In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Die Aufgabe lag darin, Bilder einer von uns ausgesuchter Fotograf*in mit Hilfe von KI (Midjourney) nachzugestalten. Hierbei war es besonders wichtig, herauszufinden, was die Inhalte und die Bildsprache auszeichnet. Ich habe mich für den japanischen Fotografen Daido Moriyama entschieden. Der Pionier der Straßenfotografie gehört zu einer meiner absoluten Favoriten im Bereich Fotografie.
Daido Moriyama (*1938, Osaka) hat im Laufe seiner 60-jährigen Karriere die Art und Weise, wie wir Fotografie sehen, maßgeblich verändert. Er hat nicht nur sein direktes Umfeld dokumentiert und eine künstlerische Gesellschaftsanalyse geschaffen, sondern auch das fotografische Medium selbst hinterfragt.
Seine unverkennbare Bildsprache: Angriffslust, brutaler Direktheit, enge Anschnitte, schief verkaufenden Bildkompositionen und überwiegend grobkörnigen Schwarzweißbildern zeichnen ihn aus. Er lichtet Alltagsszenen und Straßenmotive überwiegend in seinem Heimatland Japan ab. Vor allem war und ist er viel in den Straßen Tokios unterwegs, wo er ab 1961 lebte. Hierbei fotografiert er alles, was ihn auf seinem Weg begegnet. „Well, the first thing I always tell anyone who asks me for advice is: get outside!“ Er durchquert die Städte und Landschaften Japans und fotografiert einfach drauf los. Seine wegweisende Schnappschuss-Fotografie war ein wegweisender Meilenstein. Zu Beginn flat diese als stark kontrovers, denn er nahm kein Blatt vor dem Mund und präsentiert den Betrachtern ehrlich und brutal seine direkte Umgebung. Keine Inszenierung, sondern ehrliche und einfache Dokumentation sind sein Themenfeld.
Beim Schaffen und Arbeiten, geht er mit einen vollen Film nach Hause. Nicht ohne Grund gibt es so zahlreiche Publikationen. Massenmedien und Werbung, gesellschaftliche Tabus oder schlichtweg die spannende Theatralität des Alltags. Das Aufeinanderprallen von japanischer Tradition und beschleunigter Verwestlichung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, welches auf den Straßen Japans vorliegt, ist ein wichtiges Thema in seinen Werken.
„ taking snapshot photographs of the street is: You’re capturing the alien and unknown“. Inspiriert durch US-amerikanische Künstler wie Andy Warhol sezierte und kommentierte er genau die aufkommende japanische Konsumgesellschaft und beschäftigt sich darüber hinaus mit der Reproduzierbarkeit von Bildern, deren Verbreitung und ihren Konsum. Spannend und einzigartig an Moriyamas Arbeitsweise ist, dass er sein eigenes Bildarchiv in neue Zusammenhänge gesetzt und mit Vergrößerungen, Fragmentierungen und Bildauflösungen experimentiert hat. Seine visuelle Intensität gelten als wegweisend und machen ihn zu einer der bedeutendsten Künstler*innen der Gegenwartsfotografie.