In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Meine Masterarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung: Wie lässt sich mittels Design die logopädische Therapie begleiten?
Logopädie: Die Logopädie befasst sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Diese Störungen können in jeder Altersgruppe vorkommen und haben einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen.
Die Ursache vieler logopädischer Krankheitsbilder ist ein gestörtes Zusammenspiel der Gesichtsmuskeln. In der Therapie müssen gemeinsam mit den Logopäd*innen die geschwächten oder überstrapazierten Muskeln identifiziert und diese mithilfe individueller Übungen ausgeglichen werden. Diese Übungen werden den Patient*innen in Papierform mitgegeben.
Begleitung: Besonders in der logopädischen Therapie ist die Begleitung von großer Bedeutung. Neben den ca. 10 Therapieeinheiten pro Heilmittelverordnung müssen regelmäßig, eigenständige logopädische Übungen von den Patient*innen ausgeführt werden, damit die Muskeln wachsen können und neue Gelerntes zur Gewohnheit wird.
Somit findet der Hauptteil der Therapie im Alltag der Patient*innen statt. Die Übungsmaterialien spielen demnach eine zentrale Rolle im Rahmen der logopädischen Therapie. Die Art und Weise, wie sie von Logopäd*innen zusammengestellt, präsentiert und an Patient*innen übergeben werden, hat einen wesentlichen Einfluss auf den Therapieerfolg.
Problem: In den Interviews mit Logopädinnen wurde deutlich, dass das bestehende Material nicht den Anforderungen an eine effektive Begleitung einer Therapie entspricht. Es fehlen Übungsmaterialien, die zentralisiert, verständlich und miteinander kombinierbar sind, damit Logopäd*innen ihren Patient*innen eine individuelle Therapie anbieten können. Dies beeinträchtigt die Motivation der Patient*innen und führt dazu, dass Übungen gar nicht oder falsch ausgeführt werden. Dies wirkt sich negativ auf den Therapieerfolg aus.
Masterarbeit: An dieser Problematik setzt die Masterarbeit an, indem sie untersucht, wie mittels Design die logopädische Therapie begleitet werden kann.
Dafür wurden qualitative Interviews mit Logopädinnen und Beobachtungen durchgeführt, die in Anforderungen an das Übungsmaterial zusammengefasst wurden.
Zusätzlich wurden Kriterien für verständliches Übungsmaterial aufgestellt. Das Konzept beinhaltet zwei Hauptaspekte. Erstens wurde das Übungsblatt neugestaltet, dabei wurden wichtige Komponenten, die den Logopäd*innen wichtig sind hinzugefügt, sowie die Übungsdarstellungen und der begleitende Text weitgehend überarbeitet. Zweitens wurde ein Prototyp für ein digitales System gestaltet mit denen Logopäd*innen ein Übungsblatt einfach erstellen können. Über dieses System können sie zentral auf alle Übungen zugreifen, diese individuell an die Bedürfnisse der Patient*innen anpassen sowie das Übungsblatt drucken und speichern.
Logopäd*innen sollen damit qualitativ hochwertige und individuell anpassbare Übungsmaterialien effizient und schnell erstellen können. Mittels Design soll der Therapieprozess effizienter gestaltet werden. So kann den Logopäd*innen mehr Zeit für die Betreuung der Patient*innen gegeben und die Logopädie als professionelles und modernes Berufsfeld weiter gestärkt werden.
Dabei war es mir stets wichtig, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, das auch umsetzbar ist. Aus diesem Grund wurde der Bundesverband für Logopädie als zentraler „Realisator“ der Projektidee herangezogen. Damit könnte die Lösung den fast 9.000 Logopäd*innen als Mitglieder*innen des Verbandes zugutekommen, was Vorteile für alle Akteur*innen mit sich bringt.
Die Umsetzungsmöglichkeiten wurden schlussendlich in einem Businessplan zusammengefasst. Ziel war es damit, die Umsetzbarkeit und den potenziellen Erfolg des Projektes umfassend zu beleuchten und sicherzustellen, dass alle relevanten Faktoren für die Umsetzung berücksichtigt werden.
Damit leistet diese Masterarbeit einen Beitrag zur interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle zwischen Design und Logopädie.
Logopaedia: Logopaedia deals with the prevention, diagnosis and treatment of speech, language, voice and swallowing disorders. These disorders can occur in any age group and have a major impact on the quality of life of those affected.
The cause of many speech therapy disorders is impaired interaction between the facial muscles. In therapy, the weakened or overused muscles must be identified together with the speech therapist and these must be balanced with the help of individual exercises. These exercises are given to the patients in paper form.
Support/Accompaniment: Support is particularly important in speech therapy. In addition to the approx. 10 therapy units per treatment prescription, patients must regularly carry out independent speech therapy exercises so that the muscles can grow and new skills become a habit.
The main part of the therapy therefore takes place in the patient's everyday life. The exercise materials therefore play a central role in speech therapy. The way in which they are compiled, presented and given to patients by speech therapists has a significant influence on the success of the therapy.
Problem: In the interviews with therapists, it became clear that the existing material does not meet the requirements for effective therapy support. There is a lack of exercise materials that are centralized, understandable and can be combined with each other so that speech therapists can offer their patients individual therapy. This impairs patient motivation and leads to exercises not being performed at all or being performed incorrectly. This has a negative impact on the success of the therapy.
Master's thesis: The master's thesis addresses this problem by investigating how speech therapy can be accompanied by design.
To this end, qualitative interviews with speech therapists and observations were conducted, which were summarized in requirements for the exercise material.
In addition, criteria for comprehensible exercise material were established. The concept includes two main aspects. Firstly, the exercise sheet was redesigned, adding important components that are important to speech therapists, and the exercise illustrations and accompanying text were largely revised. Secondly, a prototype for a digital system was designed with which speech therapists can easily create an exercise sheet. They can use this system to access all exercises centrally, adapt them individually to the patient's needs and print and save the exercise sheet.
The aim is to enable therapists to create high-quality and customizable exercise material quickly and efficiently. The design is intended to make the therapy process more efficient. This will give logopedic therapists more time to care for their patients and further strengthen speech therapy as a professional and modern occupational field.
It has always been important to me to develop a holistic concept that can also be implemented. For this reason, the Association for Speech Therapy was brought in as the central “realizer” of the project idea. This meant that the solution could benefit the almost 9,000 speech therapists who are members of the association, which would bring advantages for all stakeholders.
The implementation options were ultimately summarized in a business plan. The aim was to comprehensively examine the feasibility and potential success of the project and ensure that all relevant factors for implementation are taken into account.
This master's thesis makes a contribution to interdisciplinary research at the interface between design and speech therapy.