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Do Lesbians have to be Feminists?

Eine politische Position gegen das Patriarchat

Lesbischsein, liberaler Feminismus und warum Frauen im Kapitalismus nie gleichberechtigt sein werden

„Must Lesbians be Feminists?“ – Identität und Aktivismus

Schwules Museum Berlin

Eine Schnittstellen zwischen Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und feministischen Bewegungen.

Retrospektive

Die Geschichte des lesbischen Feminismus begann 1974, als sich über 200 lesbische Aktivistinnen in West-Berlin trafen, um über die Beziehung zwischen Feminismus und Lesbianismus zu diskutieren. Die Frage „Ist Feminismus die Theorie und Lesbianismus die Praxis?“ zeigte schon damals, wie tief diese beiden Bewegungen miteinander verbunden sind. Inspiriert von US-Autorinnen wie Rita Mae Brown und Kate Millet, formte sich eine Bewegung, die nicht nur in den feministischen, sondern auch in den lesbischen Diskurs tief eingriff.

QueerExhibition


Feminismus ist nicht gleich Feminismus // Ein Begriff, viele Facetten

Warum liberaler Feminismus kontraproduktiv ist

Das wahre Ziel des liberalen Feminismus ist nicht die Gleichberechtigung, sondern das Streben nach einem Aufstieg in der Leistungsgesellschaft.

Liberaler Feminismus  hilft ausschließlich privilegierten, meist weißen Frauen, die Karriereleiter aufzusteigen und Gleichberechtigung wird als Streben nach gleich vielen Frauen wie Männern in Konzernvorsitzen gesehen.

Dass die Putzfrau, meist mit Migrationsgeschichte, mit geringen finanziellen Mitteln auskommen muss und womöglich neben anstrengender körperlicher Arbeit auch noch unbezahlte Care-Arbeit leistet, ist für liberalen Feminismus nicht von allzu großer Wichtigkeit.

Das wahre Ziel des liberalen Feminismus ist nicht die Gleichberechtigung, sondern das Streben nach einem Aufstieg in die Leistungsgesellschaft. Ganz gemäß den neoliberalen Vorstellungen zählt auch hier das Individualwohl mehr als das der Gesellschaft als Ganzes. Die Essenz ist es, eine Gleichstellung mit Männern aus derselben Klasse zu erhalten.

Die eben erwähnte Putzfrau könnte doch einfach ein bisschen härter arbeiten, denn wie man am Beispiel der erfolgreichen Businessfrau sieht: Alles ist möglich! Jedenfalls für weiße, privilegierte Frauen, die sich an solchen Tagträumen erbauen.

Beispiel Sexarbeit: (Englisch)

Janice G. Raymond, Not a Choice, Not a Job: Exposing the Myths about Prostitution and the Global Sex Trade

If women really choose prostitution, why is it mostly marginalized and disadvantaged women who do? If we want to discuss the issue of choice, let’s look at who is doing the actual choosing in the context of prostitution. Surely the issue is not why women allegedly choose to be in prostitution, but why men choose to buy the bodies of millions of women and children worldwide and call it sex.

Philosophically, the response to the choice debate is ‘not’ to deny that women are capable of choosing within contexts of powerlessness, but to question how much real value, worth, and power these so-called choices confer.

Politically, the question becomes, should the state sanction the sex industry based on the claim that some women choose prostitution when most women’s choice is actually 'compliance’ to the only options available?

When governments idealize women’s alleged choice to be in prostitution by legalizing, decriminalizing, or regulating the sex industry, they endorse a new range of 'conformity’ for women.

Increasingly, what is defended as a choice is not a triumph over oppression but another name for it.

Book reference: Not a Choice, Not a Job by Janice G. Raymond


Sozialistischer Feminismus

Im Kontrast dazu steht der sozialistische Feminismus, der eine umfassendere Kritik an Kapitalismus und Patriarchat bietet und die Notwendigkeit betont, alle Formen der Unterdrückung zu bekämpfen.

Dieser Ansatz spricht insbesondere lesbischen Frauen an, die häufig sowohl gegen sexistische als auch kapitalistische Unterdrückung kämpfen. Das Manifest „Feminism for the 99%“ argumentiert, dass echter Feminismus antikapitalistisch, ökologisch und antirassistisch sein muss.

Lesbischsein als feministische Handlung

Lesbische Identität ist nur eine persönliche sexuelle Orientierung, sondern auch eine politische Position gegen das Patriarchat.

In einer Welt, die noch immer von heteronormativen Strukturen geprägt ist, kann die bewusste Entscheidung, als lesbische Frau sichtbar und aktiv zu sein, als eine Form des Widerstands verstanden werden. Dieses Engagement ist nicht nur ein persönlicher Ausdruck der Identität, sondern auch eine mächtige politische Geste, die die bestehenden Normen infrage stellt und aufbricht.

Feminismus als Theorie bietet die ideologische Grundlage, während Lesbianismus als Praxis diese Theorien in konkrete Aktionen umsetzt.

Zusammenfassung

Echter Feminismus muss intersektional und antikapitalistisch sein, um allen Frauen gerecht zu werden. Lesbische Frauen spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie durch ihre Identität und ihren Aktivismus bestehende patriarchale und kapitalistische Strukturen herausfordern und verändern. Nicht nur weil sie selbst von Geschlechterdiskriminierung betroffen sind, sondern auch, weil sie eine wichtige Rolle in der Gestaltung eines inklusiven und gerechten Feminismus spielen. Nur durch diesen ganzheitlichen Ansatz kann wahre Gleichberechtigung erreicht werden.

Statement: Nicht alle Feministinnen müssen Lesbisch sein, aber alle Lesben sollten Feministinnen sein.

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Aktiv werden:

Femizide stoppen!

Femizide sind keine Einzelfälle, sondern haben System. 

Patriarchales Besitzdenken und toxische Männlichkeit töten.

Frauenmorde sind die höchste Form patriarchaler Gewalt. Jeden Tag erleben unzählige Frauen in Deutschland Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Diese beginnt bei sexistischen Witzen, geht über Belästigung bis hin zu häuslicher Gewalt und sogar Mord.

Jede Abstufung dieser Gewalt gehört bekämpft und darf nicht unbeantwortet bleiben oder sogar hingenommen werden.

Also organisiert euch, schließt euch lokalen feministischen Gruppen an und werdet aktiv!

Unsere Trauer wird zur Wut!

https://www.instagram.com/femizide_stoppen/


Ein Projekt von

Fachgruppe

Theorie

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof.Dr. Marion Godau foto: Jonathan Dahle

Zugehöriger Workspace

Streifzüge durch Design, Kunst, Architektur und ihre Erzählung

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2024

Keywords