In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Anlässlich der kommenden EU-Parlamentswahl am 9. Juni 2024 veröffentlichte die Deutsche Kommission des EU-Parlamentes eine Ausschreibung für Plakate. Da die Parlamentswahl das erste Mal ab 16 Jahren sein wird, richten sich die Plakate vor allem an Erstwähler*innen – vorgegeben war eine Zielgruppe von 16–21 Jährigen.
Die Plakate sollen informieren, motivieren und Diskussionen anregen – von unserer Generation an unsere Generation.
Nicht verzichtbare Elemente sind dabei die EU-Flagge sowie die Information der EU-Wahl am 9. Juni 2024.
In einer Zeit des zunehmenden Populismus und der Anzweiflung der Demokratie können wir uns nicht leisten, „unpolitisch“ zu sein. Dies ist ein Moment, in dem die jüngere Generation überlegen muss, in welcher Zukunft sie leben möchte und die Chance hat, durch Wahlbeteiligung diese Zukunft zu schaffen.
Dieses (bewegte) Plakat-Trio in flexiblen Formaten ist mein Vorschlag einer Herangehensweise, durch Plakate Aufmerksamkeit bei besagter Zielgruppe zu erregen und eine möglichst hohe Wahlbeteiligung unter Erstwähler*innen zu erreichen.
Unsere Generation möchte gesehen und gehört werden.
Um diesem Bedürfnis nachzukommen, geschieht in dieser Serie aus bewegten Plakaten eine direkte Ansprache, aufgebaut in Frage und Antwort. Die Frage – bei allen Plakaten gleich – bezieht sich konkret auf das Alter, so wird die Zielgruppe klar benannt. Die Antworten sind bei allen drei Plakaten verschieden; Weiterhin in direkter Ansprache vermitteln sie durch Worte die Wichtigkeit jeder einzelnen Person und motivieren, die eigene Stimme zu nutzen.
Eigens gefertigte Letterings unterstreichen auch visuell die Individualität jeder einzelnen Person. Die stilistische Breite steht für Vielfalt und spricht das Bedürfnis der Selbstverwirklichung an.
Jedes Plakat hat eine eigene Auszeichnungsfarbe, die nicht mit der EU assoziiert ist. Diese sichert während der Frage Aufmerksamkeit, unabhängig vom politischen Interesse. Die EU-Flagge und die Information zur Europa-Wahl verraten jedoch permanent den Kontext. Während der Antwort geschieht dann eine farbliche Decodierung und alle Plakate erhalten das EU-typische Blau.
Diese Plakatserie funktioniert sowohl bewegt als auch gedruckt. Gedruckt können, je nach Budget und Platz, Fragen und / oder Antworten als einzelne Plakate fungieren. Auch das Format ist flexibel – ob Hoch- oder Querformat, 16:9 oder Plakat-Abmessungen. So kann dieses visuelle System je nach Bedürfnis an Medium und Format angepasst werden.
Bezüglich der Ausschreibung gab es eine Vorgabe verschiedener möglicher Format- und Medienoptionen. Die finalen Medien und Formate werden nach ausgewählten Gewinner*innen erst kommuniziert.
Wichtig war mir, an dieser Ausschreibung teilzunehmen, weil ich denke dass wir als Gestalter*innen große Verantwortung tragen und gut überlegen müssen, wo wir Veränderung schaffen wollen und wie das möglich sein kann. Ich wollte etwas tun und wissen, wofür.
Herausfordernd war dabei für mich während des Prozesses, kurze Prägnanz zu schaffen – sowohl inhaltlich als auch gestalterisch. Politische Plakate leben von ihrem Inhalt und müssen natürlich trotzdem visuelle Aufmerksamkeit erregen und in serieller Verwendung auch Wiedererkennung schaffen. Das vorgegebene Zeit-Limit von 10 Sekunden zwang mich zusätzlich, genau zu überlegen, was ich in diesen 10 Sekunden erreichen möchte.
Der Auswahlprozess von Gewinner*innen bei der Deutschen Vertretung der Kommission des EU-Parlamentes läuft, ich bin gespannt und kann ab jetzt nur noch warten. :)