In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
flagrant = deutlich und offenkundig, ins Auge fallend
Enstehungsprozess der Schrift „flagrant“ – im Grundkurs Schriftgestaltung bei Luc(as) de Groot.
Um Konstruktion und Duktus von Schrift und ihrer Entwicklung über die Jahrzehnte zu gewinnen, widmeten wir uns zunächst Schriftbild-Übungen in Form von Skizzen. Hierbei fokussierten wir uns auf Breit- und Schmalfeder und ein Kalligrafie-Set sowie ein Auszug exemplarischer Schriften halfen bei der Umsetzung.
In der anderen Hälfte des Kurses galt es nun mit unseren gewonnen Erkenntnissen eine eigene Schrift zu gestalten. Um Inspiration für erste Skizzen zu gewinnen, nutzen wir die webbasierte Anwendung Typecooker, welche Schriftattribute generiert, welche es dann umzusetzen galt.
Dabei entstanden diverse Skizzen, die die Grundlage für die weitere Ausarbeitung bildete.
Nach einiger Zeit beschloss ich zwei Richtungen weiter auszuarbeiten. Leider konnte ich mich relativ lang nicht für eine Schrift entscheiden, weswegen ich den Prozess der Digitalisierung in Illustrator bis in die letzten Wochen hinauszögerte.
Für die Ausgestaltung begann ich mit dem Nachzeichnen einzelner Buchstaben mit dem Pfadwerkzeug in Adobe Illustrator. Durch Drehen und Zusammenfügen einzelner Komponenten entstand ein erstes Schriftbild für das ich mir nun regelmäßig Feedback einholte.
Als nur noch feine Korrekturen anstanden, übertrug ich die einzelnen Buchstaben der Schrift in Glyphs und nahm dort die kleinen Veränderungen an den Kurven vor.
Zusätzlich setze ich in diesem Schritt die Spationierung der Schrift und das Kerning für einzelne Buchstabenkombinationen um.
flagrant ist eine Schrift, die mit ihrem hohen Kontrastbild besticht und daher am besten geeignet in Headlines als Display-Font eingesetzt wird.
In ihrem Schriftbild treffen starke Rundungen auf harte Kanten und erzeugen so ein spannungsvollen Gesamteindruck.
Diese Eigenschaften sind prägend für den aus dem Französisch stammenden Schriftnamen „flagrant“, der gleichbedeutend mit „offenkundig“, „ins Auge fallend“ im Kontext des Widerspruches ist.
Zu Beginn des Kurses hatte ich großen Respekt vor dem Thema Schriftgestaltung. Da ich mir mit Abschluss meines Kolloquiums vornahm, einen tieferen Einblick in das Thema Typografie zu bekommen, traute ich mich trotzdem dieser Herausforderung im Rahmen des Grundlagenkurs Schriftgestaltung anzunehmen.
Rückblickend ist diese Angst völlig unbegründet gewesen: der Kursinhalt gibt einen detaillierten Einblick in Makro- sowie Mikrotypografie und kann ich jedem Studierenden der FH nur ans Herz legen. Auch wenn der Umgang mit Breit- und Schmalfeder etwas Fingerspitzengefühl braucht, lernt man relativ schnell die Typiken kennen. Durch die Gestaltung selbst wird das Auge für gute Schriften sensibilisiert und man erweitert sein Urteilsvermögen. Abschließend lässt sich sagen, dass ich in dem Kurs sehr viel gelernt habe und großen Spaß an der Gestaltung meiner eigenen Schrift hatte.