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FORM OHNE FUNKTION - Ästhetische Experimente im Grafikdesign

FORM OHNE FUNKTION - Ästhetische Experimente im Grafikdesign

FORM OHNE FUNKTION hinterfragt etablierte Designregeln und lädt zu experimenteller Freiheit ein.

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Abstract Deutsch

„Die Frage bei Dogmen und Ideologien wie dem Funktionalismus ist: Weshalb gibt es sie? … Was ist besser in einer Welt, die funktional ist? Weshalb hatten bestimmte Leute ein Interesse daran? Wer hat den Funktionalismus vertreten?“ – Mara Recklies. Den Schaden maximieren. in: Seidel, Bianca. Design Melodrama.

Die Arbeit FORM OHNE FUNKTION setzt sich kritisch mit dem Funktionalismus und den etablierten Regeln des Grafikdesigns auseinander. Ausgehend von der Frage, ob die Orientierung an Prinzipien wie „form follows function“ die kreative Freiheit einschränkt, untersucht sie historische und theoretische Perspektiven sowie aktuelle Gegenpositionen. Der praktische Teil der Arbeit manifestiert sich in einem Buch, das mit Hilfe eines spielerischen „Cadavre Exquis“-Ansatzes funktionslose Formen entstehen lässt und den Vorrang der Form vor der Funktion untersucht. Dabei versteht sich das Projekt als Protest gegen normierte Gestaltung, als Hommage an das Ornament und als Einladung, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen. Die Arbeit plädiert für ein Design, das Raum für Experimente, Vielfalt und ästhetische Ausdrucksformen lässt, um Gestaltung neu zu denken.

Abstract English

The question with dogmas and ideologies like functionalism is: Why do they exist? … What is better in a world that is functional? Why did certain people have an interest in it? Who represented functionalism?“ – Mara Recklies. Den Schaden maximieren. in: Seidel, Bianca. Design Melodrama.

The thesis FORM WITHOUT FUNCTION takes a critical look at functionalism and the established rules of graphic design. Based on the question of whether the orientation towards principles such as “form follows function” restricts creative freedom, it examines historical and theoretical perspectives as well as current counter-positions. The practical part of the work manifests itself in a book that uses a playful “cadavre exquis” approach to create functionless forms and examines the primacy of form over function. The project sees itself as a protest against standardized design, as an homage to ornament and as an invitation to question habitual thought patterns. The work advocates a design that leaves room for experimentation, diversity and aesthetic forms of expression in order to rethink design.

Thesis

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„…Das skizzierte Programm bedingt zunächst einmal die Formulierung einiger Definitionen. Weiterhin wird es sich nicht verhindern lassen, etliche Ausflüge in die Kunstgeschichte zu unternehmen. (Leser, denen das Aufwärmen Sullivanscher, Loos’scher Thesen oder ähnlichem, weil sattsam bekannt, zuwider ist, mögen die betreffenden Stellen als nicht existent betrachten.)“ – Gerda Müller-Krauspe. Opas Funktionalismus ist tot. in: Fischer, Volker und Hamilton, Anne (Hg.). Theorien der Gestaltung.

Ausgehend von meiner persönlichen Motivation, die Balance zwischen traditionellem Handwerk und experimenteller Freiheit auszuloten, habe ich die Entstehung und Entwicklung des Funktionalismus im Design theoretisch beleuchtet und dessen Dominanz kritisch reflektiert. Ich habe die Ursprünge und den Einfluss von „form follows function“ untersucht und hinterfragt, wie Funktionalismus als Dogma und Stilrichtung die Designwelt prägte. Gleichzeitig habe ich Gegenpositionen vorgestellt, die Funktionalität als einschränkend oder gar schädlich kritisieren. Die Thesis beleuchtet damit auch die oft unausgesprochenen Machtstrukturen hinter den Designregeln, die von einer überwiegend männlich dominierten Perspektive geprägt sind, und reflektiert, wie diese Regeln die Vielfalt im Design einschränken.

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Entwurf

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Mit meinem Buchprojekt FORM(EN) OHNE FUNKTION möchte ich bewusst die Funktionalität zugunsten der Form hintenanstellen. Durch ein modulares Buchkonzept, inspiriert vom surrealistischen Prinzip des „Cadavre Exquis“, entstehen 6,25 Millionen mögliche Formkombinationen, die zur ästhetischen und kreativen Inspiration dienen sollen.

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Der Entwurf stellt einen Versuch dar, sich von der strikten Zweckmäßigkeit zu lösen und der Form als Quelle der Inspiration Raum zu geben – ein Experiment, das zur Reflexion und zum kreativen Ausbruch einlädt.

„Der absolute, bloße Nützlichkeitsstandpunkt, die Devise: ‚Weniger ist mehr‘, ist nicht mehr unser Ideal. Die rationale Auffassung der Gestaltung muss eine irrationale werden. Es heißt nicht mehr ‚Kunst ist Funktion‘, sondern ‚Kunst ist Leben‘ und ‚Leben ist Spiel‘.“ – Werner Nehls. Die Heiligen Kühe des Funktionalismus müssen geopfert werden. in: Fischer, Volker und Hamilton, Anne (Hg.). Theorien der Gestaltung.

Prototyp Entwurf:

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Werkschau

Meine Werkschau habe ich in Form einer Webseite, welche ich mit Readymag gestaltet habe, dokumentiert.

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Thesis PDF

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Sonstiges

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Susanne Stahl foto: Prof. Sven Völker

Zugehöriger Workspace

2.25-BA Prüfung Bachelorarbeit und Präsentation

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2024 / 2025