In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Meine Bachelor-Arbeit setzt sich mit dem Thema Sichtbarkeit von körperlicher Behinderung – Mediale Bilder und Vorstellungen auseinander.
Bachelorarbeit 2024, Kommunikationsdesign Gutachter*innen: Prof. Sven Völker und Nicole Schimkus
Diese Arbeit widmet sich der Frage, warum Menschen mit körperlicher Behinderung in der Gesellschaft wenig Raum einnehmen und wie sie medial und persönlich wahrgenommen werden.
Sie besteht aus zwei Teilen
A) Theorieteil
Der theoretische Teil untersucht die mediale Repräsentation von körperlicher Behinderung. Anhand von Filmen und Serien werden Stereotype, Inspiration Porn und andere Muster analysiert, die Behinderungen oft klischeehaft oder als Schicksalsschlag darstellen. Gleichzeitig werden positive Beispiele vorgestellt, die Behinderungen als selbstverständlichen Teil einer Geschichte integrieren und inklusivere Ansätze zeigen.
B) Praxisteil
Abgesehen von den Vorstellungen, die sich die »Normgesellschaft« von körperlichen Behinderungen macht, interessieren mich vor allem die Selbstwahrnehmung und das Selbstbild von betroffenen Menschen. Davon handelt der praktische Teil dieser Arbeit. Hier habe ich mit betroffenen Menschen über ihre persönliche Sicht und ihre Erfahrungen mit ihrer körperlichen Behinderung gesprochen. Alle meine Interviewpartner*innen haben mir von ihren Schwierigkeiten mit ihrer Behinderung im Alltag erzählt. Sie haben von körperlichen Beschwerden berichtet, aber eben auch von der alltäglichen Herausforderung, in dieser Gesellschaft ein Mensch mit körperlicher Behinderung zu sein. Sie haben mir von gesellschaftlichen Barrieren, von baulichen Barrieren und auch von viel Unwissenheit, Scham und Verständnislosigkeit erzählt.
Das Magazin
Die Ergebnisse der Interviews mündeten in einem Magazin, das persönliche Geschichten und Gefühle Betroffener gestalterisch aufgreift. Zeichnungen und Collagen begleiten die Berichte und übersetzen individuelle Erlebnisse visuell, wobei die Vielfalt der Ästhetik die Diversität der Erfahrungen betont. Ziel des Magazins ist es, Raum für persönliche Erzählungen zu schaffen und körperliche Behinderung aus einem persönlichen Blickwinkel darzustellen.
This work is dedicated to the question of why people with physical disabilities occupy so little space in society and how they are perceived in the media and on a personal level.
It consists of two parts
A) Theoretical part
The theoretical part analyses the representation of physical disability in the media. Films and TV series are used to analyse stereotypes, inspiration porn and other patterns that often portray disabilities in a clichéd way or as a stroke of fate. At the same time, positive examples are presented that integrate disabilities as a natural part of a story and show more inclusive approaches.
B) Practical Part
Apart from the ideas that »standardized society« has about physical disabilities, I am particularly interested in the self-perception and self-image of affected people. This is what the practical part of this work resolves around. In this section, I spoke to affected people about their personal views and experiences of their physical disability. All of my interviewees spoke to me about their everyday struggles with their disability. They informed me about their physical complaints, but also about the everyday challenge of being a person with a physical disability in society. They told me about social as well as structural barriers and also about a lot of ignorance, shame and a lack of understanding they recieve.
The magazine
The results of the interviews led to a magazine which uses design to capture the personal stories and feelings of those affected. Drawings and collages accompany the reports while visually translating individual experiences, whereby the variety of aesthetics emphasises the diversity of experiences. The aim of the magazine is to create space for personal stories and to present physical disability from a personal level.
Meine Motivation:
Als selbst Betroffene habe ich eine persönliche Sicht auf das Thema. Wie viele andere Menschen mit einer körperlichen Behinderung oder Einschränkung definiere ich mich nicht über meine Behinderung, sondern fühle mich genauso “normal” wie andere. Diese differenzierte Sicht hat mir als Jugendliche beim Fernsehen oder Filmen schauen immer gefehlt. Und eigentlich fehlt sie mir bis heute. Deshalb gehe ich in dieser Arbeit möglichen Gründen für dieses Fehlen nach und suche nach Filmen und Serien, die eine inspirierende Perspektive für eine künftige Gesellschaft beinhalten.
Die Ausgangsfrage lautet:
Welche medialen Bilder haben wir von Menschen mit körperlichen Behinderungen und welche haben sie von sich selbst?
“Wir” meint einerseits die Medienmacher*innen, die Geschichten erzählen und darstellen und andererseits die Zuschauenden, also der Konsument*innen von Filmen und Serien. Abgesehen von den Vorstellungen, die sich die Normgesellschaft von körperlichen Behinderungen macht, interessieren mich vor allem die Selbstwahrnehmung und auch die Selbst-Bilder von betroffenen Menschen mit körperlichen Behinderungen.
Im theoretischen Teil meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit den Ursachen und Auswirkungen der fehlenden Darstellung und Repräsentanz von körperlicher Behinderung in Filmen und Serien beschäftigt. Damit einhergehend habe ich die Ursachen, sowie die Auswirkungen für die Betroffenen untersucht.
Nun möchte ich genau diese Menschen zu Wort kommen lassen und ihnen die Möglichkeit geben, von ihren Erfahrungen und ihrem individuellen Umgang mit körperlicher Behinderung zu berichten.
Da ich selbst von einer körperlichen Behinderung betroffen bin, sind mir die pauschalisierenden Verallgemeinerungen und Vorurteile, die die »Nichtbehinderte Gesellschaft« von körperlicher Behinderung hat, aus eigener Erfahrung bestens bekannt. Dieser vereinfachenden (und oft auch vereinnahmenden) Sicht, will ich eine möglichst vielfältige Perspektive gegenüberstellen.
»Ist« man behindert, oder »fühlt« man sich so? Wer ist »man« und wer definiert die Behinderung in Abgrenzung zu dem, was als »normal« gilt?
Solche und ähnliche Fragen werden in den Interviews auf den folgenden Seiten aufgeworfen, in denen ich mit acht
betroffenen Menschen über ihre persönliche Sicht und ihre Erfahrungen gesprochen habe. Dabei war es mir sehr wichtig, nicht »über« Menschen mit Behinderung zu sprechen, sondern diese selbst zu Wort kommen zu lassen. Ich wollte in einen Austausch mit unterschiedlichen Menschen treten, die in ganz unterschiedlicher Weise von körperlicher Behinderung bzw. chronischen Krankheiten betroffen sind. Im Mittelpunkt steht das jeweils konkrete, individuelle Erleben und die (Selbst-)Wahrnehmung meiner Interviewpartner*innen. Abgesehen von den Vorstellungen, die die »Nichtbehinderte Gesellschaft« von körperlichen Behinderungen hat, interessieren mich vor allem die Selbstwahrnehmung und das Selbstbild von betroffenen Menschen.
Meine gesammelten Arbeiten aus dem Studium und freie Arbeiten sind auf meiner Website zu finden:
https://herzsprung-projekte.de/