In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Zuge der Projektwoche habe ich ein Plakat und verschiedene Sticker für eine Kampagne gestaltet, die die Wahrnehmung des Wortes „Denkmal“ aufbrechen und verändern soll.
In unserer Projektwoche haben wir uns intensiv mit dem Thema Denkmäler beschäftigt. Bereits am ersten Tag der Projektwoche merkte ich, dass es mir sehr viel Spaß macht, mich mit den anderen Teilnehmenden über das Thema auszutauschen und zu diskutieren.
Wir arbeiteten verschiedene Fragen und Probleme rund um Denkmäler heraus, von denen mich zwei besonders interessierten: Wie definieren wir „Denkmäler“? Und wie kann ein Denkmal so gestaltet werden, dass es partizipativ, also für alle Menschen zugänglich ist? Die Frage nach der Definition von Denkmälern erwies sich als besonders spannend und wurde schließlich zu meinem Hauptthema.
Als Teil des Kurses hatten wir die Aufgabe bekommen, Denkmäler in unserer näheren Umgebung zu entdecken.
In einem zweiten Schritt sollten wir dann selber ein Denkmal in der Öffentlichkeit hinterlassen. Im Zuge dieser Aufgabe stellte ich mir die Frage: “Was ist überhaupt ein Denkmal und was nehmen andere als Denkmal wahr?”.
Einer meiner Lösungsansätze für die Hausaufgabe war es, eine kleine Vase an einem Fahrradständer zu befestigen. Hier fiel mir das Spannungsfeld der eigenen Wahrnehmung im Kontrast zur Außenwahrnehmung von Denkmälern auf: Auch wenn ich die Vase als Denkmal sah, würden andere Leute sie auch als Denkmal begreifen?
Durch den Kurs änderte sich meine persönliche Wahrnehmung von Denkmälern von “starr” und “einseitig” zu “kreativ” und “vielseitig”. Diesen Perspektivenwechsel wollte ich gerne mit anderen Menschen teilen.
Ich vermute, dass es vielen Menschen genauso geht wie mir, bevor ich den Kurs begonnen habe. Die Wahrnehmung von “starren” und “einseitigen” Denkmälern schränkt die Sichtweise der Menschen ein, was sowohl Schade für sie, als auch für die Gesellschaft ist. Außerdem mindert diese Sichtweise das Interesse am Thema und macht es Langweilig.
Ich machte es mir zum Ziel meiner Projektwoche, einen Lösungsansatz für dieses Problem zu finden, das Interesse der Menschen an Denkmälern wieder zu wecken und einen Perspektivenwechsel herbeizuführen. Die Leute sollten ihr Bild von Denkmälern hinterfragen!
Im Verlauf der Woche haben wir verschiedene Design-Thinking-Methoden kennengelernt. Um auf einen Lösungsansatz zu kommen, habe ich die “Prototyping”-Methode angewendet um schnell viele mögliche Ideen zu produzieren. Die 4 Besten habe ich dann mit den anderen Teilnehmerinnen diskutiert und iteriert.
Zum Schluss wählte ich die Idee, die auf meiner anfänglichen Frage zu Beginn des Kurses aufbaute:
“Was ist überhaupt ein Denkmal und was nehmen andere als Denkmal wahr?”
Die Idee, für die ich mich entschied, war eine Kampagne mit Stickern ins Leben zu rufen: Die selbstdesignten Sticker weisen dabei auf Denkmäler hin, die Menschen im Alltag begegnen. Mit einem auffälligen Plakat ohne zu viel Inhalt erkläre ich Teilnehmenden das Projekt:
Gemeinsam soll das Wort “Denkmal” umgedacht werden, in dem jeder seine persönlichen Denkmäler im Alltag markieren kann, wodurch die Teilnehmenden selbst das Wort hinterfragen, aber auch andere zum denken anregen, die den Stickern im Alltag begegnen. So könnten sie zum Beispiel die Frage “Warum soll das ein Denkmal sein?!” provozieren.
Im Design des Plakats habe ich bewusst beispielhaft Bilder von solchen “unsichtbaren” Denkmälern aus dem Alltag platziert, damit den Betrachtenden sofort klar wird, was mit dem Umdenken gemeint sind.
Am Ende des Plakats ruft ein klarer “Call to Action” dazu auf, sich einen Sticker von der Unterseite des Plakats abzureißen und zu nutzen um ein Teil der Aktion zu werden.
Zum einen mache ich so ganz direkt die Menschen, die dem Plakat begegnen, auf die Problematik der Wahrnehmung von Denkmälern aufmerksam. Aber auch die Leute, die das Plakat nicht kennen, sondern nur die Sticker sehen, werden zum nachdenken angeregt und können so ihre Perspektive öffnen.
Wichtig daran ist für mich, dass der Lerninhalt nicht “von oben herab” und trocken vermittelt wird, sondern Menschen Spaß daran haben sollten, genau wie ich Spaß daran empfunden habe, meinen Blick auf Denkmäler zu erweitern. Gleichzeitig funktioniert das Konzept für Menschen verschiedener Altersklassen und sozialen Schichten, die Barriere zum Einstieg in das Thema wird bewusst sehr niedrig gehalten.
Deshalb war es für mich wichtig, dass das Poster nicht zu viel Text enthält und ansprechend gestaltet ist, um die Betrachtenden nicht abzuschrecken. Die Sticker sollte natürlich vor allem auffällig sein, um Aufmerksamkeit auf sich und die Botschaft zu ziehen, und sich von jedem Hintergrund abzuheben.
Um den Lösungsansatz in der Zukunft weiter auszubauen, könnte man eine Webseite oder App mit einer Karte entwickeln, auf der die persönlichen Denkmäler der Teilnehmenden angezeigt werden. So könnte man gezielt neue Denkmäler in seiner Umgebung entdecken.
Auch wäre es möglich, eine Online-Gallerie, entweder als Webseite oder auf Social Media, zu erstellen, zu der Menschen ihre persönlich entdeckten Denkmäler hinzufügen können.
Um die Reichweite und Effektivität des ursprünglichen Projekts zu verbessern, könnte man als Teil von einem Workshop in einer Gruppe in einem definierten Bereich möglichst viele Denkmäler finden und mit Stickern markieren. Das sorgt für Spaß bei den Teilnehmenden und erhöht die Sichtbarkeit und damit auch den Einfluss der Sticker.
Bei der Fertigung der Sticker musste ich lernen, dass man bei der Stickerproduktion besonders auf die Details achten muss. Mein erster Druck stellte sich nämlich aufgrund der automatischen Schnittranderkennung des Drucker als Fehldruck heraus. Allerdings war das ein eher glücklicher Unfall, da das Ergebnis des Fehldrucks ebenfalls ein gutes Design abgab:
Außerdem fiel es mir schwer, den Inhalt des Plakats einfach und kurz zu halten und gleichzeitig den Sinn der Aktion zu vermitteln und die Leute zum mitmachen anzuregen.
Besonders stolz bin ich auf das Design der Sticker, die durch ihre verspielte und moderne Gestaltung das traditionelle, oft als gehoben empfundene Bild von Denkmälern aufbrechen.
Wenn ich noch einmal von vorne Anfangen würde, würde ich mich im Prozess schneller für eine Problemstellung entscheiden, um mehr Zeit für die Umsetzung zu haben. Mit dem Design des Plakats bin ich nicht ganz zufrieden: Die Font des Fließtexts könnte besser zum allgemeinen Design passen und das Layout könnte noch ansprechender gestaltet sein.