In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Sich mit Farben beschäftigen und den Umgang mit dem Laser lernen...
Als Einstieg in das Thema haben wir uns mit den grundlegenden Materialien beschäftigt, Leinwände gespannt und Farben aus Pigmenten angemischt, um damit zu malen. Es ist gar nicht so einfach, das richtige Verhältnis von Farbbinder und Pigment zu finden. Ich musste erst einmal herausfinden, wie viel von dem blauen Pigment und dem gelben ich brauche, um das Grün zu mischen, das ich will.
Nachdem wir die Leinwände bemalt und trocknen lassen haben, habe ich Teile davon ausgeschnitten und zu einer Collage gelegt.
Zwei Farben sollte ich mir aus den Pigmenten abmischen, um sie abzutönen, nach weiß und nach grau. Weißes Pigment durften wir aber nicht benutzen um heller zu werden, oder? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, es gab da eine besondere Anweisung. Wie mischt man denn grau? Das fand ich am schwierigsten. Mit einem Farbkreis als Hilfe habe ich es dann aber einigermaßen hinbekommen, die Farbmitte zu treffen. Nachdem ich meine Kärtchen fertig hatte, habe ich eine Auswahl der Abstufungen getroffen, die am realistischsten wirken, um damit eine Permutation zu legen. D.h. die Kärtchen nach dem Schneiden geregelt, variiert neu zusammen zu legen. Hier konnten wir dann auch erstmals den Laser benutzen (davor gab es natürlich noch eine Einführung). Meine Form war sehr simpel und der Laser sehr begehrt, deshalb habe ich erstmal mit dem Cutter geschnitten und nicht den Laser benutzt.
Wir haben uns dann mit Farbtheorie beschäftigt, unter anderem auch mit Josef Albers. Den Farbkreis wie er in der Schule gelehrt wird in Frage gestellt und gelernt, dass anscheinend auch Goethe eine wichtige Meinung zur Farblehre gehabt hat.
Als Übung sollte ich eine Transparenz „faken“. Dafür habe ich farbiges Papier besorgt. Zwei Farben, davon sollte eine etwas trüber sein als die andere. Wir sollten versuchen, Farben zu wählen, die eine Transparenzwirkung erzeugen, ohne Transparenzpapier zu benutzen. Spannend. Ein Thema was mich auch für meine Abschlussaufgabe beschäftigt hat.
Bei Albers ging's viel darum, wie unterschiedlich eine Farbe wirken kann, je nachdem, neben welcher anderen Farbe sie liegt. Durch diese subjektive Wahrnehmung kann zum Beispiel ein knalliges Rot neben einem hellen Gelb anders wirken als neben einem dunklen Grün. So entstehen aus dem einen knalligen Rot zwei Rottöne.
Die nächste Aufgabe war ein super großes Format zu nehmen und 6 Farben auszuwählen, die miteinander harmonieren. Noch nie habe ich so groß gearbeitet aber es hat Spaß gemacht und die Größe einer Arbeit macht viel aus.
Zwischenpräsentation
Ich wusste, ich wollte was mit farbigen Flächen machen, in die Richtung Mosaik. Ich habe mir ein paar Arbeiten in dem Bereich angeschaut, um Inspiration zu finden. Besonders gut gefallen haben mir die Fliesenarbeiten von Gina Rayberg & Ivana Sorrells. Marc Bowditch haben wir während des Semesters kennengelernt, und seine Watercolor Mosaic Gemälde haben mir sehr gefallen. In diese Richtung wollte ich mich gerne hinbewegen und gerne abstrakte Portraits machen.
Prozess
Nach der Zwischenpräsentation sollten wir ein Raster zeichnen und darin Formen finden und einfärben. Bei dieser Aufgabe habe ich den Überblick verloren. Erst habe ich ein paar Rasterentwürfe gemacht, bis ich auf ein System gekommen bin, das ich spannend fand. Ich wollte einfache Formen nutzen und habe deshalb ein quadratisches Raster aufgezogen, das von außen nach innen immer enger wurde. Weil ich das Raster zu einfach fand, habe ich mir überlegt, wie die Form im Raster gebildet werden darf. An den Seiten kann man sich den Schnittpunkten entlang frei bewegen, nach innen darf man immer nur einen Punkt weitergehen und muss dann abbiegen. So sind größere, komplexere quadratische Formen entstanden, die sich auch überlappen. Die Überlappungen, die dabei entstanden sind, habe ich dann für die Transparenzillusion genutzt, weil ich diese so spannend fand. Als Nächstes habe ich das Raster in Illustrator angelegt und die Formen gezeichnet sowie die Vektoren für den Laser vorbereitet. Als Material habe ich Finpappe verwendet, die ich mit farbigem Tonpapier mithilfe von Sprühkleber beklebt habe. Als der Laser dann wieder funktionierte, habe ich die Pappe damit zugeschnitten. Zwischenzeitlich musste der Lasercutter nämlich repariert werden und war deshalb nicht verfügbar.
Ich musste erst mal herausfinden, welche Kombination aus Geschwindigkeit und Stärke für mich am besten funktioniert. Hilfreich dafür war die Materialbox am Laser. Am Ende hat sich 70/70 als die beste Kombination herausgestellt. Aber ich musste die Form noch einmal mit dem Cutter entlangschneiden, weil der Laser nicht ganz durchgegangen ist. Dadurch hatte ich sehr saubere Kanten und kaum Brandspuren. In der Abgabe sind die grüne und blaue Fläche mit 70/70 gelasert worden, die anderen Flächen waren der Weg dahin und sind entsprechend verbrannter an manchen Stellen. An den Ecken hat sich das Tonpapier manchmal auch gelöst, wahrscheinlich wegen der Hitze oder weil ich nicht regelmäßig genug geklebt hatte.
Ich habe das Raster auf A3 ausgelegt. Nachdem ich die Teile zugeschnitten hatte, habe ich mit Sprühkleber ein dickeres A3 Papier beklebt.
Raster Abgabe
Ich habe mich so intensiv mit dem Raster auseinandergesetzt, dass ich im Anschluss keine Zeit mehr hatte, mich um die Porträts zu kümmern. Deshalb habe ich mich entschieden, weiter mit dem Raster zu arbeiten. Ich habe weiter Entwürfe in Illustrator angelegt, verschiedene Farbkombinationen ausprobiert und auch das kurvige Path-Tool verwendet, um die Schnittpunkte im Raster miteinander zu verbinden. Ich habe mich dann für vier Entwürfe entschieden, die ich diesmal aber in A2-Größe angelegt habe. Als ich dann alle Dateien vorbereitet hatte, hat der Laser wieder nicht funktioniert. Also bin ich zu den Architekten gegangen, weil die auch einen Laser haben, mit dem sie für den Modellbau oft Finnpappe zuschneiden. Dort wurde meine Datei leider nicht erkannt. Es war Mittwoch vor der Werkschau, also blieb mir kaum noch Zeit. Ich bin nach Lückenwalde zum Makerspace gefahren. Ein etwas außerhalb gelegener, aber wirklich toller Ort zum Arbeiten. Dort habe ich Hardy kennengelernt, der mir dabei geholfen hat, den Laser zu bedienen und meine Teile zu schneiden. Er war sehr nett und hilfsbereit, shoutout Hardy an dieser Stelle.
Nachdem ich alles zugeschnitten hatte (der Laser dort schneidet übrigens super sauber), habe ich meine Teile wieder mit Sprühkleber auf ein dickeres A2-Papier geklebt. Beim nächsten Mal würde ich auf Sprühkleber verzichten, da dieser nicht besonders haltbar ist. Der Laser in Lückenwalde ist super, aber der Kleber löst sich trotzdem an den Rändern und hält besonders bei kleineren Stücken sehr schlecht. Rechtzeitig zur Werkschau waren die Bilder dann fertig und ich konnte sie auch ausstellen. Das hat mich gefreut, weil ich so viel Arbeit investiert hatte.