszeit zu finden, bei der Fassadenbegrünung sollte mit Quadratmetern gerechnet werden.

Beispiel: Die Fassadenbegrünung besteht aus 200 qm und zu 70% aus Efeu. Somit: 140 qm Efeu. 1 qm Efeu wandelt .... L in Sauerstoff um somit liefert diese Begrünung ... L in Sauerstoff pro 100qm

Ansonsten das ganze eher statisch und nicht dynamisch umsetzen (es gibt keine Jahreszeiten) um die Änderungen innerhalb der Filter so gering wie möglich zu halten.

Grafischer Stil

Als grafischen Stil würde ich für die Filter  die vorhandenen Farben der Wissenschaft nutzen.

Für die Assets hätte ich um den Gaming Faktor der App zu verdeutlichen und die Gestaltung zu vereinfachen einen 3D Low Polygon Stil verwendet.

Einerseits um die Darstellung der Wachstumszeit zu vereinfachen ( die Models werden ein bisschen angepasst, skaliert, 1-2 Äste werden hinzugefügt und fertig. Andererseits um direkt sichtbar Unterschied zu realen Orten zu haben.

8 / Link zur APP

Der Link zum Prototypen der APP ist hier zu finden:

https://xd.adobe.com/view/e8a832bd-eae5-485b-b63b-be198efdc546-bdfb/

9 / Learnings

Ich habe im Verlauf des Projektes viel gelernt.

Einerseits ist es recht schwierig den Spagat zwischen Wissensvermittlung und interessanter App zu finden, die Nutzer bindet aber auch einen Spaßfaktor hat. 

Andererseits sind die Anforderungen für eine App die auf Landesebene funktionieren soll durch die Barrierefreiheit und Datenlage eine andere und schwieriger zu verarbeitende als bei einer App bei der wir in der Konzeptphase bleiben und uns höchst auf die Gestaltung konzentrieren können.

Das Klimathema fand ich hier ganz spannend und passend, da es ein großes Thema unserer Zeit ist und wir schon einiges darüber gehört und gelernt haben.

Für mich als PD Student hat es ebenfalls viel Spaß gemacht, sich in das Programm ADOBE XD einzufinden, Fortschritte in Gestaltung und Techniken mit dem Programm zu machen und den Design Horizont zu erweitern.

10/10 would do it again.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Produktdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Dr. Sebastian Meier foto: Nicole Schimkus

Zugehöriger Workspace

Stadtklima erlebbar machen – Wissensvermittlung im urbanen Raum

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2024 / 2025