In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Dieses Projekt ist die Verschriftlichung eines Referats aus dem Kurs „less is norm“ bei Judith Fehlau.
Da Interfaces oft internationale Nutzer*innen haben, sollten sie auch unabhängig von kulturellen Prägungen verstanden und bedient werden können.
Dazu muss das Interface beispielsweise in verschiedene Sprachen funktionieren. Gegebenenfalls müssen Buttons und Textfelder für verschiedene Textlängen kompensieren, aber auch Sprachen mit verschiedenen Flussrichtungen.
Auch bei der Auswahl der Farben ist zu beachten das in in verschieden Kulturen Farben andere Eigenschaften zugeschrieben werden.
Je nach hohen oder niedrigen kulturellen Kontext, wird mehr oder weniger Gebrauch von subtiler Kommunikation gemacht. Das bedeutet nicht nur, dass in der Sprache Mimik, Gestik und Betonung einen höheren Stellenwert hat, sondern zum Beispiel auch im Interface wird noch mehr über Gestaltung als Text kommuniziert. Somit haben Layout, Farben, Textart etc. mehr Bedeutung.
In Nutzer*innenoberflächen sollten Sprache, Zeichen und Bilder verwendet werden, die möglichst alle Menschen ansprechen und einschließen. Das betrifft beispielsweise:
Statt dem „generischen“ Maskulinum wie z.B. Student, pl. Studenten können in der Regel viele andere geschlechtsneutrale Varianten oder Formulierungen gefunden werden: der_die/ein_e Student_in, studierende Person oder Studi bzw. Studenti und Plural: Student_innen, studierende Personen, Studies bzw. Studentis, Studierende etc. Auch Wörter wie 'jeder' oder 'man', können z.B. durch 'alle' oder 'mensch' ersetzt werden.
Siehe mehr: https://www.genderleicht.de/schreibtipps/
Das Accessible Icon Project setzt sich für ein besseres, dynamischeres Barrierefrei-Zeichen ein:
Um Interfaces allen Menschen, auch mit Behinderungen, zugänglich zu machen gibt es einiges zu beachten. Die meist genutzte Referenz hierfür sind wahrscheinlich die Accessibility Standards der W3C (World Wide Web Consortium). Hierfür sind im Internet schon sehr viele Guides verfügbar (siehe Quellen). Zusammengefasst sollten Informationen und Interaktionen auf mindestens zwei Wegen zugänglich bzw. möglich sein. Außerdem sollten Interfaces für verbesserte Zugänglichkeit einheitlich, übersichtlich strukturiert und bedienbar sein.
Dabei werden von Designer*innen oft folgende Punkte übersehen oder nicht designed sondern Entwickelnden überlassen:
Screenreader Kompatibilität:
Texte für Screenreader zugänglich
Zur Verfügung stellen von alt-Texten/Beschreibungen von Bilden und Icons
Navigation:
Möglich mit Maus oder Tastatur: Insbesondere Fokus und Hover Zustände, sowie Navigationspfade für Tastatur Nutzung.
Anzeigen wo sich mensch sich befindet
Konstante, über die ganze Seite einheitliche Navigation
Videos:
Untertitel bzw. Transkriptionen
Bessere noch es stehen Gebärden zur Verfügung.
Ausreichende Erläuterung:
UI-Elemente werden konkret erklärt
Wenn etwas schief geht immer deskriptive Fehlermeldungen
Farben:
Unterscheidbar auch in Graustufen
Kein Verlass auf Kodierungen: Rot für Fehler und Grün für Erfolg sind für viele Menschen nicht einfach unterscheidbar.
Klarheit:
Verzicht auf unstrukturierte Textwände
Ausreichende Separierung und klare Informationshierarchie
Keine/wenig Bewegung bzw. Animationen
Keine nervigen Popups
Einfache Sprache
Ultimativ kann mensch allerdings nur sicher sein, dass die Website oder das Interface allen zugänglich ist, wenn es von ausreichenden Personen, auch mit verschieden Behinderungen, getestet worden ist.
Inklusives Design ist nur dann auch inklusiv, wenn es nicht der Stärkung oder Erhaltung bestehender ungerechter Machtstrukturen dient. Ein Framework, das dies ganz gut beschreibt, sind die Feminist Tech Principles des SUPERRR Labs:
Klimakatastrophe, soziale Ungerechtigkeit, und kolonial Strukturen sind verbunden und können nur durch grundsätzliche Nachhaltigkeit, sozialer und historischer Gerechtigkeit überwunden werden.
Volle Transparenz, keine Ausbeutung von Menschen und Umwelt.
Produkte müssen langlebig, reparierbar und interfunktional mit anderen Ökosystemen gestaltet werden.
Keine schädlichen Algorithmen, wie z.B. in (Big) Tech Social-Media, die der Profitmaximierung dienen, sondern Technologien, die Wohlsein & Gemeinschaft in den Vordergrund stellen.
Mit nicht für Menschen aus marginalisierten Gruppen designen.
Technologien mit zu hohem Schadenspotenzial sollten nie zum Einsatz kommen. Nein zu Dual-Use.
Anerkennung geben!
Public money, public code! (Auch sonst ist open source gut ;)
Die Abwendung von Hatespeech und Fake-News ist Grundlage für freie Meinungsäußerung.
Autonomie von Nutzenden muss gewahrt werden, Zustimmungen müssen freiwillig!, informiert und rückgängigbar sein. Es braucht striktere Gesetze und Regeln, die Nutzer*innen zu ihren Gunsten Entscheidungen abnehmen.
Eigene Gestaltung der digitalen Identität, die selbstbestimmt, veränderbar und nicht durch (z.B. binäre) Schubladen beschränkt ist.
Selbstbestimmung über die eigenen Daten, keine standardmäßige Überwachung.