In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Diese Bachelorarbeit beschäftigte sich mit der Frage, wie Museen digitale Technologien effektiv nutzen können, um Inhalte interaktiv und zugänglich zu gestalten und dadurch das Besucher*innenerlebnis zu verbessern. Die Arbeit ist im Zeitraum vom 18.09.–17.12.24 unter der Aufsicht von Prof. Klaus Dufke und Prof. Christina Poth entstanden.
Museen im digitalem Zeitalter –
Einsatz von neuen Medien zur Verbesserung des Besucher*innenerlebnisses
In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen zunehmend kürzer wird, stehen Museen vor der Herausforderung, ihre traditionellen Vermittlungsmethoden anzupassen. Längere Texte und umfangreiche Informationsblöcke werden von vielen Besuchern oft gemieden, da sie nicht mehr der modernen Art des Informationskonsums entsprechen. Dies macht es notwendig, die Präsentation von Wissen neu zu gestalten, um das Interesse und die Aufmerksamkeit der Besucher aufrechtzuerhalten.
Mein Interesse an der innovativen Darstellung von Museumsinhalten wurde durch mein Praktikum bei Tamschick Media+Space, einer Agentur für mediale Szenografie, geweckt. Hier konnte ich erleben, wie digitale Technologien auf kreative und effektive Art und Weise eingesetzt werden können, um immersive und ansprechende Erlebnisse zu schaffen.
Das Hauptziel dieser Arbeit ist es daher, zu erforschen, wie Museumsinhalte mithilfe digitaler Technologien optimal präsentiert werden können, um eine spannende und konzentrierte Informationsvermittlung zu gewährleisten. Dies schließt die Integration und Vernetzung mit bestehenden digitalen Ressourcen ein, um das Interesse der Besucher zu wecken und nachhaltig zu halten.
Die zentrale Fragestellung lautet: Wie können Museen digitale Technologien effektiv nutzen, um Inhalte interaktiv und zugänglich zu gestalten und dadurch das Besuchererlebnis zu verbessern?
Im theoretischen Teil dieser Arbeit werden aktuelle Studien zur Informationsvermittlung und deren Beziehung zur Interaktivität eingehend untersucht. Besonders im Fokus stehen dabei die Vorteile interaktiver Lernmethoden, die sich an die veränderten Informationsgewohnheiten der Menschen anpassen. Ergänzend dazu werden Interviews mit erfahrenen Designerinnen und Designern im Bereich der Szenografie geführt, um praxisnahe Einblicke und bewährte Strategien zu gewinnen.
Abschließend wird anhand eines ausgewählten Themas exemplarisch gezeigt, wie das Besuchererlebnis durch die Schaffung interaktiver Erlebnisse verbessert werden kann. Diese Erlebnisse sollen die Besucher aktiv einbeziehen und ihnen eine tiefere und persönlichere Verbindung zu den Inhalten ermöglichen.
Durch die Kombination theoretischer Erkenntnisse und praktischer Beispiele zielt diese Arbeit darauf ab, konkrete Empfehlungen und Best Practices für Museen zu entwickeln, um im digitalen Zeitalter relevant und ansprechend zu bleiben. Die Umsetzung solcher interaktiven und digitalen Strategien kann Museen dabei helfen, ihren Bildungsauftrag zu erfüllen und gleichzeitig das Besuchererlebnis zu verbessern.
Museums in the digital age –
Using new media to improve the visitor experience
In an era where people's attention spans are becoming increasingly shorter, museums face the challenge of adapting their traditional methods of knowledge dissemination. Longer texts and extensive blocks of information are often avoided by visitors, as they no longer align with modern ways of consuming information. This makes it necessary to rethink the presentation of knowledge in order to maintain visitors’ interest and attention.
My interest in the innovative presentation of museum content was sparked during my internship at Tamschick Media+Space, an agency specializing in media scenography. There, I witnessed how digital technologies can be creatively and effectively employed to create immersive and engaging experiences.
The primary goal of this thesis is to explore how museum content can be optimally presented using digital technologies to ensure an engaging and focused transfer of information. This also includes integrating and connecting with existing digital resources to spark and sustain visitor interest.
The central research question is: How can museums effectively use digital technologies to present content in an interactive and accessible way, thereby enhancing the visitor experience?
In the theoretical part of this thesis, current studies on knowledge dissemination and their relationship to interactivity will be thoroughly examined. The focus will be on the advantages of interactive learning methods that cater to people's evolving information habits. Additionally, interviews with experienced designers in the field of scenography will be conducted to gain practical insights and proven strategies.
Finally, a selected topic will be used as an example to demonstrate how the visitor experience can be improved through the creation of interactive experiences. These experiences aim to actively involve visitors and provide them with a deeper and more personal connection to the content.
By combining theoretical insights with practical examples, this thesis aims to develop concrete recommendations and best practices for museums to remain relevant and engaging in the digital age. The implementation of such interactive and digital strategies can help museums fulfill their educational mission while simultaneously enhancing the visitor experience.
Im Theorieteil wurde zunächst eine Grundlage geschaffen, indem zentrale Begriffe und Konzepte erläutert wurden. Dazu gehörten eine Definition des Begriffs „Museum“, die Merkmale eines gelungenen Besucher*innenerlebnisses sowie die Bedeutung von neuen Medien und Interaktivität in diesem Kontext.
Für die Forschung kamen zwei Methoden zum Einsatz: Zum einen wurden Interviews mit zwei erfahrenen Konzeptdesignerinnen geführt, die auf Ausstellungen mit digitalen Medien spezialisiert sind. Zum anderen wurden zwei Fallanalysen durchgeführt. Dabei wurden das digitale und interaktive Samurai Museum in Berlin-Mitte sowie die immersive Ausstellung Tutanchamun Immersiv hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen analysiert.
Die Erkenntnisse aus dem Theorieteil bildeten dann die Grundlage für konkrete Leitlinien, die als Basis für die Entwicklung des Konzepts im Praxisteil dienten.
Die komplette Bachelorthesis kann hier als komprimierte PDF eingesehen werden.
Für den Praxisteil entwickelte ich ein Konzept mit neuen Medien auf Basis der Erkenntinsse aus dem Theorieteil für ein ausgewähltes Museum. Dabei entschied ich mich aus persönlichem Interesse sowie realtiv großem Vorwissen für das Ägyptische Museum in Berlin. Mir ist bewusst, dass dies ein schwieriges Thema ist und ich bin selbst der Überzeugung, dass wir in der Pflicht stehen Exponate, die unrechtmäßig erworben wurden, zurückzugeben, jedoch fiel aufgrund der kurzen Bearbeitungszeit von nur 3 Monaten meine Wahl auf ein Museum, bei dem ich bereits eine Menge Vorwissen durch mein Praktikum sammeln konnte, sodass es schneller gehen würde dafür ein Konzept zu entwickeln.
Für das Konzept machte ich mir grobe Gedanken zur Wissensvermittlung im Museum sowie 5 konkretere Ideen für einzelne Exponate und Räume. Für die Umsetzung wählte ich eine dieser Ideen auf. Die Wahl fiel auf das Exponat, das inhaltlich am ausgereiftesten war, nämlich dem Raum mit den Grabarchitekturen.
Pitch-Video
Zur besseren Erläuterung des Konzepts wurde zusätzlich ein Pitch-Video produziert, in welchem das generelle Konzept erklärt und die ausgewählte Idee genauer umgesetzt wurde, in dem die Animationen auf den Wänden in Kombination mit den dazugehörigen Voice-Overs dargestellt werden.
3D-Druck
Ebenfalls wurde eines der haptischen Elemente der ausgewählten Idee mit Hilfe eines 3D-Druckers in eine reale Form gebracht.
Die Werkschau wurde passend zum Thema Digitalisierung und neue Medien als Website umgesetzt. Für das bestmögliche Erlebnis sollte sie an einem größerem Bildschirm wie an einem Laptop aufgerufen werden. Viel Spaß beim scrollen! ☆
Für mich war die Bachelorarbeit eine tolle Gelegenheit, mich intensiv mit meinem gewählten Thema auseinanderzusetzen und mein Wissen aus meinem Praktikum und jetzigem Werkstudentenjob zu reflektieren, anzuwenden und mehr in dieser Richtung zu erforschen. Besonders hilfreich war, dass ich das Konzept komplett alleine entwickelt habe. Dadurch konnte ich meine Fähigkeiten in der Konzeptentwicklung deutlich verbessern und habe nun konkrete Ansätze, die mir zu Beginn eines Entwurfs in Zukunft sehr helfen können.
Auch wenn mir das Arbeiten an meinem Projekt grundlegend Spaß gemacht hat, hatte ich dennoch einige kleine Probleme. Für mich war es wahnsinnig schwer meine Gedanken und Ideen in einen wissenschaftlich Text zu bringen. Ich bin es durch meinen Job gewohnt, Konzepte in Präsentation zu visualisieren und die Texte möglichst kurz und einfach geschrieben zu halten, damit Kunden diese eben möglichst gut verstehen. Allgemein empfand ich das wissenschaftliche Schreiben als Herausforderung, da ich bis zu meiner Bachelorarbeit nur zwei Hausarbeiten schreiben musste und nie wirklich gelernt habe, worauf es beim wissenschaftlichen Scheiben ankommt. Mir hat der Kurs „How to Bachelor“ auf jeden Fall geholfen und ich wünschte, es würden mehr solcher Kurse angeboten werden, damit Studierende dann bei der Bearbeitung ihrer Bachelorarbeit nicht so überfordert sind. Zudem fand ich es manchmal schwer zwischen Design-Expertise und herausgesuchten Quellen zu differenzieren. Trotzdem war es sehr lehrreich, da ich dadurch das Begründen von Designentscheidungen trainieren konnte.
Die vier einhalb Jahre vergingen wie im Flug und auch wenn ich eine Menge gelernt habe, wünschte ich ich hätte mich noch mehr an andere Bereiche wie Interface- und Produktdesign herangetastet. Trotzdem fühle ich mich gut auf die Arbeitswelt vorbereitet und habe nun einen Designbereich gefunden, der mir Spaß macht und mich erfüllt. An dieser Stelle nochmal ein großes Danke an all diejenigen, die mich während meines Studiums unterstützt und inspiriert haben! ☆