In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Kurs „BETTER TOGETHER“ wollten wir eine visuelle Identität für das Festival „Jenseits von Millionen“ gestalten, dass durch handgemachten Charme und Liebe zum Detail lebt.
Bitte stellt euch mit einem Festival vor, das ihr schon einmal besucht habt! (oder das euch interessiert)
Bringt dazu eigenen oder gesammelte Bilder mit und legt einen Fokus auf visuelle Elemente und warum sie euch gefallen oder mit euren Plänen für das Seminar zu tun haben.
Stelle nach dem Vorbild von Rotraud Susanne Berners Manifest deine eigenen Regeln für dieses Projekt und dein Seminar auf!
Schreibe ein kleines Manifest mit mindestens 3 Punkten, woran du beim Zeichnen glaubst, was du unbedingt ändern oder in diesem Seminar ausprobieren möchtest!
Design ist scheiße wenn es manche Menschengruppen exkludiert. Klar, manchmal gibt es wirklich keinen einfachen Weg und vielleicht auch nicht das Geld um den inklusive Weg zu gehen, aber wenn du die Kraft dazu hast, setz dich dafür ein, dass dein Design für alle zugänglich ist.
Meistens kann ich mich für Projekte oder Aufgaben begeistern und habe dann auch Lust, mich dranzusetzen, selbst wenn mich das Projekt eigentlich nicht so anlacht. Das ist dann oft echt ein Prozess, aber ein paar Kerzen, ein guter Video Essay im Hintergrund und mein Kater auf dem Schoß und los gehts!
Denn ganz ehrlich, wenn ich keine Lust auf mein Projekt habe, dann rotze ich es einfach ultra hin. Und das ist ja für alle blöd. Deshalb: Nimm Projekte, auf die du Lust hast (sofern möglich) Und wenn nicht, dann steck die Energie rein, dich für sie zu begeistern.
Das ist jetzt sehr spezifisch für Illustration und Malerei, was mir in meinem Werdegang sehr geholfen hat.
Wenn man einen Baum malt, tendiert man manchmal dazu, sich die Äste dazu zu dichten, die man gar nicht sieht, um sich die Struktur zu erklären. Du weißt doch nicht, wie genau der Ast an der Rückseite verläuft, trotzdem hast du ihn vielleicht schon skizziert. Das kann manchmal ganz hilfreich sein, aber meiner Meinung nach ist es besser, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich da ist. Das lässt meine Bilder meist weniger konfus und interessanter werden.
Sei nett zu dir selbst. Deine Kunst muss nicht perfekt sein, dein Zeitmanagement auch nicht. Am Ende kommt doch trotzdem was raus und solange du konsistent bleibst und dich von mal zu mal verbesserst und stolz auf dich bist für die Arbeit, die du reinsteckst und im besten Fall auch die Kund*innen zufrieden sind, ist doch alles gut :)
Im Workshop, den Ariel abgehalten hat, sollten wir einerseits mit Werkzeugen und Farben verschiedene Texturen erarbeiten. Ich habe meine Lieblings-Ergebnisse aus dem Workshop dann als S/W-Bilder bearbeitet, damit ich sie später als Texturen für meine Werke benutzen kann.
Im zweiten Teil hörten wir verschiedene Lieder, zu denen wir jeweils Charaktere skizzieren sollten. Danach suchten wir uns jede*r seine*ihre Lieblings-Charaktere aus und arbeiteten sie mithilfe der Texturen weiter aus.
Wofür steht das Festival „Jenseits von Millionen“? Und was brauchen sie von uns?
Darum ging es in der ersten Theorie-Einheit.
Das Festival ist eher klein, lebt aber von seinem handgemachten Charme – ein Charakter, den es auch in seinem visuellen Auftritt widerspiegeln wollte. Jedes Jahr engagieren die Veranstalterinnen einen neuen Illustratorin, um ein individuelles, illustratives Gestaltungskonzept zu entwickeln. Im Gespräch wurde deutlich, dass das Festival in diesem Jahr besonders die Verbindung zwischen der Dorfgemeinschaft in Friedland (dem kleinen Ort, in dem das Festival stattfindet) und der Festivalgemeinschaft in den Fokus rücken wollte – vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Spaltung. Hinsichtlich des Designs gab es einige konkrete Anforderungen:
Einzelne Elemente sollten modular nutzbar sein, um sie flexibel für verschiedene Anwendungen – z. B. Instagram-Posts oder die Website – einsetzen zu können.
Das bestehende Logo aus dem Vorjahr sollte beibehalten werden, um ein wiederkehrendes Erkennungsmerkmal zu etablieren. Da sich die visuelle Identität des Festivals jedes Jahr stark durch den Illustrationsstil verändert, sollte das Logo als konstantes Element eine Art Wiedererkennbarkeit schaffen.
Ich hatte zunächst überlegt, den Schriftzug des Logos leicht zu individualisieren – etwa durch verschiedene Texturen oder handgezeichnete Varianten. Letztlich habe ich mich aber dagegen entschieden, da mein Konzept von einer visuellen Fülle lebt, in der alle Elemente harmonisch miteinander verbunden sind. Das vorgegebene Logo hätte dabei zu sehr herausgestochen. Zusätzlich haben uns die Veranstalter*innen eine detaillierte Grafikliste mit allen benötigten Gestaltungselementen zur Verfügung gestellt. Darin waren neben den Standard-Designs auch einige verspielte Elemente enthalten, wie zum Beispiel ein Flatterband oder ein Duschvorhang, die das Konzept ergänzen könnten. Ein weiteres wiederkehrendes Merkmal der Festivalgestaltung ist, dass sich jedes Jahr auf natürliche Weise ein Motto oder Maskottchen herauskristallisiert. Das hat in der Vergangenheit oft zu einem eher verspielten, fast kindlichen Look geführt. Im Gespräch wurde jedoch betont, dass sie sich diesmal ein erwachseneres, professionelleres Design wünschen – allerdings weiterhin mit einem klar illustrativen Charakter. Unser Eindruck war, dass „illustrativ“ für sie bedeutet:
Das Design sollte also die Balance halten zwischen einer handgemachten, texturierten Ästhetik und einer dennoch raffinierten, professionellen Anmutung.
In der zweiten Theorieeinheit haben wir uns mit einem Panel-Talk (Festivals gestalten / Die Bedeutung der CI für ein Festival) beschäftigt. Dabei diskutierten zwei Designer*innen mit einer Moderatorin über ihre Erfahrungen mit der Gestaltung von Festival-Identitäten – konkret für das Pferdefestival und das Rocken am Brocken.
Ein zentrales Thema des Talks war die Rolle der Corporate Identity (CI) bei Festivals. Die Herausforderung liegt darin, eine visuelle Identität zu schaffen, die einerseits Professionalität vermittelt, andererseits aber auch die spielerische, lebendige Atmosphäre eines Festivals einfängt.
Der eine Panel-Teilnehmer betonte, wie wichtig es sei, dass die CI den Spaß und das besondere Festivalgefühl transportiert. Während des Talks habe ich aber auch darüber nachgedacht, dass Festivals in der aktuellen soziokulturellen und politischen Landschaft zunehmend um ihre Daseinsberechtigung kämpfen müssen. In diesem Kontext ist es auch Aufgabe des Designs, den Wert solcher Veranstaltungen sichtbar zu machen und ihre Relevanz zu unterstreichen – nicht zuletzt, um ihr Fortbestehen zu sichern.
Aus dem Publikum kam die Frage, was eine gute Festival-CI ausmacht. Die eine Panelistin antwortete, dass das stark von den Bedürfnissen des Teams abhängt. Gerade in der Kulturbranche, wo oft kleine Teams ohne spezifischen Design-Hintergrund arbeiten, ist eine einfache Handhabung essenziell. Eine gut durchdachte CI sollte deshalb modular aufgebaut sein und Vorlagen bieten, die es dem Team erleichtern, Inhalte für Social Media oder andere Kommunikationskanäle zu erstellen.
Die Geschichte von Musikfestivals beginnt nach meiner Recherche schon sehr früh. Musik hat in der Gesellschaft ja schon immer eine große Rolle gespielt. Im 19. Jahrhundert begann mit den Bayreuther Musikfestspielen die Kultur der „Festivals“ – also mehrtägige Veranstaltungen, bei denen man ganz in die dargebotene Musik eintauchen kann. Die Bayreuther Festspiele entstanden aus dem Wunsch Richard Wagners, dass sich die Zuhörer*innen ganz und gar seinen musikalischen Werken widmen können. Das gibt es übrigens bis heute.
In den USA kam in den 1960ern und 70ern im Zuge der Hippie-Bewegung die Festival-Kultur in Fahrt. Woodstock '69 gilt wohl als das bekannteste Festival aller Zeiten. Aber auch in Deutschland kam die Kultur nach und nach an. Das Burg-Waldeck-Festival (1964–1969) gilt als das erste Freiluft-Musikfestival in Deutschland und ist durch seine politische Message als eine Art „deutsches Mini-Woodstock“ zu verstehen.
In den 80ern und 90ern wurde Deutschland zur Welthauptstadt für Rock und Techno. 1985 startete Rock am Ring, das zusammen mit der Schwesterveranstaltung Rock im Park noch immer eines der bedeutendsten Rock-Festivals der Welt ist. Ebenso wie das Wacken Open Air, das als kleines Metal-Treffen begann und heute wahrscheinlich das größte Metal- und Hard-Rock-Event der Welt ist.
Auch Techno-Festivals waren, z. B. mit der Love Parade (1989–2010), in Deutschland vertreten. Diese fand wegen einer Tragödie 2010 ihr Ende, doch auch heute halten Festivals wie Nature One oder die Fusion die Techno-Fahne hoch.
Aus Berners Manifest ist für mich vor allem Nummer 8 relevant. „Du sollst dich von deinem Bild entfernen“. Ich merke wirklich oft, dass ich in einen Tunnel gerate und in der Crunch Phase wirklich fast tagelang durchgehend auf das gleiche Projekt starre. Da hilft dann auch ein kurzer Spaziergang nicht um einen frischen Blick zu bekommen. Nein, da muss ich den Laptop zu machen und mindestens einen Tag irgendwas anderes machen. Freund*innen treffen, Sport treiben, den ganzen Tag im Bett lümmeln – egal. Nur nicht das Projekt anschauen. Und dann fällt mur meistens etwas neues auf. Entweder „Hä so furchtbar ist es doch gar nicht. Sieht eigentlich ganz nice aus!“ oder „Oh Gott.“ Das bedeutet natürlich auch, dass ich ein so gutes Zeitmanagement bräuchte um diese Pufferphase zu haben. Hahaha… jaja Zeitmanagement und so.
Ich glaube, was mich an Musikvideos generell catcht ist die extreme Emotionalität, die sie vermitteln können. Gerade durch die kurze Dauer des Mediums und dadurch, dass sie so unheimlich frei und abstrakt sein können, geben sie dem Text eine ganz neue Ebene. Teilweise ist die Musik-Bild-Schere auch super groß und dennoch profitieren beide Seite von eben diesem Disconnect. Ganz so wie bei der Illustration eben auch. Bezüglich „Take on me“: Hier ist natürlich die romantische, krasse Liebesgeschichte, fast eine Romeo und Julia Geschichte es, die mich mitreißt.
Ich denke bei animierten Musikvideos auch direkt an „Von hier an blind“ von Die Helden, wo der vage illustrierte Stil mit den flachen Hintergründen dem ganzen eine unheimliche Atmösphäre gibt. Als Zuschauerin fühle ich mich in dem Video irgendwie fremd und verloren – passend zum Inhalt des Lieds.
Eine Inspiration war für mich, wie süß und herzlich das Dorf Friedland, wo das Festival stattfindet, erscheint. Als ich dort beim Friseur saß, und mich um ehrlich zu sein nicht sonderlich traute, viel zu sagen oder auf die Menschen zuzugehen, hatte ich dennoch das Gefühl, inkludiert zu sein.
Deshalb wollte ich diese Siuation – Wie viele bunte, lustige Festaivaltiere auf das friedliche Dorf Freidland treffen – illusrativ darstellen. Aber ich wollte, dass alle Tiere regionale Tiere sind und sich im Kern ähneln um die Gemeinsamkeiten zwischen Dorf- und Festivaltieren herauszustellen.
Beim Herumspielen mit Texturen und vielen Layern kam ich irgendwann auf diesen sehr warmen, weichen, roughen Aquarell-Look. Ich finde, durch die Wärme und den DIY-Charme passt er sehr gut zum Festival. Ich habe wirklich viel zu viele Stunden in diesen Entwurf gesteckt, bevor ich gemerkt habe, dass er irgendwie nichts wird.
Aber gefallen tut er mir immer noch sehr! Von daher, falls ich mal wieder ein anderes Illustrations-Projekt habe, wo so ein Stil passt wird der aber sowas von wieder ausgekramt!
Ich hatte dann irgendwann das Gefühl, mit dem Aquarell-Look in eine Sackgasse geraten zu sein. Zwar fand und finde ich diese Ästhetik unheimlich schön, und ich denke, dass sie auch sehr gut zum wohligen Gefühl des Festivals passt. Allerdings musste ich irgendwann erkennen, dass ein so aufwändiges Design zeitlich für mich nicht im Rahmen des Kurses umsetzbar war. Außerdem ist dieser malerische Stil nicht auf alle, für das Festival relevanten Medien anwendbar (z.B. Siebdruckvorlage für Shirts).
Also versuchte ich, neue Wege zu finden, die Idee der Festival-Tiere umzusetzen.
Ich hatte für meinen Papa ein Spielkarten-Set zum Geburtstag entworfen. Dabei war ich vom Entwurf und der Farbigkeit von Ellens Entwurf für den Kurs sowie der unten gezeigten Illustration inspiriert. Dieser simple, proportional etwas überzogene, spielerische Stil machte mir enorm Spaß zu zeichnen. Das ganze Kartenset floss quasi innerhalb einer Nacht aus mir heraus.
Ich besann mich irgendwann im Verlauf dieses Kurses bzw. Während der Semesterferien auf eben jene Leichtigkeit. Warum nicht einfach einen Stil nehmen, an dem ich so viel Spaß hatte? Und fast wie bei den Spielkarten sprudelten auch alle Illustrationen für die Visuelle Identität quasi aus mir heraus!