Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Design Against the Machine – Enter the Void

Design Against the Machine – Enter the Void

In dem sich stetig erweiternden Raum zwischen Zukunftsvision und Fiktion liegt ein Ort, der darauf wartet, entdeckt zu werden. Gesellschaftsform und Technologie. Eine Reise in das Unbekannte.

Themenfindung

Der Anfang des Designprozesses gestaltete sich als Herausforderung. Aufgrund der Aufgabenstellung, eine Webseite aus dem Jahre 2030, 2040 oder 2050 zu entwickeln, war der potentielle Möglichkeitsraum schier riesig. 

Nach einigen Iterationen und Themenfindungsprozessen, sowie Präsentationen, entwickelte sich Stück für Stück ein Konzept. Utopisch und mysteriös in Richtung des Jahres 2050 sollte es gehen.

Worldbuilding

Die Webseite beschreibt eine Zukunft, in der die Welt bzw. deren Gesellschaft in verschiedene eindeutig definierte Stände unterteilt ist. Ähnlich der Geschichte Aldous Huxleys „Brave New World“, sieht es die Elite als ihr ureigenes Recht an, niedere Tätigkeiten an untere Stände zu delegieren. So auch die Nutzung von digitaler Technik. Computer und Co. sind diesem Verständnis nach nichts weiter als „Tools“, Werkzeuge für das Proletariat. 

Die Webseite gibt die daraus entstehenden Welten und Geheimnisse nur teilweise preis. Vieles verbleibt zwischen den Zeilen verborgen, um Raum für Interpretation und Phantasie zu geben.

Webseite

Die Webseite besteht aus drei Teilen: Start, Raum, Leere. 

Diese werden im folgenden Abschnitt einzeln präsentiert.

Start

Jede Webseite, egal wie experimentell, brauch einen Anfang. in diesem Fall knüpfte diese an die typischen Sehgewohnheiten der Gegenwart an. Mit vielen Popup Fenstern, in denen Teile der anderen Kursprojekte thematisch aufgegriffen wurden. Hier finden sich Popups von möglichen AI Präsidenten, spooky Healthcare oder auch ein Aufruf für den respektvollen Umgang mit, sich ihrer selbst bewussten, Haushaltsgeräten.

Nach einer Weile, erscheint ein weiteres Popup Fenster. Hier eröffnet sich die Möglichkeit, weiter zu gehen oder wieder zurück zu den anderen normalen Popup Fenstern zu gelangen. 

Klickt man auf die richtigen Stellen, gelangt man zum nächsten Part, dem Raum. Erwähnt sei hierbei, dass die Auslassung typischer Navigationsmuster und Hinweise an dieser Stelle und gleichsam auf der gesamten Webseite bewusst zurückhaltend gestaltet wurde, um der Exploration des Nutzenden mehr Raum zu geben und Überraschungsmomente und damit Spannung zu schaffen.

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Room

Als nächstes gelangt man in einen Raum in mittelachsialer Perspektive, ein Gestaltungselement, das sich durch die nächsten Screens ziehen wird. Dieser wechselt beim Klicken zwischen verschiedenen Zuständen. Hier wird das erste Mal ein weiteres wichtiges Element sichtbar: experimentelle Typografie. 

Jede Variante des Raumes hat ein eigenes Sonett, welches um die Themen und Gedanken dieser Gesellschaft und deren Realität kreist. 

Hier finden sich drei verschiedene Gedichte, mit jeweils, teils random, wechselnden Gestaltungsparametern. So ist die Typo und damit das gesamte Erscheinungsbild der Seiten teils stark davon abhängig, wie sich die Funktionen im Hintergrund in dem Moment des Generierens verhalten. Hiermit soll das Interesse gefördert werden, die Webseite öfter als einmal zu besuchen. 

Klickt man sich ein paar mal durch die Räume, kommt ein Popup Fenster mit der Frage, ob vorgefahren werden soll. Willigt die nutzende Person ein, gelangt man in den finalen Bereich.

* Alle Sonette sind KI generiert. Genauso jegliche Font, in der sie auf der Seite niedergeschrieben sind. In dem Abschnitt „Prozess“, gehen ich nocheinmal darauf ein, welche Inhalte wie entwickelt wurden.

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Enter the Void

Die Leere. Ab hier wird alles, wenn nicht schon früher, sehr kryptisch. Das Motiv „Langer Weg“ war eines, das den kompletten Prozess begleitet hat. Hier sollte er in das Unbekannte münden.

Auch in diesem Screen spielen experimentelle Typografie und Bildwelten eine wichtige Rolle. Sie dienen abermals als Ausdrucksform, für die hinter der Webseite liegenden Ideologie dieser fiktiven Zukunft. Vieles zeigt sich zwischen den Zeilen, anderes bleibt verborgen. Die Betrachtung und die Wirkung nehmen hier insgesamt einen höheren Stellenwert ein als das Deskriptive.

Nach einigen Klicks, öffnet sich abermals ein Popup Fenster, mit der Frage nach dem Fortfahren. Willigt man ein, gelangt man in die Leere.

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Prozess

Die Webseite wurde in Einzelarbeit über das SoSe 2024 hinweg in dem Kurs „Design Against the Machine – Nonlinear Narratives of the Near Future“ von Prof. Boris Müller gestaltet. 

Auf folgende Schwerpunkte wurde besonders wert gelegt:

KI

Alle Texte, Bilder und die verwendeten Fonts sind KI generiert. Die Bilder mit Midjourney, die Texte und Teile des Prompts für Midjourney mit ChatGPT4-o, Code Assistenz von CodePilot. Lediglich die Töne sind aus einer Audio Library und nicht KI generiert.

Typografie

Experimentelle Typografie war ein weiteres wichtiges Augenmerk dieses Projekts. Das bewusste (De-)Konstruieren von Paragraphen und jeglichen Textelementen des Contents war genauso ungewohnt, wie spannend. Hier wurde, wie bereits erwähnt, im Code häufiger mit Random Parametern gearbeitet, was die Texte, in einem gewissen Rahmen, stetig neu erscheinen lässt.

Code

Der Code ist in Eigenarbeit, mit Hilfe von ChatGPT und CodePilot, erstellt worden. Dies brachte aufgrund der Komplexität der Elemente in einigen Bereichen der Webseite einige Herausforderungen mit sich. Hier haben mir die KI Tools eine gute Unterstützung gegeben.  

Mystik

Übergeordnete Motive, wie der Weg oder der Farbraum der generierten Bilder, formen eine Kontinuität, die dem Unklaren einen Rahmen geben soll. Auf Erklärungen sowie typische UI Elemente oder UX Patterns wurde größtenteils verzichtet.

Prototyp – Video

Hier ein Screencast der Webseite

Fazit

Die Interaktionspatterns sind bewusst ausgesetzt worden, um einen höheren Fokus auf das Explorative zu legen. Unklare, sowie irritierende Momente in der Interaktion mit der Seite, sind dabei ausdrücklich erwünscht gewesen. Hier gilt es weiter Feinzujustieren, um ein harmonierendes Gleichgewicht zwischen angenehmen User Flow und Irritation zu finden. Bei einigen User Tests wurde schnell klar, dass die Navigation über einen nicht weiter markierten Punkt in der Mitte (Der Kreis am Horizont) Irritationen hervorruft. Aber auch das ist in sich spannend und in diesem Ausnahmefall nicht zwangsläufig ein Indikator für Änderungsbedarf. 

Das Projekt war sehr interessant und hat ungemein viel Spaß gemacht. Besonders die Arbeit mit Midjourney war sehr inspirierend. Teilweise hat es sich angefühlt, als würde ich trotz Einzelarbeit, insgeheim doch in einem Team aus ChatGPT und Midjourney arbeiten. Gerade die Bilder gaben häufig weitere Inspiration für den Code und Vice versa. Dieser Workflow zwischen mir als Mensch und den KI Tools war spannend und für mich in diesem Ausmaß genauso neu wie bereichernd. Das Coden mit den besagten Tools, hat die Möglichkeiten für mich insofern erweitert, dass auch komplexere Ideen in kürzerer Zeit umgesetzt werden konnten. Alles in allem würde ich so ein Projekt jeder Zeit wieder mit Freude angehen.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Zugehöriger Workspace

Design Against the Machine – Nonlinear Narratives of the Near Future

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2024 / 2025