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LICHTFÄNGER I

In diesem Kurs bei Göran Gnaudschun, welcher sich auf die Vermittlung von den Grundlagen der Fotografie konzentriert, haben wir konzeptuelles Denken kennengelernt, fotografisches Sehen geübt, Techniken erlernt und eine Menge Inspiration erhalten. Hauptteil des Kurses waren wöchentliche Übungen und schließlich unsere eigene Fotoreihe zum Thema „Zeit“. Was dabei entstanden ist halte ich in dieser Dokumentation fest.

1 | Ich als Tier

Für die erste Übung stand Benni für mich Modell. Ich dachte mir, wenn ich ein Tier wäre, dann unser Wellensittich. 

Er lebt bei meiner Mutter seitdem ich 15 bin. Somit hatte er 4 Jahre Zeit, sich meine Stimme, meine Lieblingsworte, mein Lachen oder mein Pfeifen anzueignen, bis ich dann mit 19 auszog. Auch danach behielt er sich alles bei. Meine Mama meint immer, es ist so als wäre ich nie ausgezogen.

Vor allem aber haben wir gelernt uns gegenseitig zu verstehen. Ich merke wenn er baden will, Hunger hat oder in einen anderen Raum fliegen möchte. Er weiß sofort wann ich traurig bin, fliegt zu mir und spendet mir Trost oder tanzt mit mir wenn ich gute Laune habe.

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2 | Nah und Fern - Blende, Zeit und Raum

Um ein Gefühl für die Belichtungszeit und den Zoom mit einem Objektiv zu bekommen galt es in der zweiten Aufgabe ein Ding, ein Tier oder einen Menschen mit verschiedenen Techniken unterschiedlich abzubilden.

⊚ Scharf 

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⊚ Unscharf durch Bewegung

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Gutierrez_Oliva_Marie_Letzte_HA_7.jpgGutierrez_Oliva_Marie_Letzte_HA_7.jpg

⊚ Scharf

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⊚ Unscharf durch Fokus

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⊚ Kurze Brennweite (Weitwinkel)

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⊚ Lange Brennweite (Tele)

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Auch sollten wir die Darstellung eines Raumes erforschen. Das taten wir durch:

⊚ Eine Weitwinkelaufnahme

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⊚ Eine Aufnahme mit Normalobjektiv

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Schließlich lernten wir die Wirkung der Blende kennen, indem wir einen persönlichen Gegenstand festhielten. Für mich ist dieser persönliche Gegenstand mein allererstes Kuscheltier „Pepe“.

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⊚ Abgeblendet - Viel Tiefenschärfe

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⊚ Offene Blende - Wenig Tiefenschärfe

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3 | In einem anderen Licht

Die Wirkung von Licht ist in der Fotografie essenziell. Um zu lernen mit diesem Mittel gezielt arbeiten zu können, galt es zunächst ein Haus zu verschiedensten Tageszeiten und Lichtverhältnissen zu fotografieren.

⊚ Am Morgen, Mittag, Abend und in der Nacht.

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Gutierrez_Oliva_Marie_Haus_H3.jpgGutierrez_Oliva_Marie_Haus_H3.jpg
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Auch ein Portrait einer Person galt es während verschiedenen Lichtbedingungen zu fotografieren.

⊚ Bei Tageslicht, künstlichem Licht und Blitzlicht.

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4 | Schwarz/Weiß

Nun war es an der Zeit, sich mit der Schwarz/Weiß Fotografie bekannt zu machen, denn es ist wirklich interessant wie ein Foto was in Farbe in einer bestimmten Weise funktioniert in Schwarz/Weiß total anders wirken kann.

Als erster Teil der Übung sollten wir dafür ein Motiv finden, durch welches die Sonne scheint und sich woanders abbildet. Ein kontrastreiches Bild, bestehend aus Strukturen die die Sonne schafft.

⊚ Licht und Schatten

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Der zweite Teil stellte das komplette Gegenteil dar. Nun waren wir auf der Suche nach eine Szenerie, welche nur aus Grautönen besteht. Ohne Kontraste. Ohne Licht. Ohne Schatten. Nur alles zwischen Schwarz und Weiß.

⊚ Das große Grau

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5 | Fotostudio

Für die letzte Übung vor unserem Endprojekt, erforschten wir das Potential des Fotostudios. Dort galt es mit Licht, Hintergründen und Perspektiven zu experimentieren und Spaß zu haben. 

Das hatte ich!  :-) 

Dickes Dankeschön an die tolle Louise! ♡

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6 | Eigene Fotoreihe - "LIEBE"

Unsere freie Fotoreihe stand unter dem Oberbegriff 

„Zeit“.

Zeit spielt in meinem, wie in jedem anderen Leben eine zentrale Rolle. Vor allem bedeutet Zeit für mich Wandel, Weiterentwicklung und Veränderung. Ob Abitur, Auslandsjahr, Beziehung oder Studium – Jede Phase meines Lebens lässt mich die Welt in einem komplett neuen Licht wahrnehmen und mich als Person hinterfragen, sowie ein Stück neu-erfinden. Jeder Strom aus Eindrücken, Pflichten, Erfahrungen und neuen Bekanntschaften mündet für mich jedoch von Zeit zu Zeit an einem Ort, an welchem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

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6.1 | Verworfene Aufnahmen und Reflexion

⊚ Verworfene Aufnahmen 1 - Bei Tageslicht

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Nachdem meine ersten Bilder entstanden waren, wusste ich, dass meine Reihe keine Farbe brauchte. Ich wollte, ein Gefühl von Zeitlosigkeit erwecken. Ein Situation darstellen, welche sich mühsam über einen zu langen Zeitraum erstreckt. 

Ich fand die Bilder schön, doch mir fiel auf, dass es für die Geschichte, die ich erzählen wollte mehr braucht. 

Mehr Aufdringlichkeit. Mehr Rohheit. Mehr Ehrlichkeit.

Deshalb entschied ich mich dafür, für alle weiteren Aufnahmen nur noch mit Blitz zu fotografieren.

⊚ Verworfene Aufnahmen 2 - Mit Blitzlicht

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⊚ Reflexion

Beim Zusammenstellen dieser Doku ist mir gerade wieder bewusst geworden wie unglaublich viel ich einerseits gelernt habe und andererseits an Inspirationen mitnehmen durfte.

Vor allem habe ich sehr viel über mich selbst und meinen Stil lernen dürfen. Mir macht es Spaß im vertikalen Formaten Fotos aufzunehmen. Ganz unbewusst drehe ich meine Kamera gerne auf die Seite um Kompositionen zu bilden. Auch habe ich besonders die Schwarz/Weiß-Fotografie lieben gelernt. Sie folgt anderen Regeln. Lichtverhältnisse, Motive, Kompositionen oder Atmosphäre können in Schwarz/Weiß etwas komplett Anderes sein. Außerdem hätte ich nie erwartet, was für eine Magie Fotografie mit Blitzlicht in sich tragen kann. Ich hatte immer das Vorurteil, dass Diese billig oder amateurhaft wirkt. Jetzt aber liebe ich wie eingefroren und gar surreal Momente wirken die mit Blitzlicht eingefangen werden. 

Ich bin sehr dankbar für all die wertvollen Kritiken, Inspirationen und Ratschläge die Göran uns auf den Weg gegeben hat. Ich habe mich, dank der Atmosphäre im Kurs frei gefühlt mich auszudrücken und auszuprobieren. Es war mir eine große Freude. Die Fotografie wird mich so schnell nicht mehr loslassen.

Die Arbeit an meiner Bildreihe ging emotional tief. Natürlich für meine Oma und Mama, aber auch für mich. Für einige Jahre war ich an diesem Ort, Teil dieser Situation. Selbstverständlich bin ich nicht ansatzweise so eng eingebunden wie meine Mutter, aber ich merkte wie es für sie Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag schwerer wird. Wie sich die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter mehr und mehr durch Konflikte kennzeichnet. Wie meine Mama sich ändert, wie sie sich Stück für Stück als Person selbst verliert, weil einfach nicht mehr genug Zeit und Energie für sie selbst übrig bleibt. Das ist dann auch nicht leicht für eine Tochter. Auch war es deshalb nicht immer leicht Fotos zu schießen, da meine Mama, wie in anderen Momenten im Leben, nicht mehr viel Positivität und Geduld übrig hat. Dann liegt es oft an mir locker zu bleiben, Witze zu machen und Nachsicht zu zeigen. Das ist nicht immer einfach, aber eine Art meiner Mama und Oma zu zeigen, dass ich für sie da bin, obwohl ich jetzt in Potsdam lebe.

Oft fragen Bekannte meine Mama: „Und wie geht es dir? Wie läuft es mit der Pflege deiner Mutter?“ 

Dann sagt sie: „Ach naja… Es ist nicht einfach, aber es geht schon.“

Ich möchte mit meinen Fotos sagen: „Es geht nicht. Es ist schwer. Machmal verdammt schwer.“ 

Sie sind ein Zeichen von Anerkennung, Respekt und Wertschätzung.

Auch das ist Liebe.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Keine Angabe

Betreuung

foto: Göran Gnaudschun foto: Prof. Wiebke Loeper foto: Kathrin Katzek

Zugehöriger Workspace

Lichtfänger I - Über die Mittel der Fotografie

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2023 / 2024