In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Der Kurs „redesign physical products“ von Prof. Holger Jahn befasst sich mit der Dekonstruktion und Analyse eines bestehenden Produkts, welches anschließend neu gestaltet werden sollte.
Bei dem Ausgangsprodukt habe ich mich für ein Headset der Marke Jabra entschieden, welches hauptsächlich für die Nutzung in Büros konzipiert wurde. Da ich das Produkt selbst langfristig genutzt habe war ich bereits vor beginn des Kurses mit den stärken und schwächen des Designs gut vertraut, was meinen Analyseprozess sehr erleichtert hat.
Die Schwächen des Produkts zeichnen sich Hauptsächlich durch die Kurzlebigkeit, sowie das unpraktikable Design, aus. Die verschiedenen Komponenten sind schlecht verarbeitet und erzeugen beim bewegen unangenehme Geräusche, welche vor allem in einem Call-Center-Setting sehr störend sein können. Das zu kurze Kabel mit einer klobigen Steuereinheit erschweren ebenfalls eine komfortable Nutzung im Arbeitsalltag. Die Steuereinheit rutschte mit mir während der Nutzung des Öfteren vom Schreibtisch und riss mir das Headset vom Kopf.
Diese Mängel im Design machten die Nutzung der Kopfhörer nur schwer bis fast gar nicht Nutzbar.
Es handelt sich hier offensichtlich um ein günstig verarbeitetes Massenprodukt.
Für die Vereinfachung meines Arbeitsprozesses habe ich mich dazu entschieden ein Design zu konzipieren, welches für einen mittel bis hochpreisigen Markt angesetzt ist. Ich wollte nicht aus ökonomischen Gründen Kompromisse im Entwurf eingehen und dadurch die Fehler des Ausgangprodukts übernehmen.
Was das Ausgangsprodukt schlecht nutzbar macht ist das unhandliche Design. Deshalb habe ich mich entschieden die Funktionen auf separate Bluetooth Geräte aufzuteilen. Das macht eine dynamische Nutzung im Arbeitsalltag möglich. Eine Induktionsladestation soll des weiteren für Ordnung auf dem Schreibtisch sorgen und eine unkomplizierte Nutzung möglich machen. Ein USB-Bluetooth-Splitter soll die sofortige Nutzbarkeit garantieren.
Bei der Formfindung der Steuereinheit stand die barrierefreie Nutzbarkeit im Vordergrund. Deshalb ist das interface auf die Grundfunktionen des Headsets reduziert. Außerdem hat die Fernbedienung durch die Aufteilung in Ober- und Unterseite eine „Richtung“ was die Nutzung in Stresssituationen erleichtert.
Währende der Formfindung war die besondere Herausforderung ein angemessenes Maß an Gestaltung zu finden. Dar es sich nicht um ein Lifestyle-Produkt handelt habe ich mich für ein neutrales Design entschieden. Der angeschrägte Bügel soll trotz des minimalistischen Designs den Kopfhörern einen Charakter geben.
Die Ladestation hat die Aufgabe die Ordnung auf dem Schreibtisch zu wahren und eine dauerhafte Nutzung der Bluetooth-Geräte zu ermöglichen. Dabei sollte es möglich sein beide Geräte gleichzeitig zu laden und immer griffbereit zu haben.
Bei der Ladestation habe ich mich für ein etwas verspielteres Design entschieden, weil diese ebenfalls als dekoratives Element auf dem Schreibtisch fungieren soll. Die Zusammensetzung der 3 Komponenten sollte eine interessante Silhouette ergeben.
Nach der Finalisierung des Entwurfsprozesses habe ich zur physischen Visualisierung ein Mockup gebaut. Das Gehäuse der Kopfhörer habe ich aus PLA gedruckt. Der Bügel ist aus Aluminium und ist auf einer „Radienbank“/„Rundbank“ in Form gebracht worden. Den Aluminium-Bügel haben ich dann teilweise mit einem Schrumpfschlauch umhüllt um die im Konzept vorgesehene Kunststoffoptik zu erzeugen.
Das Mockup der Steuereinheit besteht aus einem Ausdruck des Interfaces, welches ich anschließend auf ein zugeschnittenes Stück Foam-Board aus dem Architekturbedarf geklebt habe.
Als finale Aufgabe erstellten wir Plakate für die Werkschau. Sie zeigten den gesamten Prozess und die Entwicklung unserer neu entworfenen Produkte.
Ich bin grundsätzlich zufrieden mit den Ergebnissen meines Designs. Besonders im Umgang mit CAD konnte ich weitreichende Fortschritte erzielen. Das Erstellen und Finalisieren meiner ersten 3D-Druckdatei, wenn auch noch simpel, markiert einen bedeutsamen Meilenstein. Die Erfahrung, ein vollständiges Produkt von der Konzeption bis zur Fertigstellung zu gestalten, war äußerst lehrreich und eröffnete mir neue Perspektiven in meinem gestalterischen Prozess..
Trotz meiner grundsätzlichen Zufriedenheit mit dem aktuellen Entwurf habe ich einige Schwächen identifiziert, die ich in meinen zukünftigen Projekten berücksichtigen werde. Die Erkenntnisse aus diesen Schwächen dienen mir als wertvolle Lektion, um meine gestalterischen Fähigkeiten zu stärken und sicherzustellen, dass kommende Entwürfe noch ausgefeilter und stimmiger werden.
Das vorliegende Designkonzept ist utopisch in seiner Vision, und ich bin mir bewusst, dass die wirtschaftliche Rentabilität eine Herausforderung darstellen könnte. In der Zukunft werde ich verstärkt daran arbeiten, die Balance zwischen innovativem Design und wirtschaftlicher Umsetzbarkeit zu finden, um sicherzustellen, dass meine Entwürfe nicht nur visionär, sondern auch realistisch sind.
Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung wäre die Optimierung der Handhabung durch die Reduzierung der Anzahl einzelner Komponenten. In der nächsten Designphase werde ich mich darauf konzentrieren, die Effizienz zu steigern, indem ich die Anzahl der Elemente reduziere, um eine benutzerfreundlichere und leichter handhabbare Lösung zu schaffen.
Der Kurs hat meine Perspektive auf den Gestaltungsprozess von Produkten grundlegend verändert und nachhaltig geprägt. Die detaillierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Phasen und Aspekten des Designs hat nicht nur meine Wertschätzung für die Komplexität dieses Prozesses gesteigert, sondern auch meine Fähigkeiten im Produktentwurf auf ein neues Niveau gehoben. Diese Erfahrung wird zweifellos einen bleibenden Einfluss auf meine zukünftige Arbeitsweise haben, und ich freue mich darauf, das erworbene Wissen in meinen künftigen Projekten erfolgreich anzuwenden