In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Ein Bericht über meine Gründung einer Design-Agentur
Zusammen mit 3 Kommiliton·innen und Freund·innen habe ich das design & development studio woven gegründet. Im April 2023 begann unser Gründungsprozess, im September waren wir dann offiziell gegründet. Nun kann ich über mehr als ein Jahr gemeinsamer Arbeit revue passieren lassen.
Was ist woven?
Woven ist ein *design & development studio.* Das heißt, wir designen und entwickeln digitale Produkte. Das ist tendenziell unüblicher, vor allem in unserer Größe. Die meisten Agenturen und Studios bieten entweder oder an. Wir glauben trotzdem, dass wir durch unsere individuellen Fähigkeiten eine Daseinsberechtigung haben.
Wir haben uns entschieden zu gründen, nachdem wir 4 immer wieder Projekte zusammen machten. Zwar nicht immer zu viert, aber oft gemeinsam in der einen oder anderen Konstellation. Gleichzeitig glauben wir alle, die Welt durch unsere Arbeit verbessern zu können, dabei spaß zu haben, und sogar noch damit die Miete bezahlen zu können.
Wir haben kein Manifest, keine festgelegten Glaubenssätze. Wir alle haben aber den Anspruch, gutes für die Gesellschaft mit unserer Arbeit zu tun.
Ich persönlich definiere sie ungefähr so:
Wir haben keine festen Rollen. Es gibt jedoch ein paar Bereiche, wo wir mehr als andere machen. Ich z.B. bin, wenn man traditionelle Titel finden möchte, Development Lead.
Silas übernimmt die meisten Buchhaltungs-Aufgaben. Alle anderen Aufgaben und Rollen verteilen wir Projekt für Projekt neu.
Es gibt bei jedem Projekt ein ›Projekt Lead‹, diese Person regelt alles organisatorisches und kommunikatives des Projektes, und leitet auch die Aufgaben die gemacht werden müssen. Tendenziell sind Silas und ich mehr in der Entwicklung involviert.
Des öfteren arbeiten wir an Projekten allein. Teilweise weil sie eher klein sind und nicht mehr Arbeitskraft benötigen, oder auch weil wir gleichzeitig andere Projekte haben die bearbeitet werden müssen.
An größeren Projekten arbeiten wir dann aber mit mehreren Personen, und das auch sehr kollaborativ.
Das sind die Zeiten, wo unser Büro richtig seine Vorzüge zeigt. Einfach mal fix zum anderen Tisch rüberrollen oder gehen macht diesen Prozess sehr einfach.
Selbstgestaltung ist ja immer so ein Thema. Wir haben auf jeden Fall sehr schnell gemerkt, warum selbst so viele Design-Agenturen ihr Design von anderen machen lassen. Sobald es um einen selbst geht, ist man in einem andauernden Perfektionismus ohne Deadlines gefangen.
Da wir zu viert sind und immer Kompromisse finden mussten, hielt es sich bei uns noch in Grenzen, auch wenn sowohl die Figma Datei und der Code unserer Webseite wirklich in einem Desolaten Zustand der dauerhaften Weiterentwicklung ist. Gleichzeitig nutzen wir unsere eigene Internetseite immer aus, um Prozesse und Tools zu testen, bevor wir sie in wirklichen Projekten anwenden wollen.
Obwohl dieses Projekt komplett unentgeltlich und Ehrenamtlich war, wird es mir vermutlich noch lange im Kopf bleiben.
Die Climate Clock ist ein Amerikanisches Non-Profit, welches sich hauptsächlich mit Kommunikation bezüglich der Klimakrise beschäftigt. Am bekanntesten ist sicherlich die ›Deadline‹, auf welcher die Zeit runtergezählt wird, welche die Erde und Menschheit noch hat, bis der 1,5 ℃ Kipppunkt erreicht ist.
Wir haben zusammen mit dem Team der Climate Clock eine App für die Apple Watch entwickelt, um deren Kommunikation auf ein neues Medium zu bringen, was wir als mehr als passend sahen. Climate Clock ⇆ Clock ⇆ Watch ⇆ Apple Watch.
Dafür haben wir uns schon vorhandene Visualisierungen der Climate Clock angesehen und geschaut ob diese auf einen kleinen Uhren-Bildschirm passen. Dabei haben wir einige Konzepte komplett verworfen, oder auch andere komplett neu entwickelt.
Ein weiteres Projekt mit dem der Kampf in der Klimakrise hoffentlich ein bisschen einfacher wird. Diesmal jedoch etwas mehr in unserem typischen Metier.
Helmholtz ist eine riesige Gemeinschaft an Forschungszentren in Deutschland. Viele Forschen an komplett unterschiedlichen Dingen, und komplett unterschiedlichen abschnitten Deutschlands.
Da aber doch einige immer wieder an ähnlichen Themen forschen, und gar nicht wirklich wissen, wer denn mit ihnen daran forscht, haben wir zusammen mit Helmholtz ›Changing Earth‹ SynCom Office eine Visuelle Aufarbeitung der Verbindungen verschiedener Projekte und Institute entwickelt.
Dies war das letzte Projekt an dem ich gearbeitet habe vor der Arbeit an diesem Bericht. Es war nichts außergewöhnliches, aber eine Kombination aus coolen Dingen, die wir erreichen konnten durch die learnings aus allen anderen vorherigen Projekten.
Zusammengefasst ist das ›One Sec Social Media Quiz‹ ein Test, mit welchem man den eigenen Social-Media Typen in Form eines Spirit-Animals herausfinden kann.
Hervorheben möchte ich hier vor Allem die kleinen unauffälligen Animationen wenn man:
Durch alle vorherigen Projekte sowie einen Feinschliff unserer Prozesse haben wir es geschafft, ein echt cooles kleines Quiz in kürzester Zeit zu entwerfen und entwickeln, und trotzdem dabei unsere typische priese *Spaß* mit einarbeiten können.
Ein Themenfeld über das ich definitiv neue Dinge gelernt habe, ist Bürokratie/Management/Unternehmertum. Ehrlich gesagt kommt man bei einer Gründung auch nicht daran vorbei, darüber Dinge zu lernen.
Ich habe was das angeht jedoch nichts so relevantes gelernt, dass es sich hier lohnt zu erwähnen. Falls dich dieses Thema interessiert, schreib am besten dem Gründungsservice!
Auch hatte ich vor woven nie Kund·innen Gespräche. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war vor meinem ersten Meeting. Auch da hab ich mich weiterentwickelt.
Und natürlich auch Lösungen finden für Fragen, wie man z.B. eine Website samt Datenbank und Backend sinnvoll hostet habe ich im vergangenen Jahr gelernt.
Dadurch dass wir ein design *und development* studio sind, entwickeln wir viele unserer Projekte auch. Und das Wissen was wir dafür brauchen, haben wir uns ausschließlich in Eigenregie beigebracht.
Klar, man könnte sagen »dafür gibt’s doch ein Informatikstudium«. Aber mal abgesehen davon, dass so etwas banales wie Web- und App-Entwicklung in einem Informatikstudium nicht gelehrt werden, bin ich der Auffassung, dass eine Abspaltung von Design und Entwicklung oft zu schlechten Produkten und auch Konflikten zwischen den ›Branchen‹ führt.
Und das ist ein alleinstellungsmerkmal von digitalem bzw. Interfacedesign. Im Kommunikationsdesign muss ich wissen, wie ich z.B. drucke. Oder im Produktdesign muss ich wissen, wie ich die Dinge produziere, die ich entwerfe.
Aber im Interfacedesign wissen viele gar nicht, ob die Dinge die sie entwerfen überhaupt umsetzbar sind, noch viel weniger wären in der Lage diese dann auch umzusetzen.
Das, denke ich, könnte an der FH besser ausgebildet werden.
Pro:
Contra:
Es war definitiv keine einfache Zeit, aber definitiv eine schöne, und ich bin mit jeder Entscheidung zufrieden die wir getroffen haben. Ich habe auch sehr viel gelernt und werde auch weiterhin viel lernen.
Auch bin ich über viel Wissen was an der FH vermittelt wurde sehr froh. Auch um die entstandenden Kontakte. Ich hätte Hanne, Silas und Carl ohne die Fachhochschule nie kennengelernt.