In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Winter 2022/23 absolvierte ich ein Auslandssemester an der Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem und belegte dort einen Kurs zu politischer Fotografie. Schnell merkte ich, dass ich zwischen all den diversen Personen, deren Zuhause dies ist, sitze und nichts weiß. Also ging ich einfach spazieren. „Einfach spazieren“ – in Jerusalem ein Privileg. In dem Fotobuch „The Holy Land“ geht es um eben dieses Privileg, um Beobachtungen, Neugierde, Naivität und Grenzen, Gegensätze und Begegnung.
Jerusalem ist ein so komplexer Ort, dass er nicht direkt vollständig mit all seinen Facetten erfassbar ist. Genauso ist auch der Buchtitel auf den ersten Blick nur in Fragmenten zu erkennen – von Weitem ist auf dem Frontcover zuerst „The Land“ zu lesen, auf dem Backcover „Holy“. Viele der Konflikte in Jerusalem beziehen sich auf Streit um das Land, Grund für viele Dieser wiederum ist die Heiligkeit des Ortes.
Die Farben sind für mich eine Hommage an die Farben Jerusalems. An die vielen sandsteinfarbenen Häuser, die graue Mauer und den unglaublich blauen Himmel.
Ein fest eingebundenes Intro und Outro geben Kontext zum Buch. Alle vor Ort erlebten, persönlichen Geschichten sind für die Assoziation persönlicher, tagebuchähnlicher Notizen auf kleine, lose eingelegte Papiere gedruckt. Diese sind transparent und greifen die Meta-Themen der Barrieren, Zugänglichkeit und gegenseitigen Sichtbarkeit auf. Erst später erkannte Zusammenhänge oder gelernte Hintergründe zu Erlebnissen sind handschriftlich ergänzt und setzen sich somit von den Original-Notizen ab.
Das ganze Buch ist japanisch gefalzt, somit sind 50% aller Seiten gar nicht wirklich sichtbar. Manche dieser Seiten sind bedruckt – auch diese Entscheidung soll die Erfahrung von Barrieren, Zugänglichkeit und örtlich nah beieinander liegenden Kontrasten sowie die daraus entstehende Irritation erlebbar machen.